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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind
Autoren: Lori Foster
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Brust. »Also, ich hätte ihn sofort ins Schlafzimmer
gezerrt

    »Oder ihm auf der Couch Gesellschaft geleistet«, ergänzte Pam anzüglich grinsend.
    »So eine Beziehung haben wir nicht«, erklärte Alice reserviert. Eigentlich wusste sie selbst nicht genau, welche Art Beziehung stattdessen zwischen ihnen bestand. Reese hatte zwar einige Andeutungen darüber fallen gelassen, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte, aber damit zog er sie bestimmt nur auf, oder?
    Und wenn nicht? Was dann?
    »Ach je, einen Mann wie ihn in deiner Nähe zu haben, ohne das gebührlich ausnutzen zu können, muss ja die reinste Folter gewesen sein.«
    »Für uns sind das allerdings gute Neuigkeiten, nicht wahr?«, meinte Pam und stieß ihre Freundin in die Seite. »Er ist noch zu haben.«
    Alice war über die Einstellung der Frauen irritiert. »Ich seid also alle beide an Reese interessiert?« Wie sollte das denn bitte funktionieren? War denn keine auf die andere eifersüchtig?
    Pam zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Ich versuche nach Kräften, seine Aufmerksamkeit zu erregen, aber Reese ist wirklich ein Meister der unverbindlichen Höflichkeit.«
    Nikki pflichtete ihr bei. »Wenn er auch nur das geringste Interesse signalisieren würde, würde ich mich sofort auf ihn stürzen. Er ist so groß und stark.«
    Groß und stark – Eigenschaften, auf die Alice für gewöhnlich eigentlich keinen großen Wert legte. Nicht bei einem Mann, der versuchte, ihr zu nahe zu kommen.
    Doch bei Reese empfand sie seltsamerweise anders. Wann immer er bei ihr war, raste ihr Herz wie verrückt.
    »Er ist sehr fürsorglich«, bemerkte Alice und erntete sofort verwunderte Blicke von Nikki und Pam. »Doch, wirklich. Er hat Cash gerettet. Irgendjemand hatte ihn in einen Pappkarton gesperrt und mitten auf der Straße zurückgelassen.«
    »Wahrscheinlich, weil er überall hingemacht hat!«, meinte Nikki und lachte.
    Alice fand das überhaupt nicht witzig. Wie konnte man nur so herzlos sein? Glücklicherweise hatte sich Reese den Karton genauer angesehen und den Hund sofort zum Tierarzt gebracht, ihn adoptiert und ins Herz geschlossen. Gut, Reese war eigentlich viel zu selten zu Hause, um einen Hund zu halten, aber immerhin hatte er sichergestellt, dass das Tier in seiner Abwesenheit in guten Händen war.
    In ihren.
    Sie seufzte. »Reese ist einer der liebsten Männer, den ich jemals kennengelernt habe.«
    Nikki grinste. »Genau, und ganz bestimmt ist dir zuerst seine Liebenswürdigkeit aufgefallen und nicht etwa sein starker, gestählter Körper oder sein unglaubliches Gesicht, richtig?«
    Nein, diese Eigenschaft war ihr bestimmt nicht als Erstes an ihm aufgefallen, aber dank ihr hatte er es geschafft, die schützenden Mauern, die Alice um sich herum aufgebaut hatte, zu durchdringen.
    »Außerdem ist er Polizist. Er ist aufrichtig und kümmert sich um andere.«
    Pam kicherte. »Wir unterhalten uns jetzt schon so lange, dass der große, böse Cop inzwischen bestimmt längst unter der Dusche steht.« Sie tätschelte noch einmal Alices Schulter und wandte sich dann zum Gehen. »An deiner Stelle würde ich schnell nach oben laufen und mich zu ihm gesellen«, riet sie ihr und stolzierte davon.
    »Hab ein bisschen Spaß für mich mit, Alice«, sagte Nikki schmunzelnd und folgte Pam. »Und morgen wollen wir alle schmutzigen Einzelheiten erfahren!«
    Alice war so schockiert, dass sie vergaß, sich zu verabschieden. Erst dank Pams Bemerkung begriff sie, was sie eigentlich getan hatte: Sie hatte Reese Bareden, einen
Polizeibeamten
, alleine in ihrer Wohnung zurückgelassen.
    Oh Gott.
    Nicht auszudenken, was er finden könnte, wenn er beschloss, ein wenig herumzuschnüffeln. Als Polizist sah er sich wahrscheinlich sowieso gewohnheitsmäßig überall genau um.
    »Komm, Cash, mein Junge. Lass uns gehen!«
    Der Hund spitzte die Ohren, seine Augen glänzten begeistert, und er sprang auf, wie immer bereit für etwas Abwechslung.
    Das war auch gut so, denn mit Reese Bareden wurde es höchstwahrscheinlich nie langweilig.
    Während Alice noch draußen stand und sich über weiß Gott was unterhielt, führte Reese rasch eine Überprüfung ihrer Wohnung durch. Ihr Schlafzimmer war so schlicht gehalten, dass es beinahe schon wehtat. Der Raum wirkte überhaupt nicht feminin. Anstelle einer rüschigen Daunendecke bedeckte ein einfacher, beigefarbener Quilt das Doppelbett. Die zweckmäßig gehaltenen Vorhänge waren zurückgezogen und ließen die warme Sommerbrise herein. Nicht ein
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