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Verliebt in eine Kidnapperin?

Verliebt in eine Kidnapperin?

Titel: Verliebt in eine Kidnapperin?
Autoren: JUDY DUARTE
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Kindesentführung belangen, weil sie kein Sorgerecht hat. Vielleicht kann Charlie Courtney gefährlich werden, weil er ihr übel nimmt, dass sie ihn verlassen hat, und er seinen Sohn zurückhaben will.“
    „Das habe ich mir auch schon überlegt.“ In dem Falle würde Charlie nur für Courtney eine Bedrohung darstellen. So ganz überzeugt war Jeremy davon allerdings nicht. Er stieß einen Seufzer aus. „Du würdest ihr also empfehlen, zur Polizei zu gehen.“
    „Das wäre die juristisch korrekte Vorgehensweise“, antwortete Rafe. „Du musst aber bedenken, dass Kirsten gefühlsmäßig sehr in die Sache verwickelt ist. Das Richtige zu tun, könnte also unter diesen Umständen für dich sehr teuer werden.“
    Jeremy vermutete, dass Rafe ihm damit zu verstehen geben wollte, er könnte die Schlacht gewinnen und das Mädchen verlieren, was sehr schmerzhaft wäre. Aber er weigerte sich untätig zuzusehen, wie Kirsten einen Fehler beging, der sie beide am Ende viel mehr kosten könnte.
    „Ich habe den Eindruck“, fuhr Rafe fort, „dass Kirsten ihr eigenes Wohlergehen hintanstellen würde, um ihre Familie zu schützen.“
    Sprach Rafe etwa aus Erfahrung? „Ich werde darüber nachdenken.“
    Rafe lehnte sich zurück. „Wie wichtig ist dir diese Frau?“
    Jeremy sprach nur ungern darüber. Aber Rafe war schließlich sein Freund. „Kirsten bedeutet mir sehr viel.“
    Genau wie Molly Fortune entwickelte Kirsten sich zu einer kämpferischen Mutter, wenn sie der Ansicht war, einer ihrer Schutzbefohlenen sei in Gefahr. Das musste er ihr hoch anrechnen.
    Es lag daran, dass sie ihr Herz statt ihren Verstand sprechen ließ. Und es erinnerte ihn an das morgendliche Gespräch mit Max.
    Er hatte sich beklagt, dass seine Schwester viel zu emotional an solche Dinge heranginge, und Jeremy hatte geantwortet, dass viele Frauen so reagierten – was sich durchaus positiv auf eine Partnerschaft auswirken könne.
    Er sollte sich seine Worte zu Herzen nehmen.
    „Vonda soll mir eine Rechnung schicken“, sagte Jeremy, nachdem er aufgestanden war und sich bei Rafe bedankt hatte. „Ich bin zurzeit auf der Double Crown Ranch.“
    „Kommt nicht infrage“, wehrte Rafe ab. „Das war ein Freundschaftsdienst. Außerdem ist es, wie gesagt, überhaupt nicht mein Fachgebiet.“
    „Trotzdem vielen Dank für deinen Rat. Ich bin dir einen Gefallen schuldig.“
    Von Rafe fuhr er statt in die Klinik auf kürzestem Weg zu Kirsten, um noch einmal alles mit ihr zu besprechen.
    Doch als er an ihrer Tür klingelte, blieb es im Haus still.
    Kirsten war ausgegangen.
    Vergeblich versuchte Jeremy sich damit zu beruhigen, dass sie nur Einkäufe machte oder irgendwelche Dinge zu erledigen hatte.
    Nachdem er mehrmals geläutet und geklopft hatte, schaute er durch das schmale Fenster in die Garage. Ihr Auto stand nicht an seinem Platz. Jedenfalls saß sie nicht im Haus und weigerte sich, ihn zu empfangen.
    Was nun?
    Er sah sich außerstande, zur Arbeit zu fahren und so zu tun, als sei nichts geschehen. Vielleicht sollte er eine Weile warten. Oder noch besser, sie auf ihrem Handy zu erreichen versuchen. Gerade als er ihre Nummer wählen wollte, bekam er einen Anruf.
    Er nahm das Gespräch entgegen, ohne aufs Display zu schauen. „Hallo?“
    „Jeremy? Hier ist Ruben. Ihr Freund Max ist heute Morgen nicht zur Arbeit erschienen. Wissen Sie, warum?“
    Nicht zur Arbeit erschienen? „Wie meinst du das? Er war doch schon ganz früh auf der Ranch. Ich habe mit ihm gesprochen.“
    „Dann muss er wieder gegangen sein, ohne sich bei mir gemeldet zu haben.“
    Mist! Allmählich wuchs Jeremy die Angelegenheit über den Kopf. „Hör zu, Ruben, ich habe keine Ahnung, was da los ist, aber ich werde es herausbekommen. Sobald ich etwas weiß, melde ich mich bei dir.“
    Jeremy beendete das Gespräch und stieß einen Fluch aus. Dann wählte er Kirstens Nummer und fluchte erneut, als sich nur ihre Mailbox einschaltete. Er hinterließ eine Nachricht und bat Kirsten, ihn sobald wie möglich zurückzurufen.
    Aber wo zum Teufel war sie bloß? Und warum war Max nicht zur Arbeit erschienen?
    Jeremy warf einen Blick auf seine Uhr. Normalerweise schlief Anthony um diese Zeit. Warum also war Kirsten nicht zu Hause? Und warum ging sie nicht ans Telefon?
    Im ersten Moment dachte er daran, die Polizei zu verständigen. Aber mit Rücksicht auf Kirsten ließ er es bleiben – jedenfalls fürs Erste. Wenn sie jedoch in Schwierigkeiten steckte, wenn Charlie aufgetaucht sein sollte, wenn
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