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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt
Autoren: Mary Scott
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hat er gesagt?«
    »Er riet uns zu warten. Seine Meinung ist, daß Jim schon bald auf Scheidung drängt, aus dem einfachen Grund, weil er keine Haushälterin bezahlen will, die er umsonst haben kann. Wenn er keine Scheidung will, so können wir es nach zwei Jahren erreichen. Ich werde eine Arbeit annehmen und habe noch die monatliche Zahlung für Trevor. Ich komme schon zurecht.«
    »Es scheint eine schwarze Zeit zu werden...«
    »Ja. Aber man muß für seine Narreteien bezahlen, Alan und ich waren uns fast einig, als Jim unser Glück sprengte. Er sah gut aus, war damals edelmütig und schien über beide Ohren verliebt gewesen zu sein. Ich war achtzehn Jahre alt, Alan schien mir im Vergleich zu Jim ein dummer Junge zu sein. Ich wußte wenig über die Menschen, und Jim war vernarrt in mich. Dann wurde die Kluft zwischen uns immer breiter — und ich erinnerte mich wieder an Alan — , doch wir trafen uns niemals, bis wir uns in deiner Bibliothek begegneten. Erinnerst du dich daran?«
    Jill erinnerte sich sehr gut an diese Begebenheit und sagte lächelnd: »Da ist wirklich etwas Gutes während meiner sechsmonatigen Tätigkeit herausgekommen. Ich freue mich ja so, daß ihr zueinander gefunden habt.«
    »Ja. Ich war nahe daran, an jenem Tag reinen Tisch zu machen und mit Trevor zu Alan zu ziehen. Doch ich hätte riskiert, mein Kind zu verlieren.«
    »Und fühlst du dich ganz sicher?«
    »Ganz sicher. Die Anwälte beider Parteien haben verhandelt.«
    »Warum ziehst du dann nicht einfach zu Alan?«
    »Weil ich nichts unternehmen will, weswegen sich Trevor für seine Mutter schämen könnte. Ich konnte nicht verhindern, daß er sich wegen seines Vaters schämte — seine Klassenkameraden waren über alles unterrichtet, und sie waren nicht nett zu ihm. Ich will ihn die Schule wechseln lassen, auch wenn er kein Stipendium bekommt. Alan würde das Schulgeld bezahlen. Von Menschen, die du liebst, kannst du Geld nehmen, nicht aber von Menschen, die du haßt. Aber wenn ich jetzt mit Alan zusammenleben würde, auch wenn wir von hier fortziehen und einen neuen Anfang machen würden — Trevor würde es doch erfahren und sich für mich schämen. Das will ich nicht. Ich hatte es bereits erwogen, aber Mr. Henderson machte mich auf die Folgen und Auswirkungen, die das auf Trevor haben könnte, aufmerksam. Und das gab schließlich den Ausschlag. Die Wartezeit stört mich nicht. Ich werde Arbeit finden, ein Haus im Ort mieten, und die Zeit wird wie im Flug vergehen.«
    »Ich glaube nicht, daß sich Trevor für dich schämen würde. Er wird älter werden und die Vergangenheit vergessen. Außerdem ist so eine Scheidung heutzutage an der Tagesordnung.«
    »Ich weiß. Das sagte ich auch Mr. Henderson. Aber er beharrte darauf, daß es schlecht für Trevor wäre. Und ich glaube, er kennt den Jungen besser als jeder andere.«
    »Aber Großvater ist ein alter Mann. Er ist reizend, aber er hat wenig Ahnung von der heutigen Zeit.«
    »Aber er ist keineswegs altmodisch. Und ich glaube nicht, daß er die moralische Seite des Problems bedenkt. Ihm geht es um Trevor. Und der hat ein Anrecht auf seine Mutter, auf die er stolz sein kann.«
    »Das wird sicher der Fall sein. Aber es wird ihn hart ankommen, wenn er sieht, wie du und Alan so glücklich seid.«
    »Wir werden glücklich sein — jetzt schon. Und der Klatsch soll den Teufel scheren. Wir werden Trevor auf eine gute Schule schicken, und ich werde mich um einen Job bemühen. Alan wird bei mir ein und aus gehen, aber er wird nicht über Nacht bleiben. Wir werden uns gesetzlich nichts zuschulden kommen lassen. Was bedeuten mir schließlich schon zwei Jahre? Mit Jim habe ich vierzehn Jahre lang zusammengelebt.«
    »Aber was willst du zunächst machen? Wo willst du wohnen? Du könntest bei uns bleiben.«
    »Ich danke dir, Jill. Du bist reizend, aber ich wohne schon seit vierzehn Tagen bei Evelyn. Denn der neue Eigentümer wird bald in die Farm einziehen, und Jim wird das Weite suchen müssen. Ich werde in dem Häuschen wohnen, das ich in der Siedlung gefunden habe, und irgendeine Arbeit annehmen. Trevor kann sich dann in Ruhe auf seine Stipendiumprüfung vorbereiten. Unser Leben wird friedlich werden.«
    »Aber wie bist du freigekommen? Hat es nicht einen entsetzlichen Krach gegeben?«
    »Ja. Es war entsetzlich. Zum Glück war Trevor in der Schule. Jim kam in mein Zimmer und sagte mir, daß er die Farm verkauft habe und von Shepherd’s Crossing fortziehen würde. Ich sagte nur: >Ist schon recht.
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