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Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Titel: Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)
Autoren: Michael Wagner
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wäre, Carola“, sagte er und sie spürte seine Lippen in ihren Haaren.
    Sie schmiegte sich an ihn. Wenn sie jetzt einen Ohnmachtsanfall erlitten hätte, sie wäre nicht undankbar gewesen.
    „Ja, das war knapp“, sagte sie und ihre Stimme klang immer noch nach Whiskey. Sie räusperte sich.
    „Sie müssen sich untersuchen lassen, bitte. Keiner weiß, was mit Ihrem Hals passiert sein kann. Sie können innere Verletzungen erlitten haben“, sagte er und nahm ihr Gesicht in die Hände. Besorgt betrachtete er ihre blauen Flecken, die die Schraubstockhände des Österreichers auf ihr hinterlassen hatten.
    Pütz spürte ein beinahe vergessenes Gefühl in ihrer Magengegend.
    „Ich verspreche es“, sagte sie und legte ihren Kopf an seine Schulter.
    Du dummes Huhn, jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt für einen Kuss gewesen!
    Doch für einen Kuss war keine Zeit.
    Pütz wurde direkt von einem Notarzt in Empfang genommen. Die Krankenschwester, die sie schon in der Nacht zuvor versorgt hatte, erlaubte dem Notarzt, das Röntgengerät zu benutzen. Pütz hatte sich hartnäckig geweigert, die Nacht im Krankenhaus zu verbringen. Was sonst niemand schaffte, Carola Pütz schaffte auch das. Der Notarzt nahm sich die Zeit, um die Röntgenbilder noch zusammen mit ihr zu betrachten. Es gab keine Auffälligkeiten.
    „Es kann sein, dass Sie mehr Verletzungen erlitten haben, als wir auf dem Röntgenbild sehen können“, protestierte der Arzt, „Sie gehen ein Risiko ein, das kann ich Ihnen nicht verschweigen.“
    „Ich bin Forensikerin. Wenn bei mir irgendetwas kaputtgegangen wäre, ich würde es spüren“, entgegnete Pütz energisch.
    Der Notarzt winkte ab und verzog den Mund zu einem Grinsen. „Typisch Arzt, ich hätte wetten sollen.“
    Nachdem sie der Notarzt entlassen hatte, stellte sich ihr einer der Tatortermittler mit den weißen Anzügen in den Weg. Er fotografierte die Male am Hals, nahm ein paar Fingerabdrücke von ihrer Haut, wobei das an sich schon völlig sinnlos war, da sie der Notarzt auch schon abgetastet hatte. Er strich noch die Hautpartikel, die sich unter ihren Fingernägeln befanden in einen kleinen Asservatenbeutel und beschriftete ihn. Nach einer halben Stunde war sie soweit, endlich auf ihr Zimmer gehen zu können.
    Winterhalter hatte sich schon Marie geschnappt und war gegangen. Auf ihrem Handy im Zimmer fand sie einen Anruf von Kommissar Streiter und eine SMS von Winterhalter.
    „Bin schon weg. Marie geht’s gut. Schlaf gut, Carola.“
    Carola.
    Am Morgen hatte Pütz einen tüchtigen Schrecken bekommen, als sie ihr Spiegelbild sah. Mit etwas Schminke und einem Schal, den sie sich um den Hals wickelte, sah man von den Fingerabdrücken des Mannes nichts mehr.
     
    Ein aufbrandendes Stimmengewirr holte sie zurück ins Hier und Jetzt. Der Mann mit dem Badetuch kam dran. Was Pütz nicht für möglich gehalten hatte, der Mann wollte wissen, wer jetzt als Ersatz für den toten Bademeister zur Verfügung stünde. Das war es aber nicht, was ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.
    Wie in Begleitung eines eigenen Hofstaates zog Frau Güstrow in die Eingangshalle ein. Sie trug einen Pelzmantel und als Krönung des Ganzen, hatte sie sogar zwei Lakaien, die sich an zwei beinahe mannshohen Trollys abschleppten.
    Sie hatte es nicht nötig, sich in der Schlange, die sich noch hinter Pütz befand, einzureihen. Sie trat neben Carola Pütz an die Theke.
    „Reisen Sie auch ab, Frau Doktor? Ich reise jetzt sofort ab. Ich habe bereits in einer anderen Klinik einen Platz. Dort muss man sicher keine Angst um sein Leben und um sein Hab und Gut haben“, sagte sie und machte eine unmissverständliche Geste in Richtung von Clara von Hohenstetten.
    Pütz nickte artig, dabei war ihr völlig egal, was diese Frau sagte oder tat.
    Der Mann im Bademantel machte die Theke frei und Carola Pütz erklärte Frau von Hohenstetten, dass auch sie beabsichtigte, die Klinik zu verlassen.
    „Das steht Ihnen selbstverständlich frei, aber ich mache auch Sie darauf aufmerksam, dass Sie ohne eine ärztliche Genehmigung …“, sagte sie, doch dann wurde sie von Frau Güstrow unterbrochen.
    „Reden Sie doch keinen solchen Quatsch. Jeder sollte diese Klinik verlassen. Hier ist man nicht mehr sicher. Ich bin lange genug auf ihr Geschwätz hereingefallen. Damit ist nun Schluss!“
    Pütz schaute zu Frau Doktor herüber. Mit einem unverhohlenen Vergnügen. Was würde sie antworten?
    Sie zuckte nur entschuldigen d mit den Achseln. Pütz war überrascht. Doch
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