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Verlockend untot

Verlockend untot

Titel: Verlockend untot
Autoren: Karen Chance
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Verstoßes gegen die damals getroffene Vereinbarung. Es würde bestimmt nicht einfach sein, ihn wieder loszueisen.
    Vielleicht war es nicht einmal möglich. Ich wusste nicht viel über die Dämonensphären und darüber, was man dort bewerkstelligen konnte und was nicht.
    Aber ich wusste, wen ich danach fragen konnte.
    »Da fällt mir ein, Ihr Kleid ist eingetroffen«, sagte Marco.
    »Welches Kleid?«
    »Für die Krönung.«
    Ich steckte den Kopf durch die Tür. »Das haben wir bereits hinter uns.«
    »Nein, Sie haben ein Schlammbad hinter sich. Offenbar soll die ganze Sache noch einmal stattfinden, und diesmal richtig. Am kommenden Samstag…«
    »Nein.«
    »Und zwar hier, nicht auf dem Anwesen…«
    »Nein.«
    »Es ist ein hübsches Kleid.«
    Ich zog die Shorts an und verließ das Bad. Marco stand neben etwas, das mehr war als nur ein »hübsches Kleid«. Es war ein zartes, schimmerndes Kunstwerk. Einige wenige kristalline Linien deuteten hier und dort die Form an, wie die Linien zwischen den Sternen eines Sternbilds. Sie skizzierten den weichen Fall des Rocks, den tief ausgeschnittenen Rücken, den weiten Halsausschnitt. Und dazwischen gab es … nichts. Besser gesagt, was dazwischen existierte, war kein Stoff.
    Mein staunender, sprachloser Blick fiel auf etwas Transparentes mit einem Hauch von Blaugrün, wie ein Gewand aus Eis oder Glas oder wie aus dem Licht, das im einen Augenblick über einen Glasfaserfaden strich und im nächsten verschwand. Das Kleid hing etwa einen Meter über dem Boden und drehte sich langsam, und dabei ging ein leichter Regen aus glühenden Partikeln davon aus. Sie hingen noch einige Momente nach der Drehung des Gewands in der Luft wie eine Schleppe aus Sternen, bevor sie verschwanden.
    Wegen der Durchsichtigkeit wäre ich etwas besorgt gewesen, wenn ich nicht gewusst hätte, dass Augustine bei so etwas immer einen Trick einbaute, wie bei Francoises Schleife. Und wenn mich nicht alle Oberhäupter der magischen Welt splitterfasernackt gesehen hätten. Und wenn es meine Absicht gewesen wäre, das Kleid zu tragen.
    »Es ist wunderschön«, sagte ich ehrlich, und Marco seufzte.
    »Sie kommen nicht zur Krönung, oder?«
    »Soll mein Double daran teilnehmen. Sie kommt mit solchen Dingen vermutlich besser klar als ich.«
    »Und was haben Sie vor?«, fragte Marco und beobachtete nicht ohne eine gewisse Missbilligung, wie ich die Füße in alte Turnschuhe steckte.
    »Ich mische die Hölle auf«, erwiderte ich und sprang.
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