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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben
Autoren: Jon Land
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Touristen auf der Plaza aufgehalten. Ihre erste Verwunderung war blankem Entsetzen gewichen, als plötzlich überall Gewehre krachten und Granaten explodierten. Selbst die mutigsten Besucher machten jetzt kehrt, doch kaum wähnten sie sich in einiger Entfernung in Sicherheit, zückten sie gleich ihre Kameras, um Schnappschüsse von diesem Schauspiel zu machen.
    Der Blackhawk setzte auf. Harlan Frye, der auf einem Passagiersitz hockte, beugte sich heraus und winkte Vandal zu sich.
    »Ich darf hier nicht gesehen werden!« brüllte er laut genug, um das Schwirren der Rotorblätter zu übertönen.
    »Verstehe, Sir«, entgegnete der Major.
    »Sie wissen, was zu tun ist. Bringen Sie sie alle um! Wenn nötig, sprengen Sie ganz Alamo in die Luft, aber lassen Sie keinen von ihnen am Leben! Das Reagenzglas darf diesen Ort nicht verlassen!«
    »Jawohl, Sir!«
    »Gott stehe Ihnen bei«, verabschiedete sich der Reverend und zog sich wieder in den Hubschrauber zurück.
    Harlans scharfer Verstand hatte bereits alle nötigen Antworten gefunden. Die Helikopter, die bei diesem Angriff zum Einsatz gekommen waren, sollten offiziell als gestohlen gemeldet werden. Eine Terroristengruppe stecke dahinter, die sich Alamo als Zielobjekt ausgesucht habe. Natürlich würde General Gaines trotzdem seines Amtes enthoben werden, aber von seiner Verbindung mit dem Reverend würde nie etwas ans Licht der Öffentlichkeit gelangen. Frye lehnte sich zufrieden zurück. Diese Geschichte war hieb- und stichfest, denn niemand würde später noch am Leben sein, um sie zu bestreiten.
    Sobald das Reagenzglas zerstört und die Verteidiger von Alamo getötet waren, stand es dem Reverend frei, sein Mittel an einem beliebigen anderen Tag einzusetzen. Er glaubte nicht daran, jemals wieder das Königreich betreten zu können, das er so majestätisch errichtet hatte. Ihm war auch klar, daß die Gruppe der Sieben keine Zukunft mehr hatte. Aber er selbst war noch nicht bereit aufzugeben. Harlan war immer noch davon überzeugt, daß Gott hinter ihm stand. Er würde eben versuchen, das zu retten, was noch zu retten war, und ansonsten wieder ganz von vorn anfangen. Um dann an einem anderen Tag und an einem anderen Ort erneut zuzuschlagen …
    Alamo sollte Blaine McCrackens Grabstätte werden, und seine Legionen würden dafür Sorge tragen. Die Wege des Herrn waren den Menschen nicht immer verständlich, aber der Reverend war willens, den Gang der Ereignisse als Seine Fügung zu akzeptieren, so wie er früher schon alles andere bereitwillig angenommen hatte, womit Gott ihn zu konfrontieren beliebte.
    Er schnallte sich wieder an und gab dem Piloten das Zeichen zum Start. Im selben Moment rollte ein ganzes Geschwader von Streifenwagen auf den Platz. Schweres Feuer drängte die meisten von ihnen zurück, und die Soldaten brachten zwei uneinsichtigere Polizeiwagen mit Raketen zur Explosion.
    »Macht euch bereit, das Gebäude zu stürmen!« rief Vandal, und sein Befehl wurde sofort weitergegeben.
    Instinktiv und im Zeitraum von wenigen Sekunden hatte McCracken sich ein Bild vom Inneren der Anlage gemacht. Die Kapelle war in ein schreinähnliches Museum verwandelt worden, in dem man die knapp zweihundert Verteidiger ehrte, die vor über hundertfünfzig Jahren so lange einer feindlichen Übermacht getrotzt hatten. Diverse Schaukästen standen auf der Fläche, die sich über eine Länge von über sechzig Meter erstreckte. Tafeln wiesen auf die einzelnen Verteidiger hin, dazwischen hingen Bilder, auf denen Schlacht Szenen dargestellt waren. Abgesehen von den Flutlichtern, die die Arbeiter angebracht hatten, verbreiteten in der Kapelle nur drei Kerzenständer Licht.
    Das restaurierte Gebäude hatte wesentlich stärkere Mauern als das Original. Statt wie damals aus Lehm und Balken hatte man sie aus Zement und Steinen gebaut und lediglich mit einem Verputz versehen, der dem alten Aussehen entsprach. Blaine zählte sieben Fenster, drei davon in einem Alkoven. Dort war das Innere vierzig Meter breit. Er registrierte auch drei befestigte Räume in den Ecken und erinnerte sich daran, daß in sich in einem davon die Frauen und Kinder versteckt und die Schlacht überlebt hatten, um danach vom Heldentum der Verteidiger zu berichten.
    McCracken rief Karen zu sich und schlug ihr vor, mit den Arbeitern zu gehen.
    »Sie können immer noch durch den Ausgang dort drüben gehen«, drängte er Lecolt. »Und ich möchte, daß Sie diese Frau hier mitnehmen.«
    Karen starrte ihn empört und
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