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Verschollen im Agena-Sektor

Verschollen im Agena-Sektor

Titel: Verschollen im Agena-Sektor
Autoren: Walter Berner
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blitzschnell den Motor deaktiviert und war hart in die Bremse des Mobiles gestiegen, so dass das Fahrzeug auf der Stelle stehen blieb.
    „Glenn, was…?“, rief Carna erschrocken aus, erfasste aber sogleich, was den Kanadier zur Vollbremsung veranlasst hatte.
    „Mist! Ein Baumstamm. Und das quer über der Fahrbahn!“
    Nomo lugte rechts an der Schulter seines Commanders vorbei.
    „Oh je, den können wir nicht umfahren. Die Böschung an den Seiten ist zu steil dafür.“
    „Und was ist mit dem Antigrav?“, wollte Karin wissen.
    Glenn schüttelte seinen Kopf.
    „Nicht mehr genug Energie“, antwortete er und wies auf eine Balkenanzeige, die nicht mehr weit weg von einem roten Bereich war.
    „Wir würden das Ziel dann mit dem Mobile nicht mehr erreichen können.“
    „Was soll’s, Leute!“, rief Carna seufzend aus.
    „Meine Herren, raus aus dem Fahrzeug. Wir werden das Teil da vorne in handliche Stücke zerstrahlen und dann schubsen wir sie zur Seite.“
    „Von wegen ‚Schubsen“, jammerte Roy und kletterte aus dem Mobile.
    „Das riecht eher nach schweißtreibender Arbeit.“
    Brummelnd folgte er den drei anderen männlichen Crewmitgliedern zu der Barrikade vor ihnen. Es war ein Stamm, der vielleicht 150 Zentimeter Durchmesser hatte. In entsprechende Teilstücke geschnitten, sollte es kein Problem sein, genügend Platz für ihre Weiterfahrt zu schaffen. Er ging in Richtung der Seite, wo sich nach biologischen Grundsätzen der Wurzelteil befinden sollte. Doch der Engländer fand etwas ganz anderes, und das veranlasste ihn zu einem warnenden Ausruf.
    „Leute, hier hat jemand mit einem Strahler gearbeitet. Das ist eine Falle!“
    Noch während er seine Hand zum Halster seines Strahlers gleiten ließ, erscholl oberhalb von ihm eine dunkle, männliche Bass- Stimme.
    „Du bist ja ein Blitzmerker, Blondie!“, tönte es höhnisch.
    Roy wollte die Waffe ziehen und er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass es seine Kollegen ihm gleich tun würden. Es blieb bei der bloßen Absicht. Bläuliches Flimmern hüllte ihn ein, überschwemmte ihn blitzartig mit einem wattigen Gefühl von Taubheit im ganzen Körper, dann wurde es Nacht um ihn.
    Oben auf der Böschung, knapp zwei Meter über den bewusstlosen TESECO Agenten, standen acht dunkle Gestalten, allesamt bullige Typen, die sofort zum Preisboxen hätten antreten können. Vier von ihnen hielten die auf dem Mobile verbliebenen Frauen in Schach. Die anderen vier sicherten gerade wieder ihre Waffen und trafen Anstalten, die Böschung hinab zu klettern. Der Anführer der Gruppe stand auf der gegenüberliegenden Anhöhe und beobachtete seine Leute. Dann zog er ein kleines Funkgerät aus der schwarzen Jacke hervor und aktivierte es mit einem Fingerdruck.
    „Ich höre?“, drang es leise aus dem Gerät heraus.
    „Wir haben die TESECO- Schweine kassiert, Chef“, gab der Truppführer mit einem bösen Grinsen im Gesicht durch.
    Ein meckerndes Lachen erscholl aus dem winzigen Lautsprecher des Funkgerätes.
    „Gut gemacht!“, lobte die Stimme.
    „Schafft sie in die Zentrale und verfrachtet sie in einen der absperrbaren Räume im Abschnitt ‚C’.“
    „Geht klar, Chef!“, bestätigte der schwarzgekleidete Mann.
    Dann deaktivierte er sein Funkgerät, steckte es ein und kletterte zu seinen Leuten hinunter, um ihnen beim Einsammeln der PRINCESS Crew zu helfen.

Übergangslos schlug Carna seine Augen auf und starrte auf eine graue Fläche über ihm, und es dauerte einen Moment, bis er sie als Decke identifizierte.
    „Was…?“, krächzte er mit trockener Kehle und setzte sich rasch auf.
    Diese Aktion bescherte dem Crewmaster ein übles Schwindelgefühl, denn sein Kreislauf kam nicht ganz so rasch wieder zu sich, wie er selbst.
    „Oh je, mein Schädel!“, brummte er und fasste sich an den Kopf.
    Er schluckte und registrierte einen üblen, metallischen Geschmack in seinem Mund, der sich zudem so ausgetrocknet anfühlte, wie Death Valley an einem heißen, trockenen Sommertag.
    „Aha, sie sind wieder unter uns.“
    Harriets Stimme war das erste, was Tom Carna hörte, nachdem er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht war. Das heißt, er nahm an, dass es ihre Stimme gewesen war, denn sie hatte sich brummelig und wie durch Watte gedämpft angehört. Benommen blickte er sich um und entdeckte einige dunkle Schatten neben sich. Es dauerte einige Sekunden, bis er wieder in der Lage war zu fokussieren, und die Schatten als seine männlichen Kollegen zu identifizieren.
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