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Verschlußsache Satan

Verschlußsache Satan

Titel: Verschlußsache Satan
Autoren: Jason Dark
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Sie wollte wissen, was auf dem Papier stand. Sie sah auch die Beschriftung, doch die Sprache war ihr fremd. So las sie nur Fragmente, aber keine richtigen Sätze. Sie war auch nicht in der Lage, einen Zusammenhang herzustellen.
    Aber sie sah an den Seiten der Rolle die Zeichnungen. Viermal das gleiche Bild, verteilt auf zwei Hälften.
    Es waren die Schattenreiter an den Wänden, die sich auf der Rolle zeigten. Dunkle Skelette, die auf Pferden saßen. Brustpanzer schützten einen Teil der Körper, und sie sah auf den Panzern die verschiedenen Buchstaben.
    Ein A, ein E, ein B und ein A!
    Für Christina ergab das keinen Sinn. Allerdings war ihr klar, dass sie schon etwas bedeuten mussten. Ebenso wie die Rolle. Sie war keine Fachfrau, aber das Papier oder vielleicht auch der Stoff, auf den geschrieben worden war, sahen schon alt aus.
    Diese Schriftrolle hatte etwas zu bedeuten. Die falschen Nonnen hatten auch des Öfteren darüber gesprochen, wenn auch immer leicht verschlüsselt, wenn sie in der Nähe gewesen war.
    Ein Geräusch schreckte sie auf. Christina fuhr herum, schaute zur Tür, sah aber nichts.
    Da fiel ihr ein, dass es noch eine zweite Tür gab. Und zwar die, durch die sie gekommen war.
    Jetzt hatte sich eine andere Gestalt auf den Weg gemacht. Es war das mit Lehm beschmierte Skelett aus dem Brunnenschacht, das sich in die Kapelle hineinschob...
    ***
    Es war eine stille und zugleich düstere Welt, in die wir hineinfuhren. Sie hatte nichts mehr von der Weite der Berge an sich. Es gab keine freie Sicht, wir sahen nur die Hänge, die an einigen Stellen steil wie die Seiten einer Schlucht in die Höhe stiegen. Wer sich hier in ein Kloster zurückzog, der wollte entweder der normalen Welt entfliehen oder hatte wirklich Böses im Sinn.
    Auf dem kurvigen Weg in die Höhe hatten wir den Bau schon einige Male zu Gesicht bekommen. Seine dunklen Steine hoben sich von der Umgebung kaum ab, und er war mitten in diese Felslandschaft hineingebaut worden.
    Noch eine Kurve, dann waren wir da. Der Wagen rollte über den Hohlweg und dabei in die Schatten hinein, die von den Mauern geworfen wurden.
    Selbst die Sonne zeigte sich nicht mehr. Wolken hatten sich über den Himmel geschoben und ihre Fläche zum größten Teil verdeckt. Es war auch kälter geworden. Schneekalt, sodass die alten Reste an den Hängen sicherlich bald Nachschub bekamen.
    Wir hatten uns vorgenommen, nicht an das Kloster heranzuschleichen. Wir wollten offiziell eindringen, und Suko stoppte das Fahrzeug direkt vor dem Eingang.
    Er bestand aus einer breiten Holztür und sah verschlossen aus.
    Father Ignatius stieg als Erster aus. Als wir ihn einrahmten, sprach er uns an. »Wenn ich ehrlich sein soll, gefällt mir das alles hier nicht.«
    »Was stört dich?«
    »Die Stille ist es nicht mal. Allein das Kloster.« Er deutete auf die Tür. »Ich fühle das gleiche Gefühl in mir hochsteigen, von dem auch der Pfarrer unten im Dorf gesprochen hat. Man mag es nicht. Man fühlt sich abgewiesen und sogar leicht gestört. Wie geht es euch dabei?«
    Ich gab ihm die Antwort auf meine Weise, denn ich hatte das Kreuz hervorgeholt. Er war ein Indikator, auf den ich mich verlassen konnte, und ich brauchte nicht zwei Mal hinzufassen, um zu merken, dass sich das Metall leicht erwärmt hatte.
    »Du hast Recht, Ignatius.«
    Er nickte zu meinem Kreuz hin. Dann ging er vor zur Tür. Sie war geschlossen, aber es stellte sich die Frage, ob sie abgeschlossen war. Das wollte er herausfinden.
    Er war selbst leicht überrascht, als er es schaffte, die Tür zu öffnen. Das geschah nicht lautlos, aber vor uns veränderte sich diese kleine Welt, denn wir schauten über die Schwelle hinein in die Düsternis und in einen recht großen Bereich des Klosters.
    Es gab kein Licht. Das graue Tageslicht aus den Fenstern reichte aus. Es warf seine seltsamen Schatten auf den kalten Boden, der wie festgefroren in der Stille lag. Wer so wie wir das Kloster betrat, konnte den Eindruck haben, dass es leer war. Es gab keine Möbelstücke in der Umgebung, keinen Stuhl, keinen Tisch – nichts.
    »Und wohin ziehen sie sich zurück?«, fragte ich flüsternd.
    Ignatius deutete auf. »Der Kollege im Dorf erzählte mir, dass sie oben leben. Dort müssen sie ihre Zellen oder was weiß ich haben.«
    »Dann schauen wir mal nach.«
    Niemand hielt uns auf, als wir die Steintreppe hochstiegen. Nur unsere Schritte waren zu hören.
    Wir erreichten die erste Etage. Hier war es düsterer als unten. Nirgendwo gab es eine
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