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Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Autoren: Alexandra Pilz
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mit der sie versuchten, diese Trennung zu überstehen – sie wusste einfach nicht, wie lange sie die noch aufrechterhalten konnte.
    Ihrer Großmutter, Silly, Josh und den anderen in Hollyhill Lebewohl zu sagen, war furchtbar gewesen – Emily hatte einen furchtbaren, furchtbaren Morgen hinter sich voller Tränen, Versprechungen, guter Wünsche, herzzerreißender Umarmungen und … ach .
    Doch die Trennung von Matt, die würde sie brechen. Dessen war sich Emily sicher.
    Sie warteten auf dem Bahnsteig, Emilys Rollkoffer und Rucksack neben sich, je einen Becher mit Kaffee in der Hand. Die Durchsage bezüglich der Verspätung hallte noch nach, der Duft von altem Fett und Zigaretten hing in der Luft.
    Es darf nicht dramatisch werden. Versprich es mir, Emily – kein Drama hier.
    »So schmeckt also richtiger Kaffee, meinst du?« Matt betrachtete den Becher in seiner Hand, der die Aufschrift »Costa« trug, der Kette, bei der sie auf dem Weg zum Bahnhof in Exeter gehalten hatten.
    Emily nahm einen Schluck. »Er ist ziemlich, ziemlich dicht dran«, sagte sie. »Hm-hm.«
    Oh, dear.
    »Vermutlich wirst du in Kaffee baden, sobald du zu Hause ankommst. Nie mehr Tee für Emily?«
    »Von mir aus darf es auch Tee geben«, sagte sie, » nach dem Kaffee. Und wenn er nicht nach Blumen schmeckt.«
    »Nach Blumen?«
    »Brrrr.« Emily nahm noch einen Schluck. Sie redeten über Kaffee und Tee, sie konnte es kaum fassen.
    »Was wirst du als Erstes tun, wenn du in München ankommst?«, fragte Matt.
    Emily zuckte mit den Schultern. »Meine Großmutter umarmen, dann Fee anrufen, dann …« Sie zögerte. »Und du?«
    Matt antwortete nicht.
    »Vielleicht landest du ja zufällig wieder in meiner Gegenwart.«
    Immer noch keine Antwort.
    Emily sah ihn an.
    »Fragst du dich manchmal, was aus den Menschen geworden ist, denen du auf deinen Reisen begegnest? Wie ihr Leben weitergegangen ist?«
    »Künftig werde ich mich das fragen«, sagte Matt, und er ließ Emily dabei nicht aus den Augen. »Jeden einzelnen Tag.«
    Kein. Drama.
    Emily atmete aus.
    Sie wandte sich ihrem Kaffee zu, leerte den Becher, trug ihn zu einem Papierkorb. Als sie ihn hineinmanövrierte, fiel ihr Blick auf das Kettchen an ihrem Handgelenk.
    Emily starrte auf das Armband, mehrere Sekunden lang, dann drehte sie sich um und ging zu Matt zurück, während sie den Verschluss öffnete und die Kette abnahm.
    »Heb sie für mich auf«, sagte sie und drückte den Schmuck in Matts Hand. »Bitte.«
    Matt starrte erst das Armband an, dann Emily.
    »Sie wollte, dass du sie bekommst«, sagte er. Er wirkte durcheinander.
    »Ich weiß«, gab Emily zurück. Aber ich möchte nicht mehr träumen. Nicht von Hollyhill. Nicht von dir.
    »Es hat keinen Sinn, sie hierzulassen. Sie würde bei keinem von uns funktionieren.«
    Matt streckte ihr das Kettchen hin, aber Emily schüttelte den Kopf.
    »Bitte«, sagte sie, und Matt zog seine Hand zurück.
    Einige Augenblicke standen sie so, wie verloren, wie in einem Film, dann ließ sie das Knacksen der Lautsprecher über ihren Köpfen zusammenzucken.
    Achtung auf Gleis 2: Der Zug nach London, Paddington, wird in wenigen Minuten eintreffen. Achtung auf Gleis 2: Der Zug nach London, Paddington …
    »Emily«, sagte Matt, und Emily spürte die Tragödie heranrasen, als habe sie nur auf diesen Moment gewartet, als habe sie kniend auf den Startschuss gelauert, um dann von null auf hundert durchzustarten.
    Sie warf sich Matt sprichwörtlich an den Hals und umarmte ihn, so fest sie konnte.
    Matt vergrub sein Gesicht in ihrem Nacken. »Der Abend«, murmelte er, »im Pub. An dem Cullum und Chloe nicht dabei waren, weil sie versuchten, etwas darüber herauszufinden … etwas über dich herauszufinden …« Seine Lippen berührten flüchtig ihre Haut, dann schob er sie ein Stück von sich. Emily sah die Panik in seinen Augen. Der Zug würde jeden Moment einrollen, neben ihnen zum Stehen kommen, Emily würde ihren Koffer nehmen und ihren Rucksack und darin verschwinden.
    Sie würde sich nicht noch einmal umdrehen.
    Sie hatten gewusst, dieser Moment würde kommen, aber jetzt, wo er da war …
    »Die Maschine«, sagte Matt. »Es gab Andeutungen, aber sie waren …«
    Emily legte Matt eine Hand auf den Mund. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
    Ein letztes Mal.
    Sie hörte, wie der Zug in den Bahnhof ratterte und anhielt. Sie fühlte den Luftzug in ihren Haaren und Matts Lippen auf ihren. Sie klammerte sich fest an ihn, fester, bis ein Pfiff ertönte und
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