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Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Autoren: Alexandra Pilz
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Chloe und Cullum. Dann auf Matt. Sie liebte diesen Ort und all diese Menschen hier. Fast alle. Und sie fürchtete sich davor, dass diese Willkommensparty ihre Abschiedsparty sein könnte.
    Denn sie wollte nicht Abschied nehmen, war es nicht so? Emilys Lächeln gefror. Was würde passieren, wenn sie in einer Woche, in zehn Tagen, den Heimweg nach München antrat? Würde sie Hollyhill und seine Bewohner je wiedersehen? Würde sie Matt je wiedersehen?
    Emily war selbst überrascht von der Wucht ihrer Gefühle. Die Erkenntnis, dass dies hier ihre Familie war, die Familie, die sie nie hatte, traf sie mitten ins Herz.
    Sie hatte gar nicht darüber nachgedacht, ob es nicht auch möglich wäre hierzubleiben. Denn sie musste doch zurück. Zu ihrer Großmutter, die sie aufgezogen und für sie gesorgt hatte, nachdem ihre Eltern gestorben waren. Sie musste zurück zu ihr. Zu Fee. Zurück zu ihrem Leben.

2
    E s wurde ein langer Abend, voller Worte und Lachen und nicht gestellter Fragen. Emily bemühte sich, ihre Reise so ausführlich wie möglich zu schildern, Matt half ihr dabei. Wie gebannt hing Rose an Emilys Lippen, als diese von dem Moment erzählte, in dem Matt ihr offenbart hatte, dass sie eine Zeitreisende war. Pfarrer Harry kicherte über ihre Flucht über den Balkon des Cottages, in dem sie Unterschlupf für die Nacht gefunden hatten. Sillys Augen wurden riesig, als Emily die Begegnung mit ihrem Vater beschrieb, auf der Bühne des Ärztekongresses in dem Hotel in Exeter. Adam schüttelte den Kopf darüber, dass Eve plötzlich in der Bar aufgetaucht war und Matt von Emily weggezerrt hatte. Sie war allein mit Quayle zurückgeblieben, was Martha-May mit der Zunge schnalzen ließ. Matt erklärte, wie Emilys Traum ihm dabei geholfen hatte, Quayles Wagen durch das nächtliche Moor zu verfolgen. Wie sie den Unfall überlebt hatten, weil sie dank Emilys Vision dem Hindernis auf der Straße ausgewichen waren. Dank der Gabe, die ihre Mutter ihr vererbt hatte.
    Es war dieser Augenblick, der, in dem Matt den Hinweis auf Emilys Mutter Esther gab, in dem sie spürte, wie sich die Stimmung am Tisch veränderte, ein kleines bisschen nur, aber doch. Pfarrer Harry hatte aufgehört zu kauen, Chloes Finger, die langsam um den Rand ihrer Tasse gestrichen waren, hielten still. Ein, zwei Minuten lang war nichts zu hören außer dem monotonen Zirpen einer Grille, dann setzte leises Gemurmel ein.
    Emily konnte sich vorstellen, dass insbesondere Rose darauf brannte zu erfahren, was sie über Esther gelernt hatten, was ihre Tochter vor mehr als dreißig Jahren dazu bewegt hatte, ihr Heimatdorf Hollyhill zu verlassen, ihren Freunden, ihrer eigenen Mutter den Rücken zu kehren, ohne Abschied, ohne ein Wort. Sie wusste nicht, ob Matt bereits mit jemandem darüber gesprochen hatte, aber sie bezweifelte es. Er war nicht der Typ, der die Geschichten anderer erzählte. Auch dafür mochte sie ihn.
    Letztlich schwiegen sie darüber, sie tranken Tee stattdessen. Matt saß jetzt so aufrecht in seinem Stuhl, als habe jemand seinen Rücken an der Lehne festgeklebt, und die Falte über seiner Nase malte einen tiefen, schwarzen Schatten in sein Gesicht. Emily widerstand der Versuchung, die Hand zu heben und sie glatt zu streichen, doch sie berührte wie zufällig seinen Arm. Matt sah sie an, einen Moment länger als nötig, die blauen Augen dunkel wie der Abendhimmel über ihnen, mit kleinen Lichtpunkten darin, funkelnd wie Sterne.
    Es war Joe, der sie rettete. Sie und die Stimmung.
    »Und da standen wir auf dem Hügel, und dann war urplötzlich Matt dort mit Emily – die Silly und ich da aber noch gar nicht kannten –, und dann stellte sich heraus, dass am nächsten Tag die große Hochzeit stattfinden würde. Lady Di und Prinz Charles! Es war – aaaaaaaaaaah !« Joe schlug die Hände vor das Gesicht und schüttelte den Kopf. Zwischen seinen gespreizten Fingern sah man ihm an, wie viel Vergnügen es ihm bereitete, seine Sicht der Geschehnisse zu erzählen.
    »Liebe Güte, Joe«, rügte Rose. »Als hätte das bei dieser Reise auch nur die geringste Rolle gespielt.«
    »Ja, genau, Joe«, warf Cullum ein, »als würde dein royaler Fetisch irgendwann einmal eine Rolle spielen.«
    »Oh, verdammt, Cul«, mischte sich Chloe in das Gespräch, »jetzt hast du das böse Wort gesagt.«
    »Fetisch?«
    » Royal. « Sie kicherte, Joe aber schien die Bemerkung überhaupt nicht komisch zu finden. Langsam ließ er die Hände sinken und begann in beleidigtem Tonfall: »Ihr
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