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Verliebt in den Feind?

Verliebt in den Feind?

Titel: Verliebt in den Feind?
Autoren: TESSA RADLEY
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schütteln, verstummte Caitlyn Ross. Wie gut sie roch, unaufdringlich nach Wiesenblumen. Ein Duft, der zu ihrer Persönlichkeit passte. Rafael war tatsächlich hocherfreut, ihre Bekanntschaft zu machen.
    „Encantado de conocerte.“ Als er sie auf die Wange küsste, spürte er, wie sie den Atem anhielt. Besonders zärtlich hauchte er ihr einen Kuss auf die andere Wange, auf die helle und zarte Haut, die ihn an Milch und Honig erinnerte. Ganz nahe an ihrem Ohr flüsterte er: „Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Miss Ross.“
    „Woher kennen Sie meinen Namen?“, fragte sie überrascht und beinah besorgt.
    Sie war zu bescheiden! Natürlich kannte er Caitlyn Ross. In der Welt des Weines war sie als Kellermeisterin bekannt, wenn nicht sogar berühmt. Sie verstand sich vortrefflich auf die Entwicklung der herrlichen Aromen – das Ausbauen der Weine, wie der Fachmann sagt. Beim World Wine Challenge hatte sie für die Saxons vor zwei Jahren eine Silber-und letztes Jahr sogar eine Goldmedaille gewonnen. Doch wieso war diese schöne Frau auf einmal so ängstlich? „Sie werden sich wundern, was ich noch alles weiß.“
    Er beobachtete, wie ihre Angst in Ärger umschlug. So gefiel sie ihm schon besser …
    „Caitlyn, Kay, es ist besser, wenn ich zuerst allein mit Mr. Carreras spreche“, sagte Phillip.
    „Warum denn?“, fragte Kay und runzelte die Stirn.
    „Mrs. Saxon, vielleicht gibt es Dinge, von denen Ihnen Ihr Ehemann nichts gesagt hat …“
    „Ausgeschlossen. Mein Mann erzählt mir alles.“
    „Glauben Sie?“
    „Werden Sie nicht unverschämt!“
    Das kam von Caitlyn. Rafael wandte sich ihr zu. Wenn hier jemand unverschämt war, dann sie. Schließlich war er der Marqués de Las Carreras, der überall respektiert wurde. Doch diese Frau … „Halten Sie sich zurück. Oder …“, sagte er leise und warnend.
    „Oder was?“, fragte Caitlyn herausfordernd. „Was wollen Sie tun? Sie befinden sich auf dem Gut der Saxons, wir haben einen Sicherheitsdienst …“ Sie deutete auf einen kräftigen Mann in dunkler Uniform, der etwas abseits stand.
    „Caitlyn, bitte.“ Phillip berührte sie am Arm.
    Doch sie ließ sich nicht beirren. „Rufen wir Pita. Es kann doch nicht einfach jeder hier hereinspazieren und dich bedrohen, Phillip.“
    Rafael sah sie an. „Ich bedrohe niemanden. Und wagen Sie es nicht, mich hinauswerfen zu lassen. Ich denke nur, dass es ihm …“ Es gelang ihm nicht, Phillip direkt anzusprechen. „… lieber sein wird, mit mir allein zu sprechen.“
    Phillip bekräftigte: „Caitlyn, vielleicht hat er recht.“
    „Jetzt interessiert mich aber auch, was der Mann zu sagen hat … wovon er denkt, dass ich nichts weiß. Und Caitlyn hat recht: Er ist unverschämt.“
    Das war zu viel für Rafael.
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Wenn ein Mann um die halbe Welt reist, um seinen Vater zu sehen – was soll daran unverschämt sein?“
    Entsetzt schlug Phillip die Hände vors Gesicht, und Caitlyn fragte verwirrt: „Was meinen Sie damit? Was hat das mit uns …“
    „Mit Ihnen? Gar nichts. Wie ich schon sagte, handelt es sich um eine Familienangelegenheit. Aber glauben Sie mir, Phillip Saxon ist mein Vater.“

2. KAPITEL
    Ihm glauben? Niemals! Heftig atmete Caitlyn ein, blieb aber ruhig. Jetzt auf den Spanier loszugehen würde auch nichts mehr ändern. Weil sie ihn herausgefordert hatte, war es überhaupt erst zu der für Kay so schrecklichen Enthüllung gekommen! Und das auch noch so kurz nach Rolands Tod!
    Kay war blass geworden und fragte: „Wie sagten Sie, war Ihr Name?“
    „Rafael Carreras.“
    Nachdenklich schüttelte Kay den Kopf. „Ich kenne niemanden, der so heißt.“
    „Also lügt er“, sagte Caitlyn.
    „Kay …“, setzte Phillip an.
    „Einen Moment“, unterbrach ihn Kay. „Carreras, das ist ein spanischer Name, oder?“
    Vor Aufregung stockte Caitlyn der Atem, und Phillip schien es nicht anders zu ergehen.
    „Kay, Liebling, lass doch. Unsere Gäste möchten dir ihr Beileid aussprechen“, sagte Phillip, während er den Arm um seine Frau legte. Doch Kay blieb wie angewurzelt stehen.
    „Madam, mit vollem Namen heiße ich Rafael Carreras López.“
    „López?“ Nachdenklich runzelte Kay die Stirn. „Ja, jetzt erinnere ich mich. An eine junge Frau, die hier auf der Nordinsel gewesen ist. Sie suchte das Grab eines Mannes. Beim Erdbeben von Napier war ihr Vater – oder ein Onkel, das weiß ich nicht mehr genau – ums Leben gekommen. Ich glaube, ihr Name war Maria.“
    „Meine
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