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Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht
Autoren: Hawkins
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abnehme.« Er legte die Pistole auf den Tisch.
    »Sie war gar nicht geladen. Der Schuss hatte sich gelöst, als der Kasten zu Boden fiel.«
    Seine Augen begannen gefährlich zu blitzen. »Immer für eine Überraschung gut, was?«
    Die Bewunderung schwang in seiner Stimme mit. Es überlief sie heiß. Herr im Himmel, und dabei war sie zu müde, zu hungrig und viel zu verliebt, um jetzt noch mehr Aufregungen zu vertragen. Nervös trat sie einen Schritt zur Seite. »Wir haben einen ganz schön aufregenden Abend hinter uns, nicht wahr?«
    Seine Lippen bebten kurz, bevor er zu grinsen anfing. »Wie immer ist es dir gelungen, die ganze Angelegenheit sauber abzuschließen.«Julia sah die Schrammen in seinem Gesicht. Eine Blutspur verunzierte seinen wohlgeformten Mund. »Himmel, Alec, schau dich bloß an! « Sie ging zum Tisch, tauchte eine Serviette in den Wasserkrug und kehrte zum Sofa zurück. »Setz dich.«
    Gehorsam nahm er Platz, wendete den Blick jedoch nicht von ihr ab.
    Sie tupfte das Blut ab, konzentrierte sich dabei ganz auf seinen Mund, was jedoch auch schon die reinste Qual war - wusste sie doch, wie sich seine Lippen auf den ihren anfühlten. In ihrem Bauch flatterte es.
    »Julia, warum hast du ihn gehen lassen?«
    Seine tiefe Stimme war wie eine Liebkosung. Julia hielt den Blick eisern auf die Schramme an seinem Kinn gerichtet. »Was blieb mir denn anderes übrig? Wenn du ihn umgebracht hättest, hätte es eine Untersuchung gegeben, und vielleicht hättest du sogar ins Gefängnis gemusst. Ich brauche dich aber doch.« Sie schluckte und fügte hinzu: »Hier bei mir.«
    Er ergriff ihre Hand. Seine grauen Augen funkelten. »Du liebst mich.«
    Worauf sie auch gehofft hatte - dies war es nicht gewesen. Enttäuscht riss sie ihren Arm los. »Natürlich liebe ich dich. Sonst hätte ich mich doch nicht bereit erklärt, dich zu heiraten.«
    Er ergriff wieder ihre Hand. »Aber du hast gesagt, dass du schon seit vier Jahren jemanden liebst.«
    »Ja. Dich.«
    Alecs Griff wurde fester. »Ich dachte, du liebst Nick.«
    Julia wusste, dass es sich nicht gehörte, jemanden anzustarren, aber sie konnte nicht anders. »Himmel, wie kommst du denn auf diese Idee?«
    »Aber du meintest, du kennst ihn seit vier Jahren.« Die Worte klangen, als wollte er sie des Mordes beschuldigen.
    »Ich kenne eine ganze Menge Leute seit vier Jahren. Damals bin ich nämlich nach England gekommen.«
    Alec schaute sie fassungslos an.
    Julia schenkte ihm ein mattes Lächeln. »Wahrscheinlich erinnerst du dich nicht daran, wie wir uns kennen gelernt haben, aber es war auf dem Ball der Seftons. Du kamst ziemlich spät und warst auch schon ein bisschen betrunken. Dein Halstuch war unordentlich. Du warst so attraktiv, dass ich den Fächer fallen ließ, und du hast ihn für mich aufgehoben. Du hast kein Wort geäußert, aber du lächeltest.« Sie studierte sein Gesicht. »Dieses Lächeln ist mir immer noch kostbar.«
    In seine Augen trat ein schmerzlicher Ausdruck. »Ich erinnere mich nicht.«
    »Natürlich nicht. Ich bin nicht sonderlich Aufsehen erregend.« Sie kicherte. »Zumindest damals nicht. Heutzutage kann ich ja kaum niesen, ohne dass die Leute zusammenlaufen.«
    »Was du auch tust, bitte niese nicht, solange du dieses Kleid trägst.«
    Sie guckte an sich hinunter. Durch den offen stehenden Kutschermantel sah sie, dass das aufregende Gewand verrutscht war und ihr Busen beinahe bloß lag. Errötend versuchte sie es zurechtzuzupfen. »Ich hab Tante Maddie ja gesagt, dass ich dieses verflixte Ding nicht tragen sollte, aber sie ... «
    Er umschloss ihre Hand mit der seinen, so dass seine Finger ihre Brüste streiften. »Julia.«
    Sie hielt den Atem an und blickte angelegentlich auf den obersten Knopf des Kutschermantels hinunter.
    Sanft hob Alec ihr Kinn an. »Ich liebe dich, Julia. Ich wünschte, ich könnte auch sagen, dass ich es schon seit vier Jahren tue, aber das kann ich nicht. Ich weiß nur, dass ich dich jetzt liebe und immer lieben werde.«
    Julia hätte ihm gerne geglaubt, doch sie konnte es nicht. Sie hatte ja mitbekommen, wie freundlich er zu seinen Dienstboten war, und unwillkürlich fragte sie sich, ob er sie vielleicht genau dort einordnete - als jemanden, für den er verantwortlich war.
    Sie schob seine Hand weg und rang sich ein Lächeln ab. »Es war ein sehr aufreibender Abend. Vielleicht sollten wir das später besprechen.«
    Er ergriff ihr Handgelenk und zog sie an sich. »Verdammt, Julia. Guck mich an. Richtig, meine ich. Ich liebe
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