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Verzeihung, sind Sie mein Koerper

Verzeihung, sind Sie mein Koerper

Titel: Verzeihung, sind Sie mein Koerper
Autoren: Christl Lieben
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zählt.
    Darüber hinaus hat mich diese Meditationsform etwas Wichtiges gelehrt, das über die Begegnung mit dem eigenen Körper hinausgeht.
    Die detaillierte und liebevolle Auseinandersetzung mit der Materie meines Körpers und die hinzukommende Begleitung aus einem erweiterten Bewusstsein haben mir einen neuen Zugang zur Materie an sich eröffnet. Ich gehe mit der Materie, die mich umgibt, und den Tatsachen meines Lebens anders um – zugewandter, aufmerksamer, geduldiger und achtungsvoller. Ich erfreue mich viel mehr als früher an der Sinnlichkeit des Alltags.
    Wie kommt nun der Titel zustande, den ich der Meditation gegeben habe? Noch war davon nicht die Rede.
    Er ist in mir entstanden, nachdem ich diese Art der Meditation eine Weile geübt hatte. Sein Sinn ist schnell erklärt. Ich erlebe mich sitzend in der Meditation, so gut ich gerade kann. Manchmal bin ich hellwach und präsent, manchmal müde, zerstreut oder habe Schmerzen. Ich erlebe mich in meiner ganzen Unzulänglichkeit. Die ins Detail gehende Körperzuwendung macht es deutlich. Ich spüre meine Blockaden und energieschwachen Regionen im Körper.
    Es macht wenig Sinn, über mein Menschsein zu verzweifeln. Ich bleibe mit meiner Liebe bei mir, so wie ich mich gerade vorfinde, und erlebe immer wieder von Neuem, dass gerade dadurch Vertiefung geschieht. Sowohl in meiner Liebe zu mir selbst als auch in der Liebe, die mich umgibt.
    Diese Erfahrungen werden vermutlich die meisten von Ihnen kennen und sie auf unterschiedliche Weise bereits gemacht haben. Was mich bei der körpernahen Meditationsform so begeistert, ist, dass auch unser Körperbewusstsein erkennen darf, dass es aufgenommen und geborgen ist, gleichgültig in welchem Zustand es ist.

    Wenn wir krank sind und Schmerzen haben, dann neigen wir dazu, unser Bewusstsein aus den erkrankten Regionen zurückzuziehen. Das hat zur Folge, dass diese Regionen sich abspalten, weniger durchblutet sind und schwerer heilen. Wir zerstückeln unseren Körper gleichsam, statt ihn durch unsere akzeptierende Liebe mit dem Bild seiner Ganzheit, wie immer die auch aussehen mag, zu unterstützen.
    Sich in seiner Körperlichkeit zu lieben, auch in Zeiten von Krankheit und Schwäche, ist ein Entschluss.
    Die von mir beschriebene Meditation verkörpert diesen Entschluss zum Leben, so wie es sich gerade zeigt, und zum Schicksal der eigenen Stofflichkeit.
    Mantak Chia bietet eine wunderbare Möglichkeit an, mit der wir uns unserem Körper zuwenden können. Er bittet uns, mit den Aspekten unseres Körpers zu lächeln. Hier taucht es wieder auf, das Lächeln am Grunde der Schöpfung, das frei ist von Einschränkung und Bestimmung.
    Wenn Sie sich Ihres Körpers gut bewusst sind, dann lassen Sie ihn lächeln. Lächeln Sie zuerst mit den Organen, in denen Sie sich wohlfühlen, und dann mit den erkrankten und schmerzenden Organen. Lächeln Sie mit Ihrem Magen, mit Ihrer Lunge, mit Ihrem Knie, das vielleicht gerade schmerzt, und lächeln Sie mit Ihrem Herzen. So können Sie durch Ihren ganzen Körper lächeln, unterschiedslos lächeln.
    Darüber hinaus können Sie sich auch bedanken bei Ihrem Lehrmeister, Ihrem Körper. Durchwandern Sie ihn in ähnlicher Weise mit einem »Danke«, das aus Ihrer Herzmitte kommt.
    Wenn es Ihnen aus irgendeinem Grund nicht möglich ist zu sitzen, dann können Sie diese Meditation auch im Liegen machen. (CL)

Mögliche Vorbedingungen für einen Heilungsprozess
    Dieser Titel ist vorsichtig formuliert, denn es gibt keine Versprechungen. So viele unterschiedliche Komponenten wirken von außen und innen mit, wenn Heilung geschieht oder – nicht geschieht.
    Gemeinsam mit Freunden habe ich die folgenden Gedanken zusammengetragen, sie sind nicht neu, aber es war gut, sie auszusprechen und zu ordnen.
    Â 
    Die erste Frage, die sich stellt, ist: » Will ich tatsächlich heil werden?
    Es gibt unterschiedliche Bewusstseinsebenen in uns. »Natürlich will ich heilen«, sagt die Stimme, die dem alltäglichen Denken entspricht. Aber was sagen die Stimmen, die tief in uns wirken? Ihre Verborgenheit gibt ihnen eine Macht, die wir nicht einschätzen können.
    Wenn ich mit Schwerkranken arbeite, dann stelle ich regelmäßig dieselbe Frage: »Gibt es in Ihnen eine Todessehnsucht? « Und jedes Mal bekomme ich dieselbe Antwort: »Ja.« Todessehnsucht gehört zum Leben, und es
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