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Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Autoren: Alexandra Pilz
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Kein Jane-Austen-Stück ohne eine ordentliche Hochzeit am Ende.«
    »Würdest du bleiben, wenn ich dich heiraten würde?«
    »Was?« Emily war so schockiert, dass sie zurückschreckte und das Wort laut herausschrie.
    Matt grinste, mit Grübchen und allem. »Schon gut«, sagte er, »das war nur … Galgenhumor, schätze ich.« Er machte eine Pause, in der Emily tief atmete.
    »Ich habe dein Gesicht gesehen«, sagte sie, »als du von Joshs Krankheit erfahren hast. Und ich habe dich eben gesehen, da drinnen, die Erleichterung und die Sorge und …Matt.« Sie machte einen Schritt nach vorn und nahm mit der rechten Hand seine linke. »Er ist alles an Familie, was du noch hast. Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich verlange, du sollst deine Familie verlassen – ohne zu wissen, ob du sie je wiedersehen wirst. Ohne zu wissen, ob das hier überhaupt funktioniert.«
    Matt sah sie an. »Und du kannst hier nicht leben«, sagte er, und es war keine Frage.
    »Ich dachte, ich könnte es, eine kurze Zeit lang. Doch dann, am Ufer dieses Sees, nehme ich an, ist mir klar geworden, dass es nicht geht.« Sie seufzte. »Ich weiß nicht, wie.«
    »Womit wir wieder am Anfang wären«, sagte Matt.
    Emily dachte an den Sonnenaufgang mit den Ponys, an Matts Worte, an sein Bemühen, sie abzuschrecken, ihr zu sagen, dass niemand so leben sollte. Ganz besonders sie nicht.
    Er kam ihr elend lange her vor, dieser Morgen im Moor.
    »Mit dem Unterschied, dass ich mir nun ungefähr vorstellen kann, wie es hier ist«, sagte sie.
    Matt stieß sich von der Mauer ab und zog Emily an sich.
    Sie blieben eine Weile so stehen, Emily in Matts Armen in einem schwachen Lichtkegel, den die Kerze neben ihren Köpfen auf den Steinboden malte.
    »Eine Fernbeziehung wird sich wohl eher schwierig gestalten«, murmelte Matt, und ein Lächeln huschte über Emilys Gesicht, ganz kurz nur.
    Sie wusste, was jetzt kam. Es fühlte sich so an, als hätte sie es schon einmal erlebt, in einem Traum, vor wenigen Tagen erst, nach dem Unfall, nach Quayles Tod.
    Sie mit dem Kopf an Matts Brust und dem Gefühl von Abschied im Bauch.

17
    E mily träumte seit dem Augenblick, in dem sie das Armkettchen ihrer Mutter an ihrem Handgelenk befestigt hatte. In der darauffolgenden Nacht hatte sie sich selbst gesehen, wie sie vor Quayle davongerannt war. Sie hatte von Matt geträumt, bevor sie sich begegnet waren. Und sie hatte hier gesessen, in einem ihrer Träume, hier, in dem weißen Sand dieser kleinen Bucht an der Küste Devons.
    Emily blinzelte in die Sonne, die hoch über ihnen stand und den ansonsten makellos blauen Himmel diesig erscheinen ließ. Ihre Turnschuhe lagen neben ihr im Sand, sie hatte die Füße von sich gestreckt und die Zehen in den weichen Körnern vergraben.
    Matt war neben ihr.
    Sie ließ den Blick zu dem kleinen Fischerboot schweifen, das einige hundert Meter vor der Küste schaukelte, von Möwen umzingelt. Seltsam, dass es nur eines war auf diesem weiten, tiefen Meer. Seltsam, dass sie ganz allein waren an diesem wunderschönen Strand. Es war im wörtlichen Sinne traumhaft, genau wie in ihrem Traum, ganz genauso.
    Sie sah zu Matt, der sich zurückgelehnt und auf die Ellbogen gestützt hatte. Seine Augen waren geschlossen, und der Wind rupfte an seinen Haaren. Emily sah ihn an, und wie auf Knopfdruck öffneten sich seine Lider, und er lächelte ihr zu.
    » In vain I have struggled «, sagte er, » but it will not do. «
    Emily lachte. »Gut zu wissen, dass sich Mr. Darcy ins 21. Jahrhundert rübergerettet hat.«
    »Ich musste in Joes Laden nach dem Buch suchen, um den Text nachzuschlagen.«
    »Ts. Wie konntest du das nur vergessen?« Emily streckte ihr Gesicht in die Sonne. »Ich werde mich an alles erinnern aus dieser Zeit der Knickserei und Dummes-Mädchen-Rufe. Und der Anblick von dir in diesen Kniehosen, der wird mir natürlich ewig im Gedächtnis bleiben.«
    »Natürlich.« Matt grinste ein wenig mehr. »Du wärst sicher nie darauf gekommen«, sagte er, während er sich aufrichtete, »aber ich fand diese Häubchen an dir am hübschesten. Du sahst aus wie eine Ente. Gibt es da nicht so einen Comic? Ein Entchen mit Haube?«
    Er beugte sich vor und küsste ihren Hals.
    »Falls es da noch keinen gibt, sollte man unbedingt einen erfinden.«
    Emily schloss die Augen. Sie dachte wieder an Milly. Sie war ihr erster Gedanke gewesen, als sie am Morgen durch die Zeit geflogen waren, nachdem Jonathan Wakefield und George Forley mit Margaret das Dorf verlassen hatten.
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