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Verliebt in eine Kidnapperin?

Verliebt in eine Kidnapperin?

Titel: Verliebt in eine Kidnapperin?
Autoren: JUDY DUARTE
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    Ratlos fuhr Jeremy sich durchs Haar. Dann wählte er noch einmal ihre Nummer. Er wollte gerade die Aus-Taste drücken, als sie sich meldete. Ihre Stimme klang verzweifelt.
    „Jeremy?“, fragte sie.
    „Ja, ich bin’s. Wo steckst du?“
    „Ich fahre durch die Stadt und suche Max. Kurz nachdem du gegangen bist, ist er zurückgekommen. Er sagte mir, dass er heute nicht arbeiten müsse. Deshalb habe ich ihn gebeten, bei Anthony zu bleiben, während ich zum Supermarkt gefahren bin. Als ich zurückkam, war er mit dem Baby verschwunden. Er hat die Wickeltasche, ein paar Fläschchen und das Bett mitgenommen. Weiß der Himmel, was er vorhat.“
    „Hast du ihn angerufen?“
    „Mehrmals, aber er hat sein Handy offenbar ausgeschaltet. Oder der Akku ist leer. Ich mache mir wirklich Sorgen.“
    „Wo bist du denn jetzt?“, wollte Jeremy wissen.
    „Im Auto. Ich habe vor dem neuen Burger-Restaurant geparkt, als das Handy klingelte.“
    „Komm nach Hause. Ich warte hier auf dich. Wir werden gemeinsam beraten, was zu tun ist.“
    Zehn Minuten später hielt Kirsten vor dem Haus. Ihre Augen waren rot und ihre Wangen tränenverschmiert.
    „Du hattest recht“, sagte sie. „Wir hätten zur Polizei gehen sollen. Aber ich wollte nicht auf dich hören. Und jetzt ist Max mit dem Baby verschwunden.“
    „Hat er davon gesprochen, dass er weggehen wollte und warum? Vielleicht befürchtete er, Charlie könnte deine Adresse ausfindig machen. Vielleicht will er dich und das Baby schützen.“
    „Oh mein Gott! Glaubst du, das ist der Grund?“
    „Ich habe keine Ahnung. Das sind reine Vermutungen. Aber egal, wir werden sie finden, Liebes. Das verspreche ich dir. Und wir reden erst mit den Behörden, wenn du es willst.“
    Verwirrt sah Kirsten ihn an. „Ich verstehe dich nicht – eben wolltest du sie noch anrufen. Warum hast du deine Meinung geändert?“
    Er legte den Arm um sie. „Ich habe meine Meinung nicht geändert, sondern bin immer noch der Ansicht, dass es besser wäre, den legalen Weg zu gehen. Aber ich liebe dich so sehr, dass ich davon überzeugt bin, du tust das Richtige, wenn du so weit bist.“
    „Du liebst mich?“ Sie schien ebenso gerührt wie überrascht zu sein.
    „Ja.“ Er küsste sie zärtlich, und das Herz wurde ihr weit.
    In dem Moment klingelte ihr Handy. Widerwillig löste sie sich von Jeremy.
    „Das könnte Max sein“, sagte sie. „Ich muss rangehen.“
    „Kirsten?“
    Ihr stockte der Atem, als sie die Stimme ihres Bruders hörte.
    „Wo steckst du?“, fragte sie. „Und wo ist das Baby?“
    „Anthony ist bei mir. Wir sind in Sicherheit.“
    Erleichtert atmete sie aus. „Sag mir, wo du bist. Wenn du nicht nach Hause kommen willst, dann lass mich wenigstens auf den Kleinen für dich aufpassen.“
    „Kann ich zuerst mit Jeremy sprechen?“
    Ehe er ihre Frage beantwortete? Ehe er ihr sagte, wo er war? Hätte er vor ihr gestanden, wäre sie ihm gewiss an die Gurgel gegangen. Woher wusste er überhaupt, dass Jeremy bei ihr war? Sie reichte ihm das Handy.
    Vielleicht sollte sie dankbar sein, dass Max so viel von ihm hielt, dass er ihn um Hilfe bat. Seit ihr Vater sie verlassen hatte, hatte er nicht mehr auf den Rat eines Mannes zurückgreifen können. Sie beschloss, Max nicht länger böse zu sein.
    „Was ist los?“, erkundigte Jeremy sich. Eine Weile lang lauschte er konzentriert. Dann sagte er: „Soll das ein Witz sein?“
    Was? hätte Kirsten am liebsten gefragt. Sie kam näher in der Hoffnung, etwas von Max’ Worten aufschnappen zu können.
    „Das kann man wohl sagen.“ Jeremy schüttelte den Kopf, und Kirsten kam fast um vor Neugier und Angst. Max sprach weiter, und Jeremys einzige Reaktion war ein ungläubiger Ausruf hier und da. Als er das Gespräch endlich beendete, hätte Kirsten die Informationen am liebsten aus ihm herausgeschüttelt.
    „Was hat diese verrückte Frau denn jetzt wieder angestellt?“, drängte sie ihn.
    „Du wirst es nicht glauben, aber sie hat Max gerade erzählt, dass sie gar nicht die Mutter des Babys ist.“
    Kirsten war wie erschlagen. „Wer ist denn dann seine Mutter? Und woher hat Courtney ihn?“
    „Gekidnappt hat sie ihn nicht. Das behauptet sie jedenfalls. Ebenso, dass Charlie der Vater ist und dass er sie mit Anthony sitzen lassen hat.“
    Kirsten konnte keinen klaren Gedanken fassen, und das Herz wurde ihr von Sekunde zu Sekunde schwerer. So etwas hatte der süße Kerl wahrhaftig nicht verdient. Wer weiß, wer seine wirklichen Eltern waren.
    „Wo
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