Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlockende Versuchung

Verlockende Versuchung

Titel: Verlockende Versuchung
Autoren: Samantha James
Vom Netzwerk:
sprechen.«
    Jedes einzelne Mal entfernte sich Reginald, um kurz darauf mit derselben Antwort zurückzukehren: »Miss St. James möchte Euch nicht empfangen, Mylord.« An einem dieser Tage schien sogar die ansonsten steinerne Miene des Butlers ein wenig Regung zu zeigen. »Mylord, Miss St. James ersucht Euch nachdrücklich, nicht wiederzukommen.«
    Rasch überdachte Sebastian diese Antwort. »Reginald«, fragte er freundlich, »waren das ihre exakten Worte?«
    Der unerschütterliche Butler wirkte bestürzt. »Mylord, ich habe nicht die Angewohnheit, derartige ... «
    »Ach so. Ich nehme an, dass die Formulierung von Miss St. James nicht besonders höflich gewesen ist?« Sebastian wollte den armen Mann nicht in die peinliche Lage versetzen, Devons vermutlich äußerst ungehobelte Ausdrucksweise zu wiederholen.
    Reginald war sichtbar erleichtert. »Eure Annahme ist korrekt, Mylord.«
    »Ah ja«, murmelte Sebastian gedankenversunken. »Würden Sie bitte Miss St. James eine Nachricht von mir ausrichten?«
    »Selbstverständlich, Mylord.«
    »Falls sie den Schneid hat, mir persönlich zu sagen, dass sie mich nicht mehr sehen möchte, würde ich ihre Bitte vielleicht überdenken.«
    Tatsächlich war es nicht Reginald, der am nächsten Tag die Tür öffnete, sondern Devon. Ohne Umschweife
    warf sie Sebastian an den Kopf, was sie von ihm hielt.
    »Und komm nicht mehr her«, beendete sie grimmig den Wortschwall. »Niemals!«
    Anschließend schlug sie ihm die Tür vor der Nase zu.
    Offensichtlich schien Sebastian auf diese Weise nicht weiterzukommen, deshalb versuchte er eine andere Taktik. An jedem Tag der folgenden Woche verfasste er einen Brief an die Frau seiner Träume.
    Jeder einzelne wurde ungeöffnet an ihn zurückgeschickt.
    Etwas musste geschehen, dachte Sebastian verbissen.
    Er stand kurz davor, Devon zu entführen, zu knebeln und sie dazu zu zwingen, ihm endlich Gehör zu schenken. Dass er auch noch ganz andere Dinge mit ihr anstellen wollte, verstand sich von selbst. Gerade, als er sich diese Situation genüsslich ausmalte, klopfte Stokes an die Tür des Arbeitszimmers.
    »Die Herzoginwitwe von Carrington wünscht Euch zu sehen, Mylord. Ich war so frei, sie in den Salon zu führen.«
    Wunderbar, dachte Sebastian ärgerlich. Hatte sich die Herzogin dazu entschieden, ihm eine weitere Standpauke zu erteilen?
    Nachdenklich stand er auf und schlenderte gemächlich in den Salon. Sebastian begrüßte seinen Gast, während er sich in den Sessel setzte, der der Herzogin gegenüberstand.
    »Euer Gnaden, lasst es uns kurz machen. Ich nehme an, Ihr kommt auf Devons Geheiß ... «
    »Ich bin um Devons willen hier, doch nicht in ihrem Namen.«
    Sebastian sah die alte Dame durchdringend an.
    Die Herzogin faltete die Hände über ihrem Stock zusammen. »Die Wahrheit ist, dass sie überhaupt nichts von meinem Kommen weiß.«
    » Soll das etwa heißen, dass Euer Gnaden eine List anwenden? « Amüsiert zog er eine Augenbraue in die Höhe.
    »Ich ziehe vor, von einer Strategie zu sprechen, mein Junge.«
    Sebastian starrte sie ungläubig an. »Was genau wollt Ihr von mir? «
    »Bei unserem letzten Gespräch habt Ihr deutlich gemacht, dass Ihr mein Einmischen in Euer Leben nicht duldet. Ich glaube mich sogar zu erinnern, dass Ihr mir sagtet, ich solle mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern. Und Ihr mögt mir erneut nahe legen, ich solle mich zum Teufel scheren, doch ich habe noch eine letzte Frage an Euch: Liebt Ihr meine Enkelin?«
    Sebastian wollte so ehrlich wie möglich sein. »Mit jedem Tag, der verstreicht, liebe ich sie mehr«, sagte er ruhig.
    »Das ist genau die Antwort, die ich erhofft habe. «
    »Ich habe die feste Absicht, Devon zu meiner Frau zu machen«, entgegnete er offenherzig, denn in diesem Punkt wollte er keine Missverständnisse aufkommen lassen. » Bei Gott, sie wird meine Braut! «
    Die Herzogin kicherte erneut. »Wohl kaum die Braut, wie Ihr sie Euch vorgestellt habt, oder? «
    Die Herzogin lachte leise.
    »Ich schließe daraus, dass ich Euren Segen habe? « , erkundigte Sebastian sich.
    »Würde es einen Unterschied machen, wenn Ihr ihn nicht hättet? «
    Sebastian antwortete darauf mit einer Gegenfrage: »Das hat es bisher doch auch nicht, oder?« Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Wenn Ihr Euch zurückerinnert, wart Ihr es, die mich dazu veranlasst hat, eine Braut zu suchen. Ich denke, dass keiner von uns auch nur im Entferntesten daran geglaubt hätte, es könnte sich um Eure Enkelin handeln,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher