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Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Kate Klise
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total willkürlichen Entschuldigung anzukommen, dass sie es nämlich ganzanders gemeint hätte, wodurch es plötzlich so aussieht, als wäre ich im Unrecht.
    Als wir uns an getrennte Rechnerplätze setzten, wechselten wir kaum ein Wort miteinander.
    »Ich kümmere mich um die Fluglinie«, sagte Mom und reichte mir einen Papierstreifen mit dem Passwort zum Einloggen. »Du kannst ja so lange machen, worauf du Lust hast.«
    Perfekt. Sofort ging ich auf meine Facebook-Seite. Ich hatte ein paar Nachrichten bekommen, die ich rasch überflog. Anders als meine Freundinnen fand ich es ziemlich mühselig, bei Facebook auf dem Laufenden zu bleiben. Also öffnete ich mein Postfach. Und da sah ich eine Mail, deren Absender mir nichts sagte.
    Von: Webbn@com
    An: CocoChi@com
    Betreff: Deine Tasche
    Liebe CocoChi,
    ich habe Deine Mailadresse auf dem Schild an Deiner Tasche gefunden, die ich aus Versehen heute Morgen im Flughafen in Paris mitgenommen habe. Ich hätte sie zum Flughafen zurückgebracht, wäre ich nicht sofort nach Madrid weitergereist. Ich hab nicht mal erkannt, dass ich die falsche Tasche bei mir hatte, bis ich im Hotel ankam. Könnte es sein, dass Du meine Tasche hast? Ich hab wohl vergessen, meinen Namen anzubringen. Aber Du wirst wissen, dass es meine Tasche ist, wenn sie genau wie Deine aussieht, nur mit lauter Jungssachen drin und ein paar Büchern, darunter Walden von Henry David Thoreau. (Ein gutes Buch, falls Du es noch nicht gelesen hast.)
    Tut mir leid wegen des Kuddelmuddels. Solltest Du irgendwas aus meiner Tasche anziehen wollen, bitte bedien Dich. Irgendwann würde ich gern meine Tasche wiederbekommen, bloß bin ich mir nicht sicher, wie wir das anstellen sollen. Fällt Dir da irgendwas ein? Ich werde Samstag wieder in Paris und Sonntag zu Hause in St. Louis sein.
    Herzliche Jetleggrüße von
    Webb Nelson
    Ich schrieb sofort zurück.
    Von: CocoChi@com
    An: Webbn@com
    Betreff: Re: Deine Tasche
    Hallo Mr Nelson,
    herzlichen Dank für Ihre Nachricht, dass Sie meine Tasche haben. Ich kann gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin! Gerade eben sieht meine Mom auf der Website der Fluglinie nach, wie wir die Taschen austauschen könnten.
    Ich melde mich bald wieder bei Ihnen!
    Danke für Ihr Schreiben!
    Coco Sprinkle (in Paris)
    P . S. Woher kommt eigentlich der Name Webb ﺏ (Das soll eine Fragezeichen sein, ich kann bloß keins auf dieser Tastatur finden.)

Ich war nicht einmal drei Stunden in Madrid, und schon bereute ich, den Job angenommen zu haben.
    Das lag gar nicht an der Ausstellung selbst. Ihr Ansatz gefiel mir. Sie trug den Titel: Liebe im postdigitalen Zeitalter . Der Gedanke war der, die erste Generation von Künstlern vorzustellen, die in einer postdigitalen Umgebung arbeiteten, die mit PlayStation, Facebook und iPod groß geworden waren. In ihrer Kunst drückte sich ihr elektronisches Fingerspitzengefühl aus. Statt mit Leinwand und Farbe zu arbeiten, erzeugten diese Künstler interaktive Computerspiele, virtuelle Wirklichkeiten, Laserskulpturen und 3- D -Kurzfilme.
    Das Museum hatte mich angestellt, um einen Raum zu schaffen, der die Betrachter einlud, sich diese Werke nicht nur anzuschauen, sondern – mit den Worten der Kuratorin – »sie und die Leidenschaft ihrer Schöpfer zu erfahren«. Beziehungsweise das, was sie für Leidenschaft hielt. (Verzeihen Sie den Zynismus, aber das hat man davon, wenn man einen dreiundfünfzigjährigen Ausstellungsgestalter anheuert.)
    Die Kuratorin hieß Solange Bartel. Ich hatte schon bei früheren Ausstellungen mit ihr zusammengearbeitet, und in den Monaten, die ich an der Gestaltung dieser Ausstellung arbeitete, hatte ich zigmal mit ihr telefoniert. Von Anfang an hatte Solange klargemacht, was ihr vorschwebte. Wir waren uns einig, dass wir einen Raum schaffen wollten, der sich modern und nach Hightech anfühlte, ohne kalt und gleichgültig zu wirken. Immerhin ging es in der Ausstellung um Liebe.
    Bislang hatte ich nur gute Nachrichten von Solange bekommen. Über Wochen klang jede E -Mail von ihr zuversichtlich. Doch ihre erste Nachricht an mich in Madrid zeigte, dass Solange genau wie jeder andere Kunde war, für den ich bisher gearbeitet habe: Alles läuft wunderbar, großartig, einwandfrei – bis achtundvierzig Stunden vor der geplanten Eröffnung, wenn auf einmal alles zum Problem wird, zur Krise, zur Katastrophe. Und natürlich bin ich an allem schuld.
    »Ein GAU «, schrieb Solange in ihrer E -Mail. »Kein Strom seit gestern Nachm.«
    Da die meisten
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