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Verräterisches Profil

Verräterisches Profil

Titel: Verräterisches Profil
Autoren: Marcus Hünnebeck
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Weinschrank. Direkt daneben hängt ein beigefarbener, bodenlanger Vorhang. Ich ziehe ihn zur Seite und blicke auf Putzutensilien, neben denen genügend Platz ist, um mich hinter dem Stoff unauffällig zu verstecken.
    Für den Fall, dass ich entdeckt werde, steckt die Pistole griffbereit in meinem Hosenbund.
    Es dauert keine zehn Minuten, bis ich höre, wie die Haustür geöffnet wird.
    Der letzte, tödliche Akt beginnt.

34
    Leise schlug Sebastian vor, nach oben zu gehen. Ihre überraschend frühe Rückkehr von der Arbeit hatte für sie die schönsten Stunden eingeleitet, an die sie sich seit Langem erinnern konnte.
    Er streichelte ihr Gesicht, ihre Lippen fanden und berührten sich zärtlich. Verharrten einen kurzen Moment.
    Schließlich stand ihr Mann auf und reichte ihr die Hand. Beate ergriff sie lächelnd. Dabei blickte sie auf ihr Handy. Sie war versucht, es einfach im Wohnzimmer liegen zu lassen. Damit es zu keiner erneuten Unterbrechung kam. Doch es gehörte zu ihrem Job, ständig erreichbar zu sein. Sebastian wusste das. Und vielleicht hatten sie ja das Glück, dass in dieser Nacht kein Anruf erfolgen würde.
    Ich drücke den Knopf meiner Armbanduhr, der das Ziffernblatt erhellt. Zwanzig vor elf. Um mich herum ist es stockfinster.
    Eine Viertelstunde zuvor habe ich mitbekommen, wie zwei Personen in die obere Etage gegangen sind. Seitdem stehe ich unter Hochspannung.
    Ich spüre, nicht länger warten zu können. Zumindest will ich in ihrer Nähe sein.
    Im Dunkeln taste ich nach meinem Rucksack, öffne den Reißverschluss. Ich hole die Taschenlampe heraus, schalte sie ein. Dann schiebe ich den Vorhang beiseite. Vorsichtig erhebe ich mich. Durch das stundenlange Hocken in dem Versteck schmerzen meine Gelenke. Es dauert eine Weile, bis dieses unangenehme Gefühl verschwunden ist.
    An der Tür schalte ich die Taschenlampe wieder aus. Sobald sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben und ich Umrisse wahrnehme, schleiche ich zum Fuß der Treppe. Ich steige die ersten Stufen hoch. Aber auf halbem Weg nach oben bleibe ich aufgrund eines unverkennbaren Geräusches stehen. Meine Aufregung steigt.
    Sie lagen nackt nebeneinander. Seine rechte Hand streichelte ein Knie und rutschte an der Innenseite des Oberschenkels hinauf, bis er einen Finger behutsam in sie einführte.
    Beate schloss genießerisch die Augen. Es fühlte sich so schön an. Diesmal spürte sie nicht das verzweifelte Verlangen, Unbeschwertheit zu erleben. Diesmal war sie unbeschwert.
    Sanft schob sie Sebastian von sich, drückte ihn auf die Matratze. Sie wollte die Initiative übernehmen, was er bereitwillig zuließ. Ihre Lippen küssten zunächst seinen Hals, danach seine linke Schulter. Mit der Zunge umspielte sie seine Brustwarzen. Ihre Finger umklammerten seinen harten Penis. Sie streichelte ihn, bevor sie die Vorhaut zurückzog und seine Eichel umfasste. Lustvoll stöhnte er auf.
    Ein erneutes Stöhnen, das jeden Zweifel beseitigt. Das Ehepaar fickt. Ein letztes Mal, ehe ich es auslösche.
    Ich gehe einige Stufen weiter nach oben. Im Erdgeschoss angekommen, höre ich ihr Liebesspiel deutlicher. Es erregt mich, heimlich zu lauschen. Noch lieber würde ich dabei allerdings zusehen.
    Sie haben die Tür zum Schlafzimmer nur angelehnt, die Hausflurtür sogar ganz aufgelassen. Und weil sie sich bei schwachem Lichtschein lieben, kann ich meine Taschenlampe ausgeschaltet lassen.
    Die Geräusche werden intensiver.
    Ich bin ihnen so nah.
    Langsam ritt sie ihn. Mit beiden Händen liebkoste er ihre Brüste, saugte außerdem abwechselnd an ihren Brustwarzen. Sie näherte sich dem Höhepunkt. Schließlich verharrte sie bewegungslos auf ihm und stieß ein langes, tiefes Seufzen aus. Sein Schwanz schien in ihr zu wachsen, pulsierte und Sebastian schrie vor Lust. Sie küssten sich leidenschaftlich, bis die letzten Orgasmuswellen endgültig verebbten.
    Dann legte sie sich neben ihn, streichelte seine Brust.
    »Ich spring kurz unter die Dusche«, flüsterte sie eine Weile später. »Möchtest du mitkommen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte einfach nur hier liegen und mich gut fühlen.«
    »Und einschlafen«, meinte Beate lächelnd.
    »Wenn du wiederkommst, bin ich bestimmt noch wach.«
    »Wenn nicht, ist das auch nicht schlimm, mein Schatz. Sagst du mir Bescheid, falls das Handy klingelt?«
    »Klar.«
    »Bis gleich.«
    Er warf ihr einen Luftkuss zu.
    Atemlos warte ich. Ich höre, wie sich jemand durchs Schlafzimmer bewegt. Zuvor habe ich ihrem Gespräch
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