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Verräterische Gefühle

Verräterische Gefühle

Titel: Verräterische Gefühle
Autoren: Sarah Morgan
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will kein Partyleben, keinen Tanz auf dem Vulkan, sondern eine echte, aufrichtige Partnerschaft. Dafür wäre ich bereit, gegen die Geister der Vergangenheit zu kämpfen und akute Probleme in Angriff zu nehmen. Doch was ich weder vertrage noch toleriere, sind unausgesprochene Geheimnisse. Damit hat mein Dad unsere Kindheit und das Leben meiner Mom zerstört. Und so wie sie will ich nicht leben.“
    „Katie Field …“ Nathaniel fuhr sich mit der Hand über die Augen und holte tief Luft. „Soll das etwa heißen, du gibst mir den Laufpass?“
    „Nein, Nathaniel Wolfe, das hast du mit mir getan.“ Ihre Stimme bebte vor unterdrückter Wut und Schmerz, als sie nach ihrer Tasche griff. „Du willst gar keine enge Beziehung, denn das würde bedeuten, Höhen und Tiefen miteinander zu teilen, und nicht den einsamen Wolf zu mimen. Ich bin mit einer aufregenden Neuigkeit hierhergekommen, aber das hat sich inzwischen erledigt.“
    „Oh, es gibt also doch etwas zu feiern?“ Nathaniel warf einen Blick auf die leere Flasche am Boden und griff zielsicher nach einer neuen, die in einem Champagnerkübel stand.
    „Glaubst du nicht, dass du für heute genug hast?“, fragte Katie.
    „Nicht annähernd genug, Sweetheart …“
    Stumm sah sie zu, wie er fast gewaltsam den Korken aus dem Flaschenhals zog und lachte, als der Champagner über seine Hände, den Smoking und auf den Teppichboden schäumte.
    „Du musst mit Jacob sprechen, Nathaniel“, sagte sie mit fremder Stimme. „Hör endlich auf wegzulaufen, sonst bist du verloren.“
    „Verdammt, Katie! Bisher habe ich dich für ein süßes, sonniges Geschöpf gehalten. Wie kann man sich nur so irren?“
    Wütend ballte sie die Hände zu Fäusten. „Weißt du, was mich am meisten ärgert?“
    „Nein, aber ich bin sicher, dass du es mir gleich verraten wirst.“
    „Dass du aus purer Feigheit bereit bist, alles und alle zu zerstören. Ja, dein Vater hat dich grausam gequält. Ja, dein Bruder hat dich allein gelassen, und deine Mutter war nie wirklich für dich da. Aber willst du deshalb der Vergangenheit das Recht einräumen, deine Zukunft zu bestimmen?“ Inzwischen hatte Katie sich so in Rage geredet, dass sie am ganzen Leib zitterte. „Bevor du nach vorn schauen kannst, musst du mit der Vergangenheit abschließen, Nathaniel. Jacob strebt Versöhnung und Wiedergutmachung an … hör auf, immer davonzulaufen.“
    Was folgte, war ein langes, lastendes Schweigen.
    Als er endlich antwortete, war sein Blick völlig ausdruckslos. „Bist du fertig?“
    Katie fühlte, wie ihr Herz brach. „Ja, wir beide sind fertig miteinander.“ Tränenblind stürzte sie aus dem Raum und lief Nathaniels Security-Team direkt in die Arme. „Ich … mir geht es nicht gut“, stammelte sie heiser. „Mr Wolfe möchte, dass Sie mich zunächst in seine Villa und dann zum Flughafen bringen.“

9. KAPITEL
    Bevor du nach vorn schauen kannst, musst du mit der Vergangenheit abschließen.
    Nathaniel war in gefährlicher Stimmung, als er das Gaspedal seines Ferraris voll durchtrat und schlingernd die lange Allee hinunterjagte, die zu Wolfe Manor führte.
    Er hatte zwischen Haien getaucht, war aus fahrenden Autos gehechtet, mit dem Fallschirm abgesprungen und hatte als Freeclimber steilste Felswände bezwungen. Doch bei keiner dieser Aktivitäten hatte er derart gezittert wie jetzt.
    Ein Gefühl von Panik machte sich in seiner Brust breit und schnürte ihm die Kehle zu. Wenn die Rückkehr in die Vergangenheit ihn nun völlig unfähig machte, an eine Zukunft zu glauben?
    Die Auffahrt erschien ihm viel länger als in der Erinnerung.
    Wie viele Generationen war es her, dass seine Vorfahren diese prachtvolle Kastanienallee gepflanzt hatten, um dem Anwesen einen Hauch von Hochherrschaftlichkeit zu verleihen, mit der es vorbei war, sobald das Haupthaus in Sicht kam. Wie ein alternder Aristokrat, der sich verzweifelt bemühte, sein Gesicht zu wahren, präsentierte es sich in einem beklagenswerten Zustand des Verfalls.
    Nathaniel stellte den Motor aus und blieb einen Moment still sitzen. Nervös trommelte er mit den Fingerspitzen aufs Lenkrad. Was mache ich hier überhaupt?
    Leise fluchend stieg er aus und marschierte über das verwilderte Grundstück. Nach der kalifornischen Hitze erschien ihm der englische Winter besonders unerträglich. Während er weiterstapfte, wurde ihm bewusst, dass er – wie magisch angezogen – den Weg zum See eingeschlagen hatte. Und dann stand er vor ihm.
    Hohe Weiden säumten wie
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