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Verzeihung, sind Sie mein Koerper

Verzeihung, sind Sie mein Koerper

Titel: Verzeihung, sind Sie mein Koerper
Autoren: Christl Lieben
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längst vergeben haben, uns selbst zu vergeben ist erfahrungsgemäß am schwersten.
    Was hilft uns, die drei genannten Schritte zu vollziehen?
    Der erste Schritt ist ein bewusster Akt des Denkens und braucht keine weiteren Hilfsmittel, außer unterstützende Dialoge mit Menschen unseres Vertrauens. Der zweite Schritt, der des Einstimmens, kann im Rahmen von Meditationen möglich werden, einsame ruhige Spaziergänge tun gut, viel Stille, Zeit und Liebe für uns selbst wirken Wunder. Geführte innere Reisen und Aufstellungen sind Möglichkeiten der Unterstützung, wenn man Hilfe von außen dazuholen möchte. Diese Hilfe von außen kann zur Vertiefung des Prozesses viel beitragen.
    Dasselbe gilt für den dritten Schritt der Selbstvergebung. Die Arbeit an sich selbst sollte von außen Unterstützung und Begleitung erfahren. Die beiden oben genannten Methoden sind mir am nächsten, weil ich damit arbeite. Sie sind jedoch nur Mosaiksteine in einer Landschaft vielfältiger therapeutischer Möglichkeiten.
    Allmählich werden die Zellen unseres Körpers begreifen, dass sich die innere Situation geändert hat, dass wir andere geworden sind. Unser Körper wird Befriedung erfahren und im Rahmen seiner Möglichkeiten mit Entspannung und Besserung antworten. Der Druck, unter dem unser Körper gestanden hat, hat sich gelöst, die Lebensenergie kann fließen. (CL)

Geborgen in der Liebe zur eigenen Unzulänglichkeit
    Diese Kapitelüberschrift dient mir als Titel für eine Meditationsform, die mir derzeit die kostbarste ist, weil sie, wie keine andere, Körper und Geist vereint. Ich beschreibe ein Erleben, das sich ständig wiederholt, das jedes Mal gleich und jedes Mal ganz anders ist. Das haben Meditationen so an sich.
    Ich bin seit über 30 Jahren der Zen-Meditation verpflichtet, ohne Buddhistin zu sein. Sie verkörpert eine Weltsicht, die mir zur geistigen Heimat geworden ist.
    Seit einem Jahr nun beginne ich, auf der Suche nach einem anderen Körperzugang, dem »reinen Zen« untreu zu werden und neue Einflüsse zuzulassen. Da bietet sich natürlich Vipassana-Meditation an mit ihrer Körperbezogenheit und ein ferner Klang des vietnamesischen Meisters Thich Nhat Hanh kommt hinzu. Er hat Zen und Vipassana in eine eigene Form gegossen.
    Und noch einen Meister gibt es, der in mir lebendig geworden ist: Mantak Chia mit seiner »Kraft des inneren Lächelns«.
    Die Meditationsform, von der ich Ihnen jetzt erzählen möchte, ist meine persönliche Kombination von Zen, einer Ahnung von Vipassana und einem Hauch des Inneren Lächelns. Sie werden sehen, ob Sie einen Zugang dazu finden und was Sie selbst daraus machen wollen.
    Mein Ansatz fußt auf einer Reihe von Erfahrungen, die ich in Meditationen und durch Aufstellungen gewonnen habe. Diese Erfahrungen münden in der für mich erstaunlichen Erkenntnis, dass mein Körper zuerst meiner ganz persönlichen Liebe und Aufmerksamkeit bedarf, bevor er bereit ist, die universelle Liebe, das universelle Licht nachhaltig anzunehmen.
Ich möchte kein Gesetz daraus machen, aber mir hat diese Erkenntnis ein Tor geöffnet. Da rückhaltlose Liebe der Stoff ist, der heilt, musste ich etwas finden, um diese Liebe annehmen und bewahren zu können.
    Lassen Sie es mich beschreiben, so gut ich kann.
    Nehmen Sie sich ungefähr 40 Minuten Zeit. Wenn Sie ungeübt sind, setzen Sie sich auf einen Stuhl, auf dem Sie ganz gerade sitzen können, mit den Füßen auf dem Boden. Auf dem Stuhl sollte eine Unterlage liegen, die es möglich macht, dass Ihr Gesäß etwas höher ist, als Ihre Knie es sind. Das heißt, Ihre Oberschenkel sinken in Richtung der Knie leicht ab. Das hat den Vorteil, dass Sie ganz mühelos senkrecht über Ihrem Becken sitzen, also gut geankert mit Ihrer »Erde« verbunden sind.
    Wenn Sie Übung in Meditation haben, setzen Sie sich entweder auf einen Hocker oder mit untergeschlagenen Beinen auf Ihr Meditationskissen, das auf einer Matte liegt. Die Hände ruhen mit den Handflächen nach oben auf Ihren Oberschenkeln oder Sie bringen sie vor dem Unterbauch zusammen. Die Augen können Sie schließen oder offenlassen, aber mit gesenktem Blick, der nicht fokussiert.
    Folgen Sie Ihrem Ein – und Ausatem. Im Ausatem lassen Sie sich in der Tiefe Ihres Beckenbodens nieder. Dann geben Sie dem Einatem Zeit, aus der Tiefe von selbst, immer wieder neu,
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