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Verliebt in den Feind?

Verliebt in den Feind?

Titel: Verliebt in den Feind?
Autoren: TESSA RADLEY
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jetzt nicht aufhöre, dich zu küssen, kann ich es womöglich gar nicht mehr“, sagte er so ruhig wie möglich.
    „Doch. Wenn ich dich darum bitte, würdest du aufhören.“
    Die Vorstellung, nicht weitermachen zu dürfen, nachdem er einmal in Fahrt gekommen war, gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Aber sie hatte recht, er würde ihr Vertrauen nicht enttäuschen. Nachdem er tief eingeatmet hatte, sagte Rafael: „Also gut. Ich kann es.“
    „Dann komm her.“
    Mit gemischten Gefühlen setzte er sich zu ihr. Sehnsucht und Besorgnis wechselten einander ab. Er ließ sich hier auf ein gefährliches Spiel ein …
    „Bitte küss mich“, sagte sie mit dunkler Stimme. „Ich möchte all das, was ich mein ganzes Erwachsenenleben lang entbehrt habe.“
    „Caitlyn, bitte lass es uns langsam angehen“, bat er.
    „Nein! Ich will nicht mehr warten. Du fliegst schon bald zurück nach Spanien. Überleg mal: Ich hätte heute Nacht sterben können. Das Leben kann so kurz sein. Roland zum Beispiel starb bei einem Autounfall. Jahrelang war ich in der Vergangenheit gefangen. Ich möchte endlich frei sein.“
    Mierda. Was nun? Ihm fiel es schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Daran, dass er sie bei dem Brand hätte verlieren können, brauchte er nicht erinnert zu werden. Eine Welt ohne Caitlyn wäre wie eine Welt ohne jede Freude … „Solche Empfindungen sind normal nach einem Schock. Glaub mir, morgen wirst du darüber ganz anders denken.“
    „Ach was. Ich will dich.“
    Morgen würde sie ihn dafür hassen, wenn er jetzt ihren Wünschen nachkam. Und erst recht, wenn er danach allein nach Spanien flog. Auch wenn er diese Vorstellung seit ein paar Tagen zu verdrängen versuchte. Nein, er durfte sie nicht lieben. Er musste sie vor einer Dummheit bewahren. „Nein, das meinst du nur …“ Er verstummte.
    Sie hatte den Bademantel über die Schultern gleiten lassen und lehnte sich nackt neben ihm auf dem Sofa zurück.
    Vorwurfsvoll sah er sie an.
    „Glaubst du mir jetzt?“
    „Caitlyn!“ Mit ihrem rotblonden Haar und der hellen Haut, die so zart und verführerisch schimmerte … Sie sah einfach atemberaubend aus. Rafael schluckte und schloss die Augen, um der Versuchung zu entgehen.
    „Willst du mich nicht?“
    Er riss die Augen auf. „Wie kannst du so etwas fragen?“ Ihm entging ihr unsicherer Blick nicht, auch nicht die leicht geröteten Wangen. Kein Zweifel, er hatte sie in Verlegenheit gebracht. Caitlyn glaubte, dass er sie nicht begehrte. Wie dumm von ihr! „Natürlich will ich dich. Aber ich versuche, mich wie ein Ehrenmann zu verhalten. Ich will doch nur das Beste für dich.“
    „Aber ich will es!“, entgegnete sie mit fester Stimme.
    „Caitlyn“, sagte er heiser, „du machst es mir nicht gerade leicht.“
    „Dich zurückzuhalten? Richtig. Ich will es dir unmöglich machen“, gab sie unumwunden zu. Als sie sich über ihn beugte, kitzelte ihr langes Haar ihn im Gesicht. Wie immer duftete sie wunderbar nach Wiesenblumen, kein bisschen mehr nach Rauch.
    Wie sollte er einer Versuchung wie dieser widerstehen?
    „Ich will dich und niemanden sonst. Weil ich weiß, dass du einfühlsam und zärtlich sein wirst.“
    Madre de Dios. In einem letzten Versuch, das Unvermeidliche aufzuhalten, widersprach er: „Das kannst du doch gar nicht wissen.“
    „Doch“, beharrte sie. „Weil ich gesehen habe, wie du Diablo behandelt hast …“
    Leise fluchte er auf Spanisch. „Aber Diablo ist ein Pferd!“ Beinah hätte er laut aufgelacht. Zum ersten Mal wollte eine Frau seine Liebe, weil er gut zu Pferden war. Üblicherweise ging es um den Namen seiner Familie, seine Verbindungen, seinen Reichtum. Um das, was er darstellte. Doch Caitlyn kümmerte sich nicht um das, was andere Frauen anziehend fanden. Nur sie berührte ihn, mit ihrer Freimütigkeit. Ohne dass er es gemerkt hatte, war sie irgendwann zum Mittelpunkt seiner Welt geworden …
    „Weißt du noch? Am Tag, als du mich überredet hast, Diablo zu striegeln, hast du ihm ein Lied vorgepfiffen. Obwohl er früher einmal schlecht behandelt wurde, hast du es geschafft, dass er dir vertraut. Genauso hast du es mit mir gemacht. Ich weiß, dass du mich niemals verletzen würdest.“
    Warum wehrte er sich eigentlich? Er begehrte diese Frau mit einer nie gekannten Intensität. „Wenn du dir wirklich so sicher bist, schlage ich vor, dass wir vielleicht besser ins Schlafzimmer gehen.“
    Einen Augenblick lang wirkte sie erschrocken, dann sagte sie: „Okay.“
    Insgeheim hatte er
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