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Verzaubert in Florenz

Verzaubert in Florenz

Titel: Verzaubert in Florenz
Autoren: Catherine George
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sentimentale Närrin. Nach dem Essen kam ein Anruf von Signora Valori für sie.
    “Bitte vergeben Sie einer alten Frau, dass sie sich eingemischt hat”, eröffnete Emilia Valori das Gespräch. “Luca sollte erfahren, was er angerichtet hat.”
    “Wie sind Sie überhaupt darauf gekommen?”, fragte Georgia.
    “Nennen Sie es weibliche Intuition oder meinetwegen auch Neugier. Als ich Sie am Sonntag sah, war ich überzeugt, dass Sie schwanger sind, und Ihre Reaktion auf das Kaninchen hat meinen Verdacht bestätigt. Keine Sorge, mein Kind. Luca wird Sie, sobald Sie es wünschen, heiraten.”
    “Ich wünsche es aber nicht. Die Zeiten haben sich geändert, und man heiratet deswegen nicht gleich. Ich möchte noch keinen Ehemann.”
    “In manchen Situationen sind Ehemänner ganz praktisch”, entgegnete Emilia Valori trocken. “Außerdem denke ich, dass Sie keine Wahl haben.”
    Die alte Dame hatte recht. Zwei Tage später erschien Luca in der Villa und ließ Georgia durch Pina bitten, ihn vor dem Abendessen im Park zu treffen. Als sie wenige Minuten später nach draußen kam, stand er am Swimmingpool und blickte starr ins Wasser. Unvermittelt drehte er sich um, als er dort ihr Spiegelbild erblickte.
    “Wie geht es dir?”, erkundigte er sich und nahm ihre Hände.
    Georgia entzog sie ihm mit ausdrucksloser Miene. “Du weißt es doch.”
    “Ich komme gerade von einem Besuch bei deinen Eltern”, erzählte er im Plauderton. “Ich habe ihnen berichtet, was passiert ist.”
    “Du hast was?” Georgia sah ihn entsetzt an. “Du hattest kein Recht, mit ihnen zu sprechen, bevor ich es getan habe.”
    Er ging darauf nicht ein, sondern redete schnell weiter – so schnell, dass sie Mühe hatte, ihm zu folgen. “Ich habe ihnen alles gebeichtet, dann um deine Hand gebeten, und nachdem deine liebenswürdigen Eltern sich von ihrem Schock erholt hatten, stimmten sie mir zu, dass Heirat die einzig mögliche Lösung sei.”
    “Und wenn ich mich weigere?”, rief sie wutentbrannt.
    “Das wirst du nicht”, sagte er ungewohnt autoritär. “Keiner von uns beiden hat sich das gewünscht, das gebe ich offen zu. Doch du bekommst mein Kind, und deshalb bleibt dir keine andere Wahl. Wir heiraten so bald wie möglich. Später bleibt es dir überlassen, ob du die Ehe fortsetzen willst oder nicht. Das Kind bleibt dann natürlich bei mir.”
    “Um das Kind kümmere ich mich! Mag ich auch ungewollt schwanger geworden sein, so trage ich dennoch die Verantwortung für mein Kind, dessen kannst du sicher sein, Luca Valori.” Mit vor Zorn blitzenden Augen sah sie ihn an.
    Luca zuckte die Schultern. “Jedenfalls wird mein Sohn oder meine Tochter hier in der Toskana zur Welt kommen und hier als Valori aufwachsen.”
    “Und wenn ich von meinem Kind nicht getrennt werden will, muss ich ebenfalls hierbleiben. Das meinst du doch, oder?”
    “Ist das denn ein so großes Opfer?”, fragte er sanft und griff nach ihrer Hand. “Wir wollten doch Freunde sein. Das können wir auch, wenn wir Mann und Frau sind, Georgia.”
    “Hast du eine Ahnung, was es für mich bedeutet, dich an mich gekettet zu wissen, obwohl du das nie wolltest?”
    Lucas gut geschnittenes Gesicht wirkte plötzlich um Jahre reifer und älter. “An jenem Nachmittag habe ich mir genommen, was du mir nicht hattest geben wollen. Bei uns gibt es ein Sprichwort: ‘Wer sich einfach nimmt, was er will, muss dafür bezahlen!’“

12. KAPITEL
    D ie Sterne blitzten wie Diamanten am dunklen Nachthimmel, als Luca mit seiner frischgebackenen Frau die zu “La Casupola” führende Straße hochfuhr. Im ganzen Haus brannten die Lichter, und Rosa und ihr Mann Vito empfingen das Brautpaar freudestrahlend vor der Tür.
    Zum Entzücken aller trug Luca Georgia über die Schwelle. Dann schüttelte er Vito die Hand und bekam einen Kuss von Rosa, und Georgia ließ die gleiche Prozedur über sich ergehen.
    Nachdem Vito das Gepäck nach oben getragen und Rosa sich überzeugt hatte, dass es dem jungen Paar an nichts fehlte, ließ das Hausmeisterpaar die Jungvermählten allein und fuhr zum eigenen Haus im nur wenige Kilometer entfernten Dorf.
    Verloren stand Georgia in dem großen Wohnzimmer, fühlte sich fremd und verlassen.
    “Rosa hat einen kalten Imbiss für uns vorbereitet”, sagte Luca leise. “Möchtest du vor dem Essen noch duschen?”
    Georgia nickte stumm. Er ließ ihr auf dem Weg nach oben den Vortritt, und sie zögerte, als sie zu seinem Schlafzimmer kam.
    Luca nahm sie bei der Hand und
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