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Verlobt, verliebt ... und dann?

Verlobt, verliebt ... und dann?

Titel: Verlobt, verliebt ... und dann?
Autoren: Maya Banks
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wirklich verliebt gewesen. Beklagt hatte er sich darüber nicht. Aber war er glücklich damit?
    Liebe war ein so schwer einzuschätzendes, unbequemes Gefühl. Und sie brachte Unruhe ins Leben. Sie folgte keinem Zeitplan und keinen Regeln. Aber Evan mochte Zeitpläne und Regeln.
    Zum Teufel, er liebte Celia. Mit jeder Faser seines Herzens.
    Darum saß er mit so schlechter Laune hier, dass sich seine Angestellten nicht einmal in seine Nähe wagten! Wieder sah er den Artikel an. Celia. Seine Celia! Was war er nur für ein Idiot gewesen.
    Er hatte sich wie ein trotziges Kind aufgeführt, dem man sein Lieblingsspielzeug weggenommen hatte. Celia hatte sich um eine Lösung bemüht, ihre Beziehung zu retten – aber er hatte geglaubt, sie wollte ihn loswerden, und hatte die Nerven verloren.
    Dabei brauchte sie ihn und seine Unterstützung. Zu allem Überfluss hatte er ihr noch gesagt, dass sie nicht zu ihm zurückkommen sollte.
    Er musste zu ihr zurückkommen. Und zwar auf Knien.
    Ihre Augen waren vom Weinen völlig gerötet gewesen. Was musste sie alles ertragen haben! All ihre Kollegen und jeder in ihrer Branche hatten die Fotos gesehen – und mit hoher Wahrscheinlichkeit die falschen Schlüsse gezogen.
    Ich habe mich von Anfang an total egoistisch benommen, dachte Evan. Keinen Augenblick habe ich die Dinge mit Celias Augen betrachtet. Immer war es mir nur um meine Wünsche und Bedürfnisse gegangen.
    Ihm war es egal gewesen, was andere dachten. Ihr aus gutem Grund nicht …
    Er hätte zu ihr stehen müssen. Gerade jetzt, da sich alles gegen sie zu wenden schien, war er nicht bei ihr.
    Aber nun war Schluss damit. Ab jetzt hatte er eine Aufgabe: Er musste Celia zurückgewinnen.
    Im Garten ihres Dads nippte Celia an einem Kakao und blickte auf das Meer in der Ferne. Das Haus lag an einer Steilküste, allerdings ein gutes Stück von der Abbruchkante entfernt. Den Ausblick hatte sie immer schon genossen.
    Als Kind hatte Celia einmal einen Bericht über einen Tsunami im Fernsehen gesehen und hatte Angst bekommen, sie alle würden einmal von einer großen Welle ins Meer gespült. Ihre Brüder hatten sie damals ausgelacht. Viel wahrscheinlicher sei es, dass die gesamte Küste bei einem Erdbeben abrutschen und ins Meer gerissen würde.
    Celia schüttelte den Kopf bei dem Gedanken, wie gerne ihre Brüder sie damals aufgezogen hatten.
    Celia sah sich um. Es herrschte eine friedliche Stimmung, und nicht zum ersten Mal fragte sie sich, warum sie es so eilig gehabt hatte, von hier wegzuziehen.
    Natürlich fühlte sie sich bisweilen überbehütet, aber Vater und Brüder liebten sie eben. Sie hielten zu ihr und würden alles für sie tun. Davor lief man nicht weg. Nein, man versuchte, es sich zu erhalten.
    Noch einmal würde sie nicht weggehen. Mit dem Erkunden der Welt war sie fertig. Das hier war ihre Welt. Ihr Zuhause, bei ihrer Familie.
    Durch die Glastür kam Noah auf die Terrasse. Celia drehte sich zu ihm um und erschrak. Was hatte dieser Gesichtsausdruck zu bedeuten?
    „Willst du mir gar keinen guten Morgen wünschen?“, fragte sie, als er sich neben sie setzte.
    Seufzend hielt er ihr eine Zeitschrift hin. „Hier. Erst wollte ich dir das gar nicht zeigen. Aber wenn so etwas über mich geschrieben würde, würde ich es auch wissen wollen.“
    Unbehaglich betrachtete Celia die Zeitschrift in seiner Hand. Schließlich gab sie sich einen Ruck und begann zu lesen.
    Schwarz auf Weiß, damit jeder im Umkreis davon erfuhr, stand da detailliert alles, was damals in New York passiert war. Auch wenn der Artikel vordergründig über den Vertrag berichtete, handelte es sich doch um übelsten Tratsch.
    Von Celias Lebenslauf, angefangen in New York bis hin zu der Affäre mit Evan, blieb nichts unerwähnt.
    Sosehr Celia sich auch angestrengt hatte, nach der leidigen New Yorker Angelegenheit neu anzufangen – es hatte nichts genützt. Doch statt wütend zu werden, resignierte sie.
    Aber als sie Noah ansah, begriff sie plötzlich: Dinge dieser Art würden immer wieder passieren. Evan hatte völlig recht: Was andere dachten, war nicht annähernd so wichtig wie das, was er dachte.
    Solange die Menschen, die sie liebte, die Wahrheit kannten, spielte die Meinung anderer keine Rolle. Brock zum Beispiel glaubte an sie und ihre Fähigkeiten. Er und Madd Comm standen hinter ihr. Und ihre Familie hielt zu ihr.
    Wenn Evan sich nicht darum kümmerte, wer alles von ihrer Beziehung wusste, warum sollte es ihr, Celia, nicht auch egal sein?
    Zum ersten Mal
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