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Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Kate Klise
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lecker mittagessen«, sagte ich.
    Als Chefköchin ist es stets mein Glaubenssatz gewesen, dass eine gute Mahlzeit die meisten Misslichkeiten im Leben beheben kann. Ich schob den schauerlichen Zettel in meine Hosentasche und vergaß ihn bis zum Abend.

Ich konnte es Dad nicht verübeln, dass er sauer war. Er hatte viel um die Ohren, und ich hatte ihm versprochen, ihm auf dieser Reise keine Probleme zu machen. Und jetzt hatte ich es schon von Anfang an vergeigt.
    Wir standen in der Eingangshalle des Hotels, und Dad versuchte dem Empfangschef die Lage zu erklären.
    »Wir sind von St. Louis nach Chicago geflogen«, begann Dad.
    »Chicago«, echote der Empfangschef. »Wundärrschöne Stadt.«
    »Genau«, stimmte Dad zu. »Und von Chicago sind wir nach Paris geflogen und von dort aus nach Madrid.«
    »Madrid!«, sagte der Empfangschef und gestikulierte ausschweifend. »Willkommen in Madrid!«
    »Ja«, sagte Dad durch die Zähne. »Danke.«
    Es lief wirklich nicht gut.
    In diesem Moment piepste Dads BlackBerry. Er machte eine unerwartet hoffnungsvolle Miene und entschuldigte sich, um nach seinen Nachrichten zu sehen. Ich ließ mich in einen Sessel plumpsen, die fehlgeleitete Sporttasche zu meinen Füßen. Ich konnte nicht anders, als sie genervt anzuschauen, als wäre sie ein streunender Hund, der mir auf dem Heimweg von der Schule nachgelaufen war.
    Und da sah ich es: ein weißes Kärtchen, das in einer Seitentasche steckte. Ich zog es heraus und las den Aufdruck.

    Dad fummelte immer noch auf seinem BlackBerry herum und fluchte dazu leise vor sich hin. Also steckte ich die Karte in meine Hosentasche, schnappte mir die Sporttasche und trat an den Empfangschef heran.
    »Ähm«, sagte ich. »¿Tiene una, äh, sala con …«
    Da ich keinen Schimmer hatte, was »Computer« auf Spanisch hieß, tippte ich wie wild auf eine unsichtbare Tastatur ein.
    Der Empfangschef zeigte sich begeistert. »Wie wunderbar Ihr Spanisch ist! Ja, wir haben ein Businesscenter. Es ist den Flur hinunter. Linke Seite.«
    »Gracias.«
    Ich bedeutete meinem Dad mit einem Nicken, wohin ich gehen würde. Zwar hatte ich immer noch die falsche Tasche, aber jetzt immerhin einen Anhaltspunkt, wem sie gehörte. Etwas in mir wollte diesen Murks allein beheben, ohne noch mehr von Dads Zeit verschwenden zu müssen.
    Als ich das Businesscenter gefunden hatte, loggte ich mich auf einem Rechner ein, öffnete mein Mailkonto und fing an zu schreiben.

Nachdem wir zum zweiten Mal an einem Tag den Flughafen verlassen hatten, aßen Mom und ich in einem Viertel namens Saint-Germain-des-Prés zu Mittag. Wir setzten uns draußen vor das Café an einen kleinen Tisch mit runder Marmorplatte unter einer blauen Markise. Es war meine erste Mahlzeit in Paris.
    Ich hatte ein einfaches Omelett bestellt, das seltsamerweise mit Pommes frites aufgetragen wurde. Es hätte köstlich schmecken müssen. Es hätte sich cool anfühlen müssen. Stattdessen ging es mir echt beschissen, weil ich immer noch dieselben Sachen anhatte wie einen Tag vorher, als wir von Chicago aufbrachen.
    »Ist das nicht herrlich?«, fragte Mom, die sich um gute Laune bemühte.
    Ich wollte nett zu ihr sein. Sie hatte zwei schwere Wochen hinter sich.
    »Ja, echt cool. Ich würde am liebsten alles fotografieren.« Dann fiel es mir wieder ein. »Leider ist meine Kamera in der schwarzen Tasche.«
    »Du hast deine neue Kamera mit aufgegeben ? Die hätte in deinem Bordgepäck sein sollen.«
    »Ich hab ja auch nicht damit gerechnet, dass mein Gepäck verschwinden würde«, erwiderte ich scharf. »Hättest du mich mein iPhone mitnehmen lassen, könnte ich jetzt damit Fotos machen.«
    »Schatz«, sagte Mom bestimmt, »wir suchen uns gleich ein Internetcafé und zeigen den Verlust deiner Tasche bei der Fluggesellschaft an.«
    Nach dem Mittagessen fanden wir ein Internetcafé gleich neben einem Geldautomaten, wo Mom Euros ziehen konnte. Sie reichte mir ein dünnes Bündel Scheine.
    »Hier«, sagte sie. »Steck das ein. Und behalt sie im Blick, ja?«
    »Mom! Das mit der Tasche ist nicht meine Schuld!«
    »Hab ich auch nicht gesagt. Ich sage nur, dass du dich vor Taschendieben in Acht nehmen solltest.«
    »Schön«, murmelte ich. Meine Augen brannten. Wenn ich nicht aufpasste, würde ich wieder anfangen zu heulen.
    Eigentlich hasse ich es, mich vor meiner Mom zickig aufzuführen. Ich konnte bloß nicht anders. Sie weiß immer ganzgenau, was sie sagen muss, damit ich völlig austicke. Um dann mit irgendeiner glaubhaften, aber
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