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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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vierzig Jahre andauerte und sich sorgsam gepflegt hatte.
    »Ah, die naive Malerei«, bemerkte Gwen. »Interessant.«
    »Die sammle ich nach wie vor«, erklärte Mason. »Aber ohne Tony ist’s nicht mehr dasselbe. Er war wirklich wie geschaffen dafür - Bilder kaufen, die Galerie betreiben, all die Vernissagen organisieren...« In seiner Stimme schwang unverkennbarer Neid mit, und Gwen dachte: Ja, Tony hat dieses Leben genossen. »Und wie glücklich er mit seiner Familie war!«, fuhr der Gastgeber fort. »Mit Ihnen und der kleinen Eve und Matilda - wie geht’s den beiden?«
    Eve ist geschieden, seit ihr Mann sein Coming-out als Schwuler hatte, und Tilda fälscht keine Bilder mehr. Die stiehlt sie jetzt. » Danke, gut. «
    » Das Beste in seinem Leben waren immer Sie, Gwennie. Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ich Sie so nenne? Tony nannte Sie immer Gwennie. Und so heißen Sie auch in meinen Gedanken.«

    »Natürlich stört es mich nicht.« Ja, es stört mich, und ich kann einfach nichts dagegen tun.
    » Mason und ich haben uns bei der Eröffnung eines Museums kennen gelernt«, erzählte Clea, höchst attraktiv in der Erinnerung schwelgend, ein überirdisches Geschöpf mit träumerischen blauen Augen, milchweißem Teint und seidigem, blonden Haar. »Die Großmutter meines verstorbenen Mannes hatte es gegründet - das Hortensia-Gardner-Lewis-Museum, und es war Cyrils ganze Leidenschaft.« Strahlend sah sie Mason an. »Leidenschaftliche Männer finde ich unwiderstehlich.«
    »Ja, Cyril war ein wunderbarer Mensch«, nickte er. »Nicht nur geschäftlich, sondern auch freundschaftlich waren wir eng verbunden. Und ich half ihm genauso, wie Tony mir beigestanden hat.«
    Großer Gott, hoffentlich nicht. Gwen ergriff ihr Weinglas. »Das Lewis-Museum?« Unbehaglich versuchte sie, sich zu entsinnen, ob Tony diesem Haus jemals etwas verkauft hatte. Die Besitzer privater Museen waren so leichtgläubig.
    »Anfangs war es ziemlich klein«, erklärte Mason. »Das war natürlich, bevor ich es mit meiner Homer-Hodge-Sammlung vergrößert habe.«
    Gwen verschluckte sich beinahe an ihrem Wein.
    »Und jetzt komme ich nach Hause, um meine neue Sammlung mit einer Malerin aus dem südlichen Ohio zu vervollständigen - Homers Tochter«, fügte er hinzu, während Gwen sich bemühte, ihr Würgen als Husten zu kaschieren. »Erinnern Sie sich an Scarlet Hodge?«
    »Hm…«, murmelte Gwen und nippte wieder an ihrem Wein.
    »Einem Interview zufolge, das Tony 1987 gab, hat sie nur sechs Bilder gemalt.« Mason neigte sich näher zu Gwen. »Wenn mich nicht alles täuscht, besaß Tony die Exklusivrechte an ihren Werken.«

    »Gibt’s kein Dessert?«, fragte Gwen. »Ich liebe Desserts.«
    »Was - Sie essen Desserts?«, rief Clea sichtlich entsetzt, und Gwen lächelte sie dankbar an.
    »Wann immer ich welche kriege. Am liebsten gleich zwei Portionen.«
    »Warum auch nicht?« Mason räusperte sich. »Hoffentlich darf ich Sie demnächst mal besuchen und Ihre Geschäftsunterlagen durchsehen. Ich möchte mit den anderen Leuten Verbindung aufnehmen, die Scarlets gekauft haben.«
    »Tut mir Leid, diese Papiere sind streng vertraulich«, erwiderte Gwen. »Die kann ich Ihnen unmöglich zur Verfügung stellen, das wäre nicht professionell. Nun, wie steht’s denn mit dem Dessert?«
    Clea klopfte währenddessen mit einem Löffel gegen ihr Wasserglas - offenbar, um die Aufmerksamkeit des Caterers zu erregen, der in diesem Augenblick das Esszimmer betrat. In einem weißen Jackett, das dunkle Haar glatt zurückgekämmt, sah er wie Bertie Wooster aus, dem unbeholfenen Helden aus den Romanen von P. G. Wodehouse.
    »Ein Dessert, Thomas«, befahl sie.
    Thomas wechselte einen Blick mit Gwen, nicht den ersten an diesem Abend.
    »Vertraulich, gewiss«, stimmte Mason zu. »Aber vielleicht könnten Sie die Besitzer der Scarlets für mich kontaktieren und ihnen mitteilen, dass jemand diese Bilder gern erwerben würde …«
    »Also wirklich, Mason«, tadelte Clea, »Mrs. Goodnight kam zum Dinner hierher - und sicher nicht, um belästigt zu werden …«
    Mason blickte über den Tisch hinweg. Sein Gesicht nahm plötzlich harte Züge an. Clea verstummte. »Was mir eine noch größere Hilfe wäre, Gwennie... wäre Scarlet kennen zu lernen. Ich würde gerne einen Artikel über sie schreiben. Natürlich
nichts Professionelles.« Er lachte selbstkritisch, und Gwen dachte: Ein Artikel? Oh nein... »Wissen Sie, wo sie zu finden ist?«
    Im oberen Stockwerk. Da bestiehlt sie gerade
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