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Verschollen im Agena-Sektor

Verschollen im Agena-Sektor

Titel: Verschollen im Agena-Sektor
Autoren: Walter Berner
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wir hin wollen. Also machen wir, was das Mobile will: wir fahren damit zurück nach Hause!“
    Harriet hieb sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    „Du lieber Himmel, ist ja völlig klar“, rief sie lachend aus.
    „Das war irgendwie zu nahe liegend, um gleich darauf zu kommen!“
    Carna lächelte milde und zwinkerte seiner Computerspezialistin zu.
    „Nun, wir sind alle mehr oder weniger strapaziert, da kommt so etwas schon mal vor. Dafür sind wir ein Team. Und ich sage nur noch: GO!“
    Mit dem letzten Wort stieß Carna seine geballte rechte Faust in den Himmel des Planeten, und seine Leute taten es ihm gleich, so dass ein weiteres, diesmal vielstimmiges „GO!“ durch den fremden Wald schallte.
    Nach diesem Go presste Glenn entschieden seinen linken Daumen auf das Startfeld des Sensordisplays. Das Gefährt erwachte mit leisem Summen zum Leben, setzte sich sanft ruckelnd in Bewegung, nachdem der Autopilot das Rückfahrtprogramm gestartet hatte. Mit Hilfe der Einzelsteuerung seiner sechs Räder wendete das Mobile auf der Stelle und rollte dann sanft und mit mäßiger Geschwindigkeit auf der uralten Straße in die Tiefen des Waldes davon, einem Ziel entgegen, von dem die Crew der PRINCESS wusste, dass sie dort wahrlich nicht mit Freuden empfangen werden würden. Eher das Gegenteil davon.

Die Generalmanagerin von TESECO, Kate Reed, trat aus dem zentralen Lift in die Zen trale der TESECO PRIME. Sie hatte einige Stunden geschlafen, etwas gegessen und sich frisch gemacht. Nun trat sie ihren Dienst wieder an. Sie war zwar die Leiterin der Organisation, beanspruchte aber in dieser Beziehung keine Sonderrechte. Nachdem Kate Reed die Zentrale betreten hatte, verschaffte sie sich mit einem kleinen Rundblick auf Displays, Monitoren und Holoanzeigen einen Überblick der aktuellen Lage. Der Schiffsverband befand sich nach wie vor im Hyperraum und näherte sich langsam dem Zielsektor an, dem Gebiet um die Sonne Agena. Zu langsam für ihrem Geschmack. Zum wohl hundertsten Mal wünschte sich die Generalmanagerin, dass die aktuellen Weiterentwicklungen und Verbesserungen in der Raumschiff- Antriebstechnik schon früher zur Verfügung gestanden hätten und nicht erst bei der aktuellen Serie von Schiffen, die in den nächsten Monaten in Dienst gestellt werden würden. Mit den Antrieben der nächsten Generation hätten sie das Zielsystem bereits erreicht.
    Kate Reed legte ihre Stirn in sorgenvolle Falten, als sie daran dachte, was sie wohl dort erwarten würde. Da es letztendlich niemand an Bord der TESECO PRIME oder irgendeinem anderen Schiff ihres Verbands wusste, wuchs die Anspannung mit jedem zurückgelegten Lichtjahr. Ein Blick auf die große Anzeige des Bordchronometers zeigte ihr an, dass sie auf die Sekunde genau noch vierzig Stunden Raumflug vor sich hatten, bevor sie im Agena- System wieder aus dem Hyperraum fallen würden. Mit einem tiefen Seufzer wandte sich die Generalmanagerin von der Anzeige ab und ging die kurze Distanz hinüber zum Kontrollpult des Kommandanten, wo sie ihren ersten Offizier ablöste, damit dieser sich in die wohlverdiente Pause begeben konnte. Ruhe kehrte in der Kommandozentrale des Raumkreuzers ein. Und Kate Reed hegte die Befürchtung, dass es die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm sein konnte.

Mit mäßigem Tempo rollte das Mobile auf der alten, halb überwucherten Straße durch den Wald des Zentralkontinents dem unbekannten Ziel in der Nähe des Tafelberges entgegen. Trotz dem die Druckluftfederung des Amphibienfahrzeuges ausgezeichnet war, wurden die sieben TESECO-Agenten doch ordentlich durchgeschaukelt, denn immer wieder ging es über Pflanzenwucherungen, aufgeworfenen Steinen und großen Ästen hinweg. Ab und zu machte das Gefährt schnelle Ausweichmanöver, um größeren Hindernissen auszuweichen. Doch im Großen und Ganzen kam man gut voran. Schätzte man Geschwindigkeit und Entfernung gegeneinander ab, würde man, bei gleich bleibendem Tempo, das Ziel in etwa drei Stunden erreicht haben.
    „Ich bin wirklich froh, dass wir das Fahrzeug gefunden haben!“, seufzte Hanne und tätschelte dabei liebevoll über die Metallhaut des Mobiles.
    In der Reihe vor ihr gab Nomo ein leises Kichern von sich.
    „Kein Wunder“, gluckste er. „So läuft es sich ja auch viel angenehmer.“
    Dem folgte sogleich ein leise „Aua!“ als Resultat des Knuffs, den ihm Harriet für seinen Kommentar verpasst hatte. Und ein „Ups!“ aus mehreren Kehlen gleichzeitig schloss sich an.
    Glenn hatte
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