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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden
Autoren: Brown Sandra
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ignorierte. War sie es denn gewesen, die ihm damals in Utah einen Korb gegeben hatte?
    Bedauerlicherweise nicht. Sie bereute diese Episode in ihrem Leben und schob sie weit von sich, dennoch meldete sich die Erinnerung wie ein bohrender Schmerz. Camille seufzte und dachte an Utah … an Snow Bird … an Zack …
    Der Skiurlaub war ein Überraschungsgeschenk ihrer Mutter zur bestandenen Diplomprüfung gewesen. Camille hatte Gewissensbisse, weil eine solche Reise teuer war, und mochte sie erst gar nicht annehmen, aber Martha bestand trotz ihrer finanziell angespannten Situation darauf. Sie hatte bereits alles arrangiert. Außerdem war Camille in Begleitung von zwei ihrer Freundinnen. Die Eltern hatten den Winterurlaub heimlich für ihre Töchter gebucht, zumal die Examen im Spätherbst stattgefunden hatten.
    Kathy Grayson und Jan Murphy wohnten im selben Studentenwohnheim wie Camille. Nächtelang hatten sich die drei aufregende Unternehmungen für diesen Skiausflug ausgemalt. Kathy und Jan waren erfahrene Skiläuferinnen und
mehr an netten jungen Männern interessiert als an diversen Skipisten. Camille, die noch nie auf Skiern gestanden hatte, war versessen darauf, es endlich zu lernen.
    Das Snow Bird Resort, eine Stunde Fahrzeit von Salt Lake City entfernt, übertraf ihre sämtlichen Erwartungen. Die drei jungen Frauen bezogen hellauf begeistert ihre Zimmer in der Skihütte, während sie durch die Verbindungstüren hindurch einander ihre Pläne für den Abend zuriefen  – vor allem, was sie anziehen wollten.
    Kathy und Jan lernten gleich beim ersten Abendessen zwei Kalifornier kennen. Camille war in Beziehungsangelegenheiten eher zurückhaltend. Sie hatte viele Freunde am College und auch ein paar Romanzen gehabt, aber nie etwas Ernstes. Im Gegensatz zu vielen ihrer Studienkolleginnen war sie nicht der Typ, der sich ruckzuck in einen Mann verliebte und ihm dann ebenso blitzartig wieder den Laufpass gab.
    Die ersten beiden Tage konzentrierte sie sich voll aufs Skifahren, bekam Unterricht auf den Anfängerpisten und kam sich vor wie der letzte Tollpatsch, während Kathy und Jan gemeinsam mit ihren sportgestählten Kaliforniern die verschneiten Berge hinunterrasten.
    Jeder Muskel in ihrem Körper rebellierte gegen die ungewohnte Anstrengung, Schenkel und Schienbeine waren voller blauer Flecken. Gefiel ihr dieser Sport überhaupt? Seltsamerweise schwärmten alle anderen davon. Womöglich war sie ein hoffnungsloser Fall.
    Als sie sich am zweiten Abend an einen Tisch in der Skihütte setzte, stöhnte sie leise auf. Sie hatte einen mordsmäßigen Muskelkater. Kathy und Jan waren mit ihren Eroberungen nach Salt Lake City gefahren, um dort zu Abend zu essen. Die jungen Frauen hatten Camille bekniet mitzukommen, doch sie hatte abgelehnt. Sie wollte nicht fünftes
Rad am Wagen sein, sondern nur schnell etwas essen und sich danach in ihr Zimmer zurückziehen. Ein heißes Bad tat ihrem geschundenen Körper bestimmt gut.
    Gedankenversunken schreckte sie hoch, als Zack sie von hinten ansprach und fragte, ob er ihr beim Essen Gesellschaft leisten dürfe. Sie drehte sich zu der angenehmen Stimme um und war schlagartig fasziniert von seinen strahlend blauen Augen. Mit seinem weichen, anziehenden Lächeln und der sportlich-legeren Kleidung sah er hinreißend aus. Hatte sie sich womöglich verhört? Oder hatte dieser Mann – er war einige Jahre älter als sie – sie soeben gefragt, ob sie nicht zusammen essen sollten?
    Sie stammelte irgendeine dämliche Antwort, und er setzte sich ihr gegenüber. Was in den darauf folgenden Minuten passierte, vermochte sie nicht mehr zu erinnern. Sie war so hingerissen von diesem Adonis und dachte nur noch: Hoffentlich rede ich nicht allzu viel Unsinn. Irgendwann jedoch hatten sie angeregt über Bücher, Filme und den Skisport geplaudert.
    Er sprach mit Südstaatenakzent, und als Camille ihn fragte, was er beruflich mache, erzählte er ihr lachend, dass er Farmer sei. Sie hielt es für einen Scherz, über den sie sich köstlich amüsierte. Er war nicht näher auf das Thema eingegangen und hatte stattdessen vorgeschlagen, Camille noch irgendwohin zum Tanzen einzuladen. Sie lehnte das Angebot ab mit dem Hinweis, dass sie jeden Muskel spüre und gerade noch halbwegs in der Lage sei, eine Gabel zum Mund zu führen. Nachher tranken sie noch einen Cappuccino vor dem
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