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Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht
Autoren: Hawkins
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dich .«
    Julia blickte zu ihm auf. Wie gerne hätte sie seinen Worten Glauben geschenkt! »Wiederhole das, bitte.«
    » Ich liebe dich. « Und diese Liebe spiegelte sich in seinen wunderschönen, erstaunlichen Augen wider, die in einem warmen Nebelgrau leuchteten.
    »Du liebst mich wirklich«, erwiderte sie erstaunt.
    Er knurrte entnervt. »Habe ich das nicht gerade tausendmal gesagt?«
    »Nein, nur viermal.«
    Alec lachte leise. »Damit habe ich immer noch einen Vorsprung vor dir.« Er schlang einen Arm um ihre Taille und zog sie enger an sich. »Und so soll es auch bleiben. Von mir aus kümmere dich um ganz London, um jeden Gassenjungen und jede gefallene Frau, der du begegnest. Aber was deine Liebe angeht, werde ich sehr selbstsüchtig sein. Die gehört mir allein.«
    Er küsste sie, erst sanft, dann mit wachsender Leidenschaft. Julia warf die Arme um ihn und drückte ihn an sich, lauschte andächtig seinem Herzschlag, genoss seine Wärme, die sinnliche Hitze seiner Lippen.
    Durch den Nebel der Leidenschaft schlug die Uhr auf dem Kaminsims melodisch die Stunde. Julia zuckte zusammen und wich zurück. »Alec! Die Testamentsvollstrecker! «
    Er zog sie wieder an sich. »Vergiss es, Julia. Bis wir kommen, haben die ihre Entscheidung längst getroffen.«
    »Nicht, wenn wir uns beeilen.« Sie löste sich aus der Umarmung. »Wir müssen es wenigstens versuchen, Alec.«
    Seine Lippen zuckten, als er seinen Kutschermantel fester um sie hüllte. »Du denkst wohl immer noch an die andere Hälfte von London, die du noch retten musst?«
    »Nein«, entgegnete sie mit gespielter Strenge. »Ich denke nur daran, dass du Nick versprochen hast, Bridgeton House zu kaufen, ganz zu schweigen von der schockierenden Geldsumme, die du für Benthams albernes Gemälde geboten hast. Ich möchte wirklich nicht, dass du deine Schulden nicht bezahlen kannst.«
    Alec grinste und küsste sie auf die Nase. »Stell dir nur vor, wie gut sich das Bild im Speisesalon von Bridgeton House machen würde.«
    »Ich wusste ja gar nicht, dass du eine derartig großartige Residenz anstrebst.«
    »Tue ich ja gar nicht, aber wir werden Platz für unsere Kinder brauchen - und außerdem liegt mir Mrs. Winston schon lange in den Ohren, dass unser Haus viel zu klein ist.«
    Zu Alec immenser Befriedigung war Julia fast die ganze Rückfahrt nach London hochrot im Gesicht.
    Hand in Hand stiegen Alec und Julia die Stufen zur Kanzlei Pratt, Pratt & Son empor und liefen zum Empfang. Alec ahnte, dass sie beide nach ihrer anstrengenden Nacht einen fürchterlichen Anblick boten, aber er fühlte sich so frisch wie ein junges Pferd bei seinem ersten Rennen.
    Hinter einer dicken Eichentür hörte man Stimmen. Er küsste Julia auf die Stirn. »Warte hier auf mich. Es dauert nicht lang.«
    Sie ließ ihn nicht los und zog eine Schnute. »Ich will mitkommen.« Alec lächelte und umfasste ihr Gesicht mit den Händen. Er konnte gar nicht aufhören, sie zu berühren, ihr über die zarte Haut zu streichen, die Hände in den seidigen Locken zu vergraben. »Ich weiß. Aber diesen Kampf muss ich allein austragen.«
    Widerstrebend gab sie seine Hand frei, doch als er an der Tür stand, rief sie ihn noch einmal zurück. »Alec?«
    Er drehte sich um und wartete.
    Sie rang die Hände, und ihr Blick verriet ihren Zweifel und ihre Sorge. »Viel Glück.«
    Er kehrte zurück, um ihr noch einen letzten Kuss zu geben, bis sie beide außer Atem waren. Dann löste er sich von ihr. »Warte hier auf mich.«
    Julia konnte nur noch nicken. Sie beobachtete, wie er sein Halstuch zurechtrückte und den Raum betrat.
    Quälend langsam verstrich die Zeit. Eine Weile ging sie im Empfang auf und ab, blieb dann vor der Tür stehen und lauschte auf das gedämpfte Stimmengewirr. Einmal hörte sie, wie sich eine Stimme vorwurfsvoll erhob, und musste an sich halten, um nicht durch die Tür zu stürmen.
    Nach einer halben Ewigkeit kam Alec heraus. Sein Gesicht war bleich und eingefallen.
    Das Herz wurde ihr schwer, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Anscheinend hatten sie das Vermögen verloren. Wenn sie seinen Schmerz doch nur irgendwie lindern könnte! Sie zupfte ihn am Ärmel. »Alec, es tut mir so Leid. Wenn ich nur ...«
    Er zog sie an sich, bis sie sein leichter Sandelholzduft vollkommen einhüllte. Julia schloss die Augen und schmiegte sich an ihn. Es war himmlisch.
    »Julia, meine Liebe«, ertönte eine Stimme hinter ihr. Julia löste sich aus Alecs Umarmung und drehte sich um. Sie entdeckte Lord
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