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Verwunschen

Verwunschen

Titel: Verwunschen
Autoren: Ulrike Schweikert
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flüsterte Patrick.
    Kylah drehte sich einmal im Kreis. »Ich weiß nicht so recht. Ich war noch nie in dieser Höhle. Keine Ahnung, wohin sie uns gebracht haben, während wir nicht bei Bewusstsein waren.«
    »Mist. Und was machen wir nun?«
    »Hört ihr das Wasser?«, mischte sich Mona ein. »Vielleicht ist das die Quelle der Sehenden. Von dort aus müssten wir den Rückweg doch finden.« Sie sah Kylah an, diese nickte.
    »Die verwunschene Quelle der Sehenden ist zwar sicher nicht die einzige hier unten, aber versuchen können wir es. Eine bessere Idee habe ich auch nicht. Gehen wir!«
    Während Patrick ihre Habseligkeiten wieder in den Rucksack packte und ihn sich auf den Rücken schwang, schlüpfte Mona hinter einen Felsblock und erleichterte sich rasch. Kylah folgte ihrem Beispiel, ehe die Mädchen zu Patrick traten.
    »Fertig?«
    Sie nickten. »Dann los!«
    Doch die drei hatten die Höhle noch nicht einmal verlassen, als ihnen die Elfin, die ihnen zuvor die Brote und das Wasser gegeben hatte, in den Weg trat. Offensichtlich war sie nicht stumm, denn sie sprach nun mit dunkler, singender Stimme:
    »Wohin des Weges? Wolltet ihr uns ohne ein Abschiedswort verlassen?«
    »Wenn es das ist, was du willst, das kannst du haben«, gab Patrick zurück. »Tschüs dann! Auf Wiedersehen werde ich nicht sagen.«
    Die Elfenfrau sah ihn verdutzt an, dann begann sie zu lachen, und ihre Miene wurde weich. Sie war so wunderschön und ihre Augen funkelten wie Edelsteine.
    »Gut pariert! Dennoch kann ich euch nicht gehen lassen. Noch nicht. Wir müssen erst darüber beraten, was wir mit euch machen.«
    Doch Patrick war nicht bereit, sich so einfach wieder gefangenen nehmen zu lassen.
    »Lauft!«, rief er und rannte los. Mona und Kylah folgten seinem Beispiel, weit kamen sie allerdings nicht. Die Elfenfrau hob nur lässig die Hand und alle drei stolperten und fielen zu Boden. Ehe sie sich aufrappeln konnten, stürzte sich eine ganze Horde Gnome auf sie und fesselte sie erneut, bis sie sich nicht mehr rühren konnten. Dann schleppten sie die Gefangenen zu ihrem Schilflager zurück. Die Seile schnitten ihnen schmerzhaft in die Haut, und Mona musste fest die Zähne zusammenbeißen, um nicht zu jammern.
    »Es tut mir leid, dass es so weit kommen musste«, murmelte die Elfenfrau, ehe sie sich in der Dunkelheit auflöste und verschwand.
    Mona glaubte ihr, auch wenn sie immer noch nicht wussten, weshalb dieser Krieg geführt wurde und wie er ausgebrochen war. Ihr Bruder dagegen schimpfte vor sich hin.
    »Das Getue kann sie sich sparen, hinterlistiges Elfenmiststück!«
    Kylah widersprach. »Nein, hinterlistig sind die Elfen nicht. Dennoch könnte uns endlich mal jemand verraten, was hier eigentlich los ist. Es muss mehr dahinterstecken, als dass ihr aus Versehen einem Magischen auf den Fuß getreten seid oder ihn unwissentlich beleidigt habt.«
    »Ja«, seufzte Mona, »aber was?«
    Doch es war niemand da, der ihnen die Frage beantworten wollte. Zumindest konnten sie keinen sehen, obgleich sie überzeugt waren, dass die Gnome irgendwo in der Dunkelheit verborgen lauerten. Sie würden es sicher nicht noch einmal riskieren, dass sich die Gefangenen ihrer Fesseln entledigten und einen Fluchtversuch wagten. Wobei die drei dieses Mal so zusammengeschnürt waren, dass selbst Kylah keinen der Knoten lösen konnte, so sehr sie sich auch anstrengte.
    Plötzlich hielt sie in ihren Bemühungen inne. Ihre Augen weiteten sich. »Das glaube ich nicht«, murmelte sie.
    »Was?« Mona und Patrick verrenkten die Hälse. Zuerst konnten sie nicht entdecken, was Kylah zu diesem Ausruf veranlasst hatte, doch dann lösten sich zwei Gestalten aus der Finsternis. Die eine erkannten sie inzwischen wohl. Es war der Gnom Carraig, der sie bewacht hatte und dann so unvermittelt verschwunden war. Die andere Gestalt war ein wenig kleiner und wesentlich schmaler gebaut. Das Männchen hatte karamellbraune Haut und einen verbeulten Hut auf seinem kurzen nussbraunen Haar. Außerdem trug er einen Kittel und Hosen, die beide wirkten, als seien sie eine Nummer zu groß für ihn. Während der Gesichtsausdruck des Gnoms eher einfältig zu nennen war, sah das Männchen an seiner Seite geradezu gütig drein. Nun, als es näher trat, wurde seine Miene aber ernst. Es stemmte die dünnen Arme in die Hüften und sah sie Kinder unverwandt an.
    »Brock!«, rief Kylah. »Was tust du hier?«
    »Brock? Wer ist das?«, erkundigte sich Patrick.
    »Ich bin Brock«, gab das Männchen
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