Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Versprochen

Versprochen

Titel: Versprochen
Autoren: Sophie Lang
Vom Netzwerk:
mehr daran denken muss?“, frage ich ihn melancholisch.
    „Das hört nie auf. Aber ich habe gelernt damit umzugehen.“
    Meine Lippen bewegen sich, bevor ich sie davon abhalten kann: „Du bist egoistisch! Alles was ich gesehen habe, Kristens Haus, alles auf dem Weg hierher. Alle leben tausendmal besser, als die Menschen dort draußen.“
    „Du warst doch nie dort. Wie kannst du das sagen?“ Er hat recht wie kann ich das?
    „Stimmt“, sage ich, aber irgendetwas in mir sagt mir, dass es anders ist. Das ich schon einmal dort war.
    „Vielleicht gibt es einen Weg dem allem ein Ende zu setzen.“
    „Ein Ende?“
    „Ja! Den Bestien, dem Krieg, der Ungerechtigkeit!“
    „Erzähl mir mehr von mir“, fordere ich ihn voller Hoffnung auf.
    Unsere Blicke treffen sich und bleiben aneinander haften. Adam legt seine Hand auf mein rechtes Knie. Ich hatte bisher keine Ahnung wie viel Hitze eine Hand auf meinem Knie entfachen kann.
    „Du solltest mir keine Fragen über dein vergangenes Leben stellen.“
    „Warum? Sag es mir bitte“, sag es mir noch mal so wie auf meinem Zimmer. Streiche meine Haare zurück, berühr mein Gesicht, meine Lippen. Sage es, wünsche ich mir und meine Füße paddeln aufgeregt im See und sie wirbeln das Wasser auf.
    „Weil...“, ich verfange mich in seinen blauen Augen, verliere mich in ihnen. Dann nimmt er seine Hand weg. Wieder zieht er sich zurück. Ich gefalle ihm nicht! Nein, was tust du? Adam nimmt seinen Blick fort und lässt meinen im Nichts zurück.
    „Lass uns schwimmen!“ Er weicht aus. Warum nur? Bin ich denn nicht attraktiv?
    Ich beobachte ihn wie er aus seiner Jeans schlüpft, sie lässig auf den Steg fallen lässt. Adam zieht sein Shirt über den Kopf. Ich war seiner nackten Haut noch nie so nah. Er hat einen umwerfenden Körper. Tolle Muskeln!
    Er wirft sein Shirt auf die Jeans, steht an den Rand des Stegs und springt schnurstracks kopfüber in den See. Wassertropfen spritzen auf mein glühendes Gesicht und verdampfen durch das unter meinen Wangen lodernde Feuer. Adam schwimmt in kräftigen Zügen zehn Meter raus, dreht sich zu mir um und schaut mich an, mit diesem besonderen fragenden Blick. Vielleicht würde mir eine Abkühlung ganz gut tun. Deshalb sind wir doch hergekommen, um zu schwimmen. Weswegen auch sonst?
    Adams Augen haften auf meinen Beinen, während ich mir die Jeans abstreife und sie mit dem Fuß zu seinen Anziehsachen schubse. Er verfolgt interessiert, auf der Stelle schwimmend, wie ich das Top geflissentlich langsam über den Kopf ziehe. Ein kurzer Blick an mir hinab genügt. Der schwarze Bikini steht mir gut. Auch ein Geschenk von Adam. Ich finde das Training und das gute Essen sieht man mir echt an. Ich bin schon nicht mehr so dürr wie die ersten Tage nach meiner Wiedergeburt. Ich bin mit meinen Kurven sehr zufrieden und die filigranen, hauchfeinen Bestien schmücken meine Haut.
    Ich bleibe ganz bewusst länger am Ende des Stegs stehen, als es notwendig ist und beobachte Adam wie er mich beobachtet. Gefalle ich ihm doch? Ich denke schon! Ja, ich kann es fast spüren wie er meinen Körper studiert. Er begehrt ganz sicher was er sieht und mir gefällt es. Ich stemme meine Hände in die Hüften und klimpere mit meinen Wimpern und dann schaue ich ihn von unten, mit leicht geneigtem Kopf, zwischen meinen hängenden Haaren hindurch an.
    „Was guckst du so?“, frage ich. Adam lächelt schief und extrem sexy. War das ein nervöses Zucken in seinem Mundwinkel?
    „Komm rein!“, fordert er mich auf.
    „Nichts lieber als das“, springen die Worte über meine Lippen. Ich hole tief Luft, werfe meine Haare zurück und hüpfe, nicht allzu graziös mit dem Gesicht voraus ins Wasser.
    Es ist nicht so kühl wie ich dachte, ist mein erster Gedanke. Der See ist tief, sehr tief, zum Ertrinken tief, der zweite. Und ich kann tauchen wie ein Potwal, der dritte. Ohne in ohnmachtverdächtige Atemnot zu geraten tauche ich spielend leicht in die Tiefen hinab. Das Wasser fühlt sich heimelig an. Ich frage mich nach einer Weile, ob es normal ist, dass jemand wie ich so lange die Luft anhalten kann? So schnell unter Wasser schwimmen kann? Ich schaue nach oben, sehe das Abendrot diffus sich in den See ergießen, sehe Adams Beine im Wasser strampeln. Ohne Arme und Hände zu benutzen schnelle ich nach oben, überwinde die Entfernung zu Adam in Windeseile. Ich habe noch immer nicht das Bedürfnis zu atmen, als ich direkt unter Adam zum Schweben komme. Er steckt sein Gesicht ins Wasser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher