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Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Titel: Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen
Autoren: Constanze Hintze
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nicht mehr für einen auskömmlichen Lebensabend reichen. Das überrascht niemanden mehr, es sei denn, er hat jahrelang keine Medien verfolgt, ist ein gnadenloser Optimist – ist bereits im Ruhestand. Wie meine Eltern. Die beiden sind 70 und 74. Sie haben zeitlebens gearbeitet und können nun wunderbar von ihrer Rente leben. Die jetzige Rentner-Generation hat einen beispiellosen, nahezu ununterbrochenen wirtschaftlichen Aufstieg erlebt: Ihr Vermögen und ihre enorme Kaufkraft hat sie zu einer Zielgruppe werden lassen. Banken, Reiseveranstalter, Kosmetikhersteller und andere Industriezweige kreieren Produkte für die »Best Ager«. Doch die Zeiten der »reichen Alten« neigen sich dem Ende zu.
    Die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) ist heute die mit Abstand bedeutendste Altersabsicherung: 89 Prozent aller 65-Jährigen erhalten eine eigene gesetzliche Rente. Der Anteil dieser Rente am Alterseinkommen macht im Schnitt zwei Drittel aus. Der Rest speist sich aus privaten und betrieblichen Vorsorgemodellen, Mieten, Zinsen und anderen Zuwendungen. Was die GRV ausbezahlt, ist aber schon jetzt nicht üppig. So betrug die Rente derjenigen, die 2009 ihren Ruhestand antraten, durchschnittlich 670 Euro – bei Männern waren es 848, bei Frauen nur 463 Euro. Das ist beängstigend gering. (Quelle: Statistische Analysen der Deutschen Rentenversicherung, Altersrente abzüglich der Krankenversicherung, Juli 2010).
    Die gesetzliche Rente allein kann die Sicherung des Lebensstandards nicht mehr leisten. Eine ernstzunehmende OECD-Studie
aus dem Jahr 2007 kommt zu dem Ergebnis, dass die gesetzliche Rente für künftige Generationen nur noch rund 43 Prozent des täglichen Bedarfs abdecken wird.
    Es fehlt das finanzielle Polster.
    Trübe Fakten zur gesetzlichen Rentenversicherung
    Das deutsche Rentensystem basiert auf einem Umlageverfahren: Alles, was einbezahlt wird, fließt sofort wieder raus, und ein finanzielles Polster kann nicht aufgebaut werden. Das funktioniert, so lange es eine ausreichende Anzahl an Beitragszahlern gibt. Doch genau an ihnen mangelt es! Und wo nicht genügend eingezahlt wird, kann auch nicht viel ausgezahlt werden. Schon heute zahlt der deutsche Steuerzahler über 80 Milliarden Euro in die Rentenkassen ein. Bereits jetzt werden 20 Millionen Rentner von 35 Millionen Beitragszahlern finanziert. Im Jahr 2030, wenn die Frauen in den Ruhestand gehen, die heute Karriere machen, kommt auf einen Rentner nur ein Beitragszahler. Und dank unserer gestiegenen Lebenserwartung wird die Rente sehr viel länger in Anspruch genommen. 1960 lag die durchschnittliche Rentenbezugszeit bei acht Jahren – heute liegt sie im Schnitt bei 20 Jahren. Das muss erst einmal bezahlt werden! Dass dringender Handlungsbedarf besteht, erklärte der damalige Arbeitsminister Franz Müntefering auf seine eigene, volkstümliche Art: »Man muss kein Mathematiker sein, da reicht Volksschule Sauerland, um zu erkennen: Wir müssen was machen.«
    Die Wahrheit ist: Es gibt nur einen, der für Sie sorgt: Sie selbst
    Machen wir uns also nichts vor: Auch wenn die Regierung zum 47. Mal betont, dass man »die richtigen Entscheidungen auf den Weg gebracht« hat, derweil die jeweilige Opposition Einschnitte
hart kritisiert und neue Forderungen stellt, ist die Lage eindeutig: Wir müssen für unsere Altersvorsorge weitgehend selbst aufkommen. Und zwar richtig!
    Ich möchte das am Beispiel einer 30-jährigen Frau verdeutlichen.
    Grundlagen der folgenden Berechnung ist eine Geldentwertung von zwei Prozent pro Jahr und eine Rendite auf die Geldanlage von vier Prozent.
    Bei einem Bruttoeinkommen von 5.000 Euro summieren sich die Abzüge aus Steuern und Sozialabgaben auf rund 2.200 Euro, sodass netto knapp 2.800 Euro zum Leben übrig bleiben. Ihre Lebenshaltungskosten kommen auf 2.300 Euro. 300 Euro, das sind gut zehn Prozent des Nettoeinkommens, legt sie bereits monatlich systematisch für ihre Altersvorsorge zurück und hat auf diese Weise schon 20.000 Euro angespart.
    Nach heutiger Rentenformel käme sie auf eine gesetzliche Rente von 2.140 Euro. Das klingt zunächst einmal gut. Doch nach Steuern und Inflation sieht die Sache schon anders aus. Dann sind es real nur noch 790 Euro, die ihr mit 67 Jahren zum Leben blieben.
    Die Inflation nagt nicht nur an der Kaufkraft der Rente, sondern treibt parallel auch die Lebenshaltungskosten in die Höhe: Aus 2.300 Euro – wir
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