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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind
Autoren: Lori Foster
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Er legte gerade so viel Missfallen in seine Stimme, um es ironisch und mitleidheischend klingen zu lassen.
    »Ach, du Armer. Es muss wirklich schrecklich sein, von zwei
verdammt heißen
Frauen verfolgt zu werden.«
    Ihr bissiger Sarkasmus kam völlig überraschend und stand ihr sehr gut. »Da ich mich mit keiner der beiden einlassen würde, nicht mal für einen One-Night-Stand, sind ihre Avancen relativ lästig.«
    »Du hast sie also tatsächlich abblitzen lassen?«, erkundigte sie sich und fügte dann hastig hinzu: »So haben die beiden es mir erzählt. Dass sie es immer wieder versucht hätten und du ihnen ausgewichen wärst.«
    Er legte eine Hand aufs Herz.
    »Liegt es daran, dass sie im selben Haus wohnen? Ist dir die Nähe unangenehm? Darauf hat zumindest Nikki getippt.«
    Da dieses Kriterium auch gegen Alice sprechen würde, verneinte er. »Es spielte womöglich mit hinein. Aber hauptsächlich liegt es daran, dass die beiden zu sehr dem Alkohol zusprechen und zu heftige Partys feiern.«
    »Und du tust das nicht?«
    »Wann hast du mich das letzte Mal feiern sehen?«
    »Ich habe keinen Überblick über deinen Terminkalender.«
    Quatsch. Alice achtete viel zu aufmerksam auf alles und jeden, als dass ihr sein Tagesablauf entgangen sein könnte. Selbst ohne ihre ausgeprägte Beobachtungsgabe war ein Mann seiner Statur nur schwerlich zu übersehen. Er hatte Glück gehabt. Dank der guten Gene seiner Familie war er nicht nur groß gewachsen, sondern auch noch muskulös.
    Er fiel auf, Männern ebenso wie Frauen. Doch Alice hatte erst dank Cash bemerkt, dass er überhaupt existierte.
    Reese drehte eine Gasflamme auf und stellte die Pfanne auf den Herd. »Ich arbeite sehr viel. Wenn ich mal Freizeit habe, entspanne ich mich gern gemeinsam mit Freunden. Wir schauen uns Sport im Fernsehen an, Angeln oder dergleichen.« In einer Schublade fand er einen Pfannenwender. »Außerdem gehe ich mehrmals in der Woche ins Fitnessstudio, um ein wenig abzuschalten.«
    »Ja, du wirkst«, sie hüstelte, »körperlich fit.«
    »Danke.« Er war sogar in Topform, aber wenn sie lieber untertreiben wollte, würde er nicht mit ihr diskutieren.
    Alice holte Brot aus dem Schrank, um es zu toasten. Bemerkenswert, wie mühelos sie bei der Vorbereitung des Frühstücks zusammenarbeiteten und sich ergänzten.
    »Ein weiterer Punkt spricht gegen Nikki und Pam: Sie sind keine Hundemenschen.« Reese musste darüber lächeln, wie selbstverständlich Alice, ohne zu murren, um Cash herummanövrierte und ihn dabei hin und wieder tätschelte und streichelte.
    »Das ist dir wichtig?«
    »Den Hund und michgibt es nur noch im Doppelpack.« Er begann, die Speckstreifen in der Pfanne zu verteilen. »Wer mich liebt, muss auch meinen Hund lieben.«
    Sie schwieg. Sich selbst als eifersüchtige Ehefrau zu bezeichnen störte sie nicht weiter, aber das Wörtchen
Liebe
brachte sie aus dem Konzept? Sie wurde immer rätselhafter. »So, Alice, warum unterhalten wir beide uns nicht noch ein wenig, während wir Frühstück machen?«
    »In Ordnung.« Sie stellte zwei Gläser auf den Tisch und goss Orangensaft ein. »Möchtest du mir vorher vielleicht noch verraten, was du beim Herumspionieren entdeckt hast?«
    Er schwieg, unsicher, ob sie bluffte oder …
    »Ich weiß, dass du geschnüffelt hast.«
    »Du vermutest …«
    »Ich
weiß
es.«
    Er gab es auf. »Du besitzt ein ganzes Waffenarsenal. Möchtest du mir verraten, weshalb?«
    Sie hob gleichgültig eine Schulter. »Zum Selbstschutz.«
    »Den meisten anderen Menschen genügt zu diesem Zweck eine einzige Waffe.«
    Sie wendete konzentriert den Speck mit einer Gabel und wich seinem Blick aus. »Also, was hast du gefunden?«
    »Eine Glock im Kleiderschrank, einen Taser im Nachttisch …«
    »Du hast in meinen Nachttisch geschaut?«
    Interessante Reaktion. »Ja, zumindest lange genug, um den Taser zu entdecken.« Sie verzog missmutig das Gesicht. »Den Schlagstock unter dem Bett habe ich ebenfalls gesehen.«
    »Ist das alles?«, fragte sie verkniffen.
    Unglaublich. »Es gibt noch mehr?«
    Sie zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bevor sie die Gasflamme unter der Pfanne herunterdrehte, seine Hand ergriff und ihn aus der Küche in den Flur führte.
    Das Gefühl, ihre Hand in seiner zu spüren, vereinnahmte Reese dermaßen, dass er kaum bemerkte, wie Cash hinter ihnen hertrottete. Anscheinend folgte er Alice überallhin.
    Alice bog ins Badezimmer ab, ließ ihn los und deutete hinter die Toilette. Stirnrunzelnd beugte Reese
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