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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung
Autoren: Juliane Maibach
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Angriff überlebt zu haben. Ich sah zu Devil. Der Druck des Zaubers hatte
eine Kuhle um ihn gerissen, doch auch er wirkte unverletzt.
      „Oh Gott“, ächzte
Sky und starrte mit großen Augen auf die Verwüstung. Ihm schien erst jetzt klar
zu werden, welch große Macht sein Freund tatsächlich besaß. Ich rappelte mich
auf und rannte Devil entgegen, der plötzlich erschöpft zusammensackte. Ich
kniete mich neben ihn. Er atmete schwer und schien am Ende seiner Kräfte angelangt
zu sein.
      „Verdammt. So was
sollte ich wirklich nicht machen, wenn ich nicht bei Kräften bin.“
      Langsam stand er
auf. Ich sah ihn besorgt an, doch er schien sich auf den Beinen halten zu
können. In diesem Augenblick erreichten uns auch die anderen.
      „Das war echt …
heftig“, sagte Sky und sah sich noch einmal geschockt um. Er setzte allerdings
sogleich wieder ein Lächeln auf. „So was kannst du also, aber bei einem Turnaga-Zauber
stellst du dich an …“
      Auch Devil musste
grinsen. Das war wohl Skys Art zu sagen, dass zwischen ihnen alles in Ordnung
war, dass er ihn noch immer als besten Freund ansah und keine Angst vor ihm hatte,
auch wenn dieser diese unfassbare Macht besaß.
      „Ich werde mich besser
auf den Rückweg machen“, begann Devil. „Falls irgendwelche Truppen auftauchen,
werden sie hinter mir her sein. Ihr könnt das Portal nehmen. Es ist nur wenige
Meter weit entfernt.“ Er deutete in eine Richtung. „Immer geradeaus, dann kommt
ihr auf einen steinernen Weg, der euch zu der Platte führt. Stellt euch einfach
darauf und sagt, wo ihr hin wollt.“
      Sky sah ihn an. „Und
wo gehst du jetzt hin?“
      „Ich werde wohl
erst mal zu meiner Mutter gehen und mir die nächsten Schritte bezüglich meines
Vaters überlegen“, antwortete er.
      Sky verstand
offensichtlich kein Wort und wollte wohl gerade nachfragen, als Devil sich bückte,
zwei Steine aufhob und sie in seine Faust schloss, die daraufhin zu glühen
begann. Als er sie wieder öffnete, lagen zwei durchsichtige Perlen darin, die langsam
in einem grünen Licht zu strahlen begannen. Er reichte seinem Kumpel eine davon.
      „Die beiden sind miteinander
verbunden. Wenn eine rot aufleuchtet, dann heißt das, dass der andere in Gefahr
ist. So kann ich sicher sein, dass ihr heil nach Hause kommt. Falls ihr doch
noch in Schwierigkeiten geratet, was ich allerdings nicht glaube, komme ich zu
euch.“
      Sky nickte dankend.
„Pass auf dich auf.“
      Auch die anderen
verabschiedeten sich von ihm und wandten sich zum Gehen. Nur ich war übrig
geblieben. Ich trat langsam auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. Noch immer
hallten seine Worte in mir nach: „Ich liebe dich nicht!“
      Dennoch sah ich ihn
an und hörte mich sagen: „Bitte, lass mich bei dir bleiben.“
      Ich wusste, wie
idiotisch diese Bitte war, doch ich konnte einfach nicht anders. Allein die
Vorstellung, ihn womöglich nie wiedersehen zu können, trieb mich in die Verzweiflung.
Ich konnte den Schmerz nicht ertragen und wollte alles dafür tun, wenigstens in
seiner Nähe bleiben zu dürfen.
      „Force“, ächzte
Céleste entsetzt. „Du kannst doch unmöglich hierbleiben!“
      Auch die anderen
hoben an, um etwas zu sagen, doch sie schwiegen, als Devil mich in seine Arme
schloss. Ich spürte seine Wärme, roch seinen wundervollen Duft und spürte, wie
mir bei dieser Berührung die Tränen in die Augen traten. Ich wollte ihn nicht
verlieren und schloss meine Arme um ihn.
      Ich fühlte, wie
sein Atem über meine Haut strich, als er langsam in mein Ohr wisperte: „Bitte vergib
mir.“
      Ich riss erstaunt die
Augen auf und fragte mich, was er damit meinte, doch da waren seine Finger auch
schon über meine Stirn gestrichen und alles versank in Dunkelheit.

 
Epilog
     
    Ich stand am Fenster
und blickte in den strahlend blauen Himmel. Die Sonne schien und ich konnte
draußen die Schüler im Gras sitzen sehen. Das alles passte so gar nicht zu
meiner Stimmung.
      Wir waren seit
einigen Tagen wieder zurück in Necare. Keiner hatte unsere Abwesenheit bemerkt,
denn wir waren rechtzeitig zum Morgengrauen zurückgekehrt. Auch die Befragungen
durch meinen Vater und die anderen Radrym hatte ich weitestgehend überstanden. Ich
hatte ihnen ein paar unbedeutende Informationen verraten, sodass sie sich
letztendlich doch zufriedengegeben hatten.
      Die Erlebnisse
wollten mir dennoch nicht aus dem Kopf gehen. Devil hatte einen Spiritaris-Zauber
benutzt und mich damit ausgeknockt. Ich
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