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Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Titel: Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes
Autoren: Kresley Cole
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verhöhnte er sie: „Wohl doch nicht so stark, Hexe.“
    Es reichte . Zorn wallte in ihr auf, wie sie es nur selten zuvor erlebt hatte. Sie wollte ihn verletzen, das Bedürfnis war stark, und plötzlich gesellte sich zu ihrem Zorn eine selten gekannte Konzentrationsfähigkeit und damit die Kontrolle über ihre Kraft.
    Sie legte ihre linke Hand hinter den Rücken, und eine dünne Säule roten Lichts erhob sich in ihrer Handfläche, die bald die Form eines Dolches annahm. Tera musste gesehen haben, was sie tat, denn sie trat nun rasch an ihre Seite und hob ihre Laterne, um das Glühen der Magie zu verbergen.
    Er wuch s … und wuch s …
    Blitzartig schleuderte Mari den Dolch aus Licht über ihren Kopf hinweg. MacRieve schien angesichts seiner Geschwindigkeit kurz aus der Fassung zu geraten, versuchte aber noch, ihm auszuweichen, doch dann explodierte die magische Waffe genau über seinem Herzen in harmlose Fragmente.
    Volltreffer! Gut gemacht.
    Nach einem kurzen Blick nach unten grinste er ein letztes Mal höhnisch. Er fühlte sich vollkommen sicher. „Behalte deine Dolche ruhig für dich, kleine Hexe, bis sie etwas mehr Biss haben.“
    Dann trat er in aller Ruhe einen Schritt zurüc k … und der Stein fiel. Als der Brocken mit einem ohrenbetäubenden Krachen zu Boden donnerte, wurde er von einer Salve von Pfeilen getroffen. Zu spät. Luft, Felsbrocken und Sand trafen Maris Gesicht, bohrten sich in ihre Augen. Sie hörte die männlichen Elfen vor Wut laut brüllen, während sie nach vorne stürzten und gegen die Mauer hämmerten.
    Als Mari sich den Sand aus den Augen wischte, blinzelte si e – sie konnte kaum glauben, was sie sah. Die Elfen zogen sich schweigend zurück. Vor langer, langer Zeit war einmal ein Lebewesen hier hochgesprungen, hatte fieberhaft nach einem Weg aus seinem Gefängnis gesucht.
    Tiefe Klauenspuren zerfurchten die Rückseite des Fallgitters aus Stein, Zeugen einer längst vergessenen Verzweiflung.

3
    Als Bowen sich langsam von dem Grab zurückzog, war er von Stille umgeben. Er wusste, dass die Eingesperrten ihn verfluchten, aber davon drang nichts an sein Ohr. Zahlreiche Stufen der Pyramide waren dick mit Erde und den Wurzeln hoch über ihm aufragender Bäume bedeckt. Selbst der Dschungel um das viereckige Stück Land herum, auf dem die Ruine stand, war ruhig.
    Er starrte nach wie vor auf das Bauwerk; es widerstrebte ihm auf merkwürdige Art zu gehen. Ein Teil von ihm wäre am liebsten gleich wieder dort hineingestürmt, um noch mehr von seinem Groll auf die Hexe abzuladen. Zu seiner Schande brannte ein anderer Teil von ihm darauf, sie sich erneut vorzunehmen und zu beenden, was sie gemeinsam angefangen hatten.
    Er dachte an den Augenblick zurück, in dem die Hexe begriffen hatte, dass er sie dort einsperren würde. Sie schien verletzt zu sein, und ihr Täuschungszauber hatte geflimmert.
    Genau in diesem Moment war Cades lüsterner Blick auf sie gefallen, trotz der mörderischen Wut, die in ihm tobte. Ihres Umhangs beraubt, hatte die anmutige Mariketa die Aufmerksamkeit des Dämons auf sich gezogen. Auch seinem Bruder Rydstrom war die Veränderung aufgefallen.
    Zu seiner Überraschung hatte Bowe festgestellt, dass die beiden Dämonen, die Mariketa erwähnt hatte, alte Bekannte von ihm waren. Die Brüder und er hatten eine gemeinsame Geschicht e – sie hatten vor Jahrhunderten Seite an Seite gekämpf t – und sie waren ihm auch auf der Versammlung schon aufgefallen; flüchtig, wenn es ihm gelang, seine Augen von der Hexe abzuwenden.
    Er erinnerte sich, dass die Dämonen bei den Frauen extrem beliebt gewesen waren.
    Warum zum Teufel störte ihn bloß die Vorstellung von ihr zusammen mit einem der Brüder so schrecklich? Sollen sie sie doch habe n … Nach einem letzten Blick wandte er sich endgültig ab und machte sich auf den Weg zu seinem Truck.
    Doch auch Bowe besaß die ausgeprägte Neugierde des Lykae, und als er bei der Reihe der Fahrzeuge seiner Konkurrenz anlangte, beschloss er, sie kurz zu untersuchen.
    Der Truck der Dämonen war von leeren Bierflaschen einer einheimischen Marke und zerdrückten Red-Bull-Dosen übersät. Im Wagen der Bogenschützen fand er Wasserflaschen, Proteinriegel und diverse elektronische Geräte.
    Als Nächstes kam der Jeep der Hexe. Sie hatte diese anspruchsvollen Gebirgsstraßen ganz allein gemeister t – Schlamm bedeckte das Fahrzeug bis hinauf zum Verdeck. Dazu kam, dass das Gebiet, das sie durchquert hatte, eine Brutstätte politischer Unruhen und
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