Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verräterische Gefühle

Verräterische Gefühle

Titel: Verräterische Gefühle
Autoren: Sarah Morgan
Vom Netzwerk:
an.“
    „Und was ist mit dir? Mit ihrer echten Familie?“
    „Ich besuche sie, wann immer ich in England bin, aber sie erkennt mich nicht. Weißt du eigentlich, wie frustrierend so etwas ist? Dafür erzählt sie mir ganz stolz von ihrem Sohn Nathaniel, der ein berühmter Hollywoodstar ist.“
    Der Kloß in Katies Hals war so groß, dass es schmerzte. „Nathaniel …“
    „Mir geht es gut“, behauptete er.
    „Das stimmt nicht.“
    „Es ist, wie es ist.“ Nathaniel zog sein Handy hervor. „Ich muss Carries Betreuer warnen. Sie sollen Zeitungsartikel und Fernsehnachrichten von ihr fernhalten und den Sicherheitsservice verstärken, damit sie nicht noch in ihrem eigenen Haus von diesen Schmeißfliegen belästigt wird.“
    „Wirst du auch Sebastian anrufen?“
    „Ich habe ihm bereits eine SMS geschickt.“
    Katie konnte es nicht fassen. „Glaubst du nicht, dass der Anlass wichtig und dramatisch genug für ein persönliches Gespräch ist?“
    „Alles, was er wissen muss, sind die Fakten, und die hat er. Du bist sauer auf mich, weil ich dir nicht von Carrie erzählt habe, stimmt’s?“
    „Nein, aber darüber, wie du mit der momentanen Situation umgehst“, erwiderte sie. „Dass du es mir nicht erzählt hast, verstehe ich sogar sehr gut. Die Attacke dieser übergriffigen Journalistin muss dich sehr verletzt haben.“
    „Absolut nicht“, behauptete Nathaniel, „verletzt gefühlt habe ich mich das letzte Mal vor zwanzig Jahren.“
    Beim Blick auf sein beherrschtes Profil seufzte Katie innerlich. Der Schutzwall war wieder errichtet – und womöglich noch stärker als vorher.
    Nicht verletzt? Der Mann neben ihr litt Höllenqualen!
    „Ich kann es nicht fassen, dass ich wirklich in L. A. bin. Hollywood!“
    Den Blick auf die monumentalen Buchstaben in den Hollywood Hills gerichtet, konnte Katie ihre Begeisterung kaum im Zaum halten und zappelte förmlich vor Aufregung. „Danke, danke, danke! Ich weiß gar nicht, ob du nachvollziehen kannst, was mir das bedeutet. Es ist, als wäre ich meinem Karrieretraum plötzlich einen riesigen Schritt näher gekommen.“
    Nathaniel schmunzelte. „Mag durchaus sein. Hatte ich schon erwähnt, dass Howard Kennington auch während der Verleihung des Sapphire Awards anwesend ist? Du wirst ihn persönlich kennenlernen, genau wie Alicia. Und da gibt es etwas, das die beiden dringend mit dir besprechen wollen.“
    „Nein! Du willst mich bestimmt nur aufziehen!“ Katie konnte nicht glauben, was sie hörte. „ Der Howard Kennington? Der berühmte Produzent?“
    „Genau der.“
    „Aber … aber ich habe doch überhaupt nichts anzuziehen!“
    Über diesen typisch weiblichen Einwand, den Katie noch vor vierzehn Tagen ganz sicher nicht geltend gemacht hätte, musste Nathaniel lachen. „Folge mir, Cinderella.“ Mit einer angedeuteten Verbeugung umfasste er Katies bebende Finger und geleitete sie von der Terrasse ins Haus.
    „Ich … du meinst es sicher gut, aber es gibt nur wenige Farben, Materialen und Kleiderschnitte, die zu mir passen, und …“
    „Entspann dich, Freitag “, unterbrach er sie neckend, und Katie lächelte unwillkürlich, weil er nach langer Zeit wieder einmal den Spitznamen gebrauchte, den er ihr in London gegeben hatte. „Es handelt sich doch nur um eine Art Arbeitskleidung.“
    „Aber …“
    „Das sollte ein Witz sein, Katie. Wenn dir das Kleid nicht gefällt, stehen zwei famose Designer bereit, um dir eine Abendrobe nach deiner Wahl zu kreieren.“ Ohne ihr Zeit zum Protestieren zu lassen, wies er auf einen Ankleideraum, der fast so groß war wie ihr Londoner Apartment. Geblendet von Spotlights und raumhohen verspiegelten Wänden trat sie zögernd ein, und dann sah sie es an einer der Schrankfronten hängen …
    Ihr Traumkleid aus goldener Seide! Sie hatte es selbst entworfen!
    „Nathaniel! Wie hast du … Wann hast du? Oh!“ Plötzlich erinnerte Katie sich, dass er die Skizze in ihrem Apartment in der Hand gehalten hatte.
    „Ich habe noch eine zweite Abbildung davon in deinem Skizzenbuch gefunden und beides an einen befreundeten Designer geschickt. Seitdem hat sein Team nonstop daran gearbeitet.“
    „Es … es ist perfekt!“
    Und eine unglaublich bedachte, liebenswerte Geste! Leider wusste Katie nicht, wie sie diese deuten sollte. Nie zuvor hatte sie sich so verwirrt und unsicher gefühlt.
    „Es gefällt dir also?“
    „Wie sollte es nicht? Es ist genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte, abgesehen davon, dass ich mir nie erträumt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher