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Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Titel: Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen
Autoren: Constanze Hintze
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in Deutschland. Die Tageszeitung wird gerecht geteilt: Er liest Wirtschaft, Finanzen und Sport – Sie Feuilleton, Lokales und Klatsch.
    Frauen haben einfach keine Lust, sich mit dem Börsen-und Wirtschaftsgeschehen zu beschäftigen. Ja gut, man kann es ein wenig verstehen: Die Sprache der Finanzwelt zieht nicht wirklich in ihren Bann. Wer schon einmal den Rechenschaftsbericht eines Goldminenfonds oder die Bedingungen einer Rentenversicherung gelesen hat, weiß, was ich meine. Wenige Frauen wissen, was es mit der Börse auf sich hat. Die anderen ahnen nur: Das ist undurchsichtig, da wird spekuliert, und die großen Gewinne machen immer die anderen. Die Finanzkrise hat diesen Eindruck bestätigt. Ihr Vertrauen in die Kapitalmärkte und in Geldanlageprodukte liegt ungefähr bei null.
    Â»Komm mir nicht schon wieder mit der Altersvorsorge!« Oje, denke ich, wenn das schon meine Freundin sagt. Sie ist Single, gut verdienend, immer auf dem Karrieresprung – und doch verkündet sie: »Das ist doch Firlefanz! Was soll denn da schon groß rüberkommen? Und wer weiß, ob ich überhaupt so lange lebe …«
    Willkommen im Club! Denn mit ihrer Art, Finanzthemen und Altersvorsorge (nicht!) anzugehen, ist sie ganz und gar nicht allein. Immer noch viel zu viele Frauen haben, wenn es ums Geld geht, wenig Freude und keinen Plan. »Bis zum Ruhestand ist es noch ewig, und leben will ich schließlich jetzt.« Sie alle verpassen mit dieser Einstellung den Zug in Richtung Wohlstand.

    Â 
    Selbst schuld, was nützt da eine Quote!
    Es geht schon so los: Nehmen wir an, die junge Frau hat ein klasse Abitur geschafft. Macht sie sich jetzt zielbewusst auf den Weg an die Spitze? Schön wär’s. Bei der Wahl der Studiengänge bestätigen sich die gewohnten Verhaltensmuster. Von wegen, die alten Zöpfe sind abgeschnitten! Frauen entscheiden sich gern für die »Schmuse-Fächer«. Sie studieren Germanistik, Kunstgeschichte und Marketing, also die Fächer, mit denen sie im Lehramt, im Museum oder in einer netten Position im Mittelbau landen. In der Tiermedizin liegt der Frauenanteil bei den Studienanfängern sogar bei 85 Prozent. Idealismus und Tierliebe führen sie zu diesem Studium, nicht die Aussicht auf eine solide finanzielle Zukunft. Anders ist das nicht zu erklären, denn das Anfangsgehalt einer Tierärztin liegt bei 2.000 Euro – und steigt im Lauf der Zeit auch nicht wesentlich. Kein Wunder, dass die Männerquote so gering ist.
    Die Kerle sind schlauer. Vielleicht haben sie schlechtere Noten – aber sie studieren die Karrierefächer Jura, Volkswirtschaft und Naturwissenschaften. Die Mehrzahl der Vorstände der Dax-Unternehmen kommt aus diesen Fakultäten, und so sind die Top-Management-Positionen fest in Männerhand. Ich fürchte: Da hilft auch keine Frauenquote! Nachfolgerin von Josef Ackermann wird man nicht als Kunsthistorikerin.
    O.K., welchen Berufsweg sie auch immer eingeschlagen hat: Der Abschluss ist geschafft! Was jetzt kommt, nennt sich Karriere, und es geht ans Geldverdienen … Prompt spalten sich die Frauen in drei Fraktionen. Die erste fordert mutig gleich das Doppelte vom Jetzt, greift zu, wenn es um die Leitung des Ostasien-Teams geht, und geht abends häufig zu Veranstaltungen, auf denen sie sich mit anderen Business-Ladys austauschen, ihr Netzwerk aufbauen und pflegen kann. Diese Frau gehört definitiv zu der Gruppe, von der weiter oben die Rede war.
    Die zweite Gruppe hat eine andere Strategie (Strategie?).
Sie kommt zwar zu der Erkenntnis, sie müsste mehr Geld verdienen, demonstriert dann aber brav weibliche Zurückhaltung und Geduld. Sie wartet. Und wartet. Darauf, dass man sie entdeckt. Doch wer zu leise ist, dem passiert das nicht – auch wer in einer Castingshow was werden will, muss sich erst mal ins Rampenlicht trauen. Die Jungs machen’s mal wieder besser: Sie hauen ordentlich auf den Putz und fordern schon mehr Kohle, sobald ihr Projekt erste Fortschritte zeigt.
    Und die dritte Fraktion? Die will gar nichts. Die sind lieb und mit ihrem niedrigeren Einkommen sogar zufrieden (im Schnitt haben Frauen 23 Prozent weniger auf dem Lohnzettel). Fragt man sie nämlich, was ihre Arbeit wert sei, schätzen sie ihre Leistung gering ein und finden es richtig, dass sie weniger verdienen als die männlichen Kollegen. Das denkt eine erstaunlich große Zahl der Frauen, wie eine Untersuchung des DIW
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