Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition)

Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition)

Titel: Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition)
Autoren: Emily Bold
Vom Netzwerk:
tauchen. Da sie schwaches Tageslicht am Ende der Öffnung erblickte, konnte es nicht zu weit sein. Aber das Wasser war eisig und die herabfallenden Brocken könnten sie treffen und erschlagen, ganz abgesehen davon, dass es nicht ratsam war, während eines Gewitters baden zu gehen. Aber was blieb ihr anderes übrig, wenn sie überleben wollte?
    Ein letzter Blick in den dunklen Gang hinauf zum Castle stärkte ihren Entschluss, denn auch dort rieselten bereits Steinchen von der Decke.
    Einen tiefen Atemzug nehmend, stieg Rose in die Fluten.

    Alex rannte durch die langen Gänge. Der Sturm schlug den Regen hart gegen die Fenster, und die Welt versank in Dunkelheit. Einzig die Blitze schafften es für kurze Zeit, alles in ihrem gleißenden Licht zu erhellen. Die Hitze der letzten Tage, die Anspannung und die Gefahr – alles schien sich zu diesem Moment hin gesteigert zu haben. Nun brach der Damm und riss sie alle ins Verderben.
    Akilah kam ihm entgegen, machte ihm aber schnell den Weg frei.
    „Griffin? Hast du ihn gesehen?“, verlangte er zu wissen und packte ihren Arm. Irgendjemand musste ihn doch gesehen haben. Akilah erstarrte. Mit riesigen Augen sah sie ihn an, als sei er ein Dämon aus der Hölle.
    „Ja, Mylord. Es ist schon etwas her, aber ich sah, wie er mit Rose in der Küche verschwand. Als ich selbst dorthin ging, war niemand mehr da. Sie müssen die Treppe hinauf in den Ostflügel genommen haben. Soll ich ihn suchen, Mylord?“
    „Rose? Sie war bei ihm?“ Alex schüttelte die Dienerin, als ihn blankes Entsetzen packte.
    „Ja, Mylord. Sie war sehr aufgebracht – murmelte etwas davon, dass sie ein Rätsel gelöst hätte.“
    Die letzten Worte hörte Alex nur noch aus der Ferne, denn er rannte bereits in Richtung Ostflügel.
    Noch nie hatte er Angst verspürt – dieses Gefühl traf ihn wie ein Schlag. Sein Herz zersprang beinahe, so pumpte es das Blut durch seinen Körper. Seine Muskeln brannten, so trieb er sich selbst an seine Grenzen.
    Als das Castle erbebte und gewaltiges Grollen die Luft sättigte, wäre Alex beinahe gestürzt. Wie nach einer Explosion schlug ihm eine Wolke aus Sand aus einem der Räume entgegen und wies ihm den Weg. Er kniff die Augen zusammen, als ihm etwas Schweres in die Rippen schlug. Überrascht entwich ihm der Atem, und er sah in Griffins zufriedenes Gesicht.
    „Keinen Schritt weiter!“, rief dieser und hob die Waffe.
    Kurz zögerte Alex, doch dann warf er sich auf seinen Gegner. Der Schuss ging im Donnerschlag des Unwetters unter, riss aber eine blutige Wunde.
    Griffin lachte.
    „Ich wusste, dass ich den Hund würde bluten lassen!“
    Dann fasste er sich an die Brust und schüttelte den Kopf.
    „Du Narr!“, rief Alex. „Das ist dein Blut – und nun sag mir, wo Rose ist, ehe du zur Hölle fährst.“
    Griffins Atem rasselte, aber er grinste.
    „Du kannst sie nicht retten – es stürzt gleich alles ein!“

    Ihre Zähne schlugen hart gegeneinander, so sehr hatte der kurze Moment im Wasser sie ausgekühlt. Es war nicht so sehr die Kälte dieses unterirdischen Gewässers, die sie so erschöpfte, sondern die Anstrengung, gegen die Strömung anzuschwimmen. Sie konnte kaum atmen, denn ihre Muskeln schienen ihr nicht länger zu gehorchen. Immer wieder schluckte sie Wasser. Sie musste die Öffnung im von Felsen verschütteten Eingang erreichen, aber die Kraft der Strömung trieb sie immer wieder zurück. Direkt neben ihr prasselten Steine herab, und Rose tauchte unter, um ihnen zu entgehen. Endlich hatte sie die Felsen erreicht und klammerte sich kraftlos daran fest. Jetzt musste sie nur noch durch die Öffnung tauchen, hinausschwimmen und dort irgendwie das rettende Ufer erreichen.
    Rose sammelte all ihre Kräfte und holte tief Atem. Sie verfluchte ihre Impulsivität, die sie wieder einmal in furchtbare Schwierigkeiten gebracht hatte, aber vielleicht war es nicht ihre Schuld – vielleicht war genau dies ihr Schicksal. Um Alex zu retten – ihre Liebe – hatte sie alles riskiert.
    Steine fielen herab und rissen Rose ins Wasser. Ihr Kopf schien zu bersten, der Schmerz flutete ihr Gehirn. Und salziges Wasser strömte in ihre Lungen.
    ‚ Die Windham-Frauen liebten so sehr, dass sie daran zugrunde gingen .‛

    „Du kannst sie nicht retten – es stürzt gleich alles ein!“, keuchte Griffin und lachte. Blut quoll aus seinem Mund, und seine Pupillen weiteten sich, aber Alex war schon nicht mehr an seiner Seite.
    Aus dem Geheimgang erklang unheimliches Heulen, und der feine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher