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Verliebe dich nie in einen Rockstar

Verliebe dich nie in einen Rockstar

Titel: Verliebe dich nie in einen Rockstar
Autoren: Teresa Sporrer
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Freundinnen.
    »Acid kann doch nichts dafür, dass du vor zwei Jahren die Hochzeit deiner Schwester fast ruiniert hast«, sagte Serena. »Du blamierst dich generell oft.«
    »Mache ich nicht«, murmelte ich beleidigt und funkelte meine Freundinnen böse an. »Wann habe ich mich denn bitteschön blamiert?«
    »Zum Beispiel, als du im Religionsunterricht Breaking Dawn gelesen und dich dann aufgeregt hast, wie Vampire ohne fließendes Blut den Geschlechtsakt vollziehen können.« Violet klopfte mir auf die Schulter. »Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich so in Rage geredet hat.«
    »Aber es stimmt doch«, knurrte ich. »Das ist biologisch gesehen völlig unmöglich. Vampire sind tot! Wie soll bitte dahin Blut fließen, wenn das Herz nicht mehr schlägt? Ich lese Twilight eh nur, weil mir die ganze Fehlersuche in den Büchern unglaublich viel Spaß macht.«
    Ich hatte alle vier Bücher zu Hause und jede Seite sah so aus, als hätte ich einen roten Stift ermordet und seine Tinte wie Blut über den Text vergossen.
    »Oh, wisst ihr noch, wie Zoey das erste Mal in Berührung mit Alk gekommen ist?«, fragte Nell in die Runde.
    Ich grummelte. Noch immer kamen Leute auf mich zu und fragten mich, ob ich ihren Fußboden auch abschlecken würde.
    »Na gut, ich blamiere mich recht oft«, gab ich zu. »Aber, und das will ich betonen, ich suche immer nach einem Schuldigen, da kam mir Alex eben recht. Außerdem ist er ein Arsch, das wisst ihr.«
    Ich schaute in die Runde und sah, dass alle zaghaft nickten. Jeder kannte Alex‘ Frauengeschichten, wusste, dass es ihm eigentlich nur darum ging, eine aufzureißen, mit ihr zu schlafen, sie danach fallen zu lassen und sein dummes Spiel von vorn zu beginnen.
    Doch die meisten Mädchen interessierte die Tatsache, dass es ihm nur um Sex ging, überhaupt nicht. Für sie wäre es sogar eine Ehre, eine seiner Gespielinnen zu werden.
    »Aber er ist auch unglaublich heiß«, sagte Nell und erntete damit ein einstimmiges Nicken meiner Freundinnen.
    Warum redete ich eigentlich noch mit ihnen darüber, dass Alex ein Arsch war? Sie würden niemals ihre Meinung über den
    geliebten Rocker ändern, dem es nicht nur an so etwas wie Anstand mangelte, sondern in Anbetracht der Tatsache, dass er schon zum zweiten Mal die Zwölfte wiederholte, auch an Intelligenz.
    Ich wollte noch etwas gegen Alex sagen, wurde aber von der tiefen Stimme des Direktors hinter mir unterbrochen. Im Gegensatz zu den restlichen Schülern, die sofort zu Steinstatuen erstarren würden, aus Angst, etwas verbrochen zu haben, drehte ich mich um und nickte ihm höflich zu.
    »Zoey!« Ein Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. In seinem wettergegerbten Gesicht bildeten sich noch ein paar Falten mehr. »Wie geht es meiner Lieblingsenkelin?«
    Mein Großvater, der Direktor der Schule, war ein weiterer Grund dafür, mich stets zusammenzureißen, was mir glücklicherweise nie schwer fiel. Ich war eine gute Schülerin und würde es auch bleiben, da ich keinen Bock darauf hatte, mein zukünftiges Leben mit einem miesen, unterbezahlten Job zu verbringen.
    »Gut«, sagte ich knapp. »Ich habe die Schule vermisst.«
    Meine Freundinnen begrüßten meinen Großvater höflich und sagten dann, dass sie schleunigst in die Klasse mussten, obwohl es erst in fünf Minuten läuten würde.
    Als sie weg waren, verzog er ein wenig das Gesicht. »Bist du immer noch mit ihnen befreundet?«
    Mein Großvater kannte die drei gut. Sie waren eher durchschnittliche Schülerinnen und besonders Nell und Violet fielen ihm wegen ihres Aussehens auf. Serena wurde einmal von unserem Schultherapeuten untersucht, der sie aber wieder gehen ließ, weil sie nur von ihren neuen Pumps mit schwarzen Schleifchen geschwärmt hatte. Zwei Stunden lang.
    »Sie sind meine besten« – und einzigen, dachte ich – »Freundinnen, Opa!«
    »Ja, aber ich will nicht, dass sie einen schlechten Einfluss auf dich haben, Zoey.« Er fuhr sich durch das schüttere graue Haar.
    »Das haben sie nicht«, beruhigte ich ihn. »Ich habe mich äußerlich nicht verändert. Meine Noten sind seit Jahren auf der gleichen Ebene und ich engagiere mich immer noch regelmäßig für die Schule«, rechtfertigte ich mich. Auf keinen Fall würde ich zulassen, dass mir jemand den Umgang mit meinen Freundinnen verbot. »Und jetzt muss ich auch los ...«
    Großvater nickte mir lächelnd zu. »Enttäusche mich nicht.«
    Ich schüttelte den Kopf und stürmte schnell die Treppen zu meiner Klasse hinauf. Wie kam
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