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Verlangen

Verlangen

Titel: Verlangen
Autoren: Felicity Heaton
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ruhig. Er ließ seine Sachen im Auto und ging durch die Glastür und in das rote und goldene Foyer. Es war ebenfalls leer.
    Es wurde spät. Die Vorstellung würde bereits im Gange sein.
    Callum nahm die Seitentür, die hinter die Bühne führte, und ging den dunkel gestrichenen Korridor hinunter, der die Länge des Theaters entlang führte. Er war nicht in der Stimmung im Parkett des Theaters zu erscheinen und Antoine hielt sich immer in der Nähe der Türen auf, die sich zum Gang zwischen den Plätzen der ersten Reihe und der Bühne öffneten.
    Callum erreichte den großen, schwarzwandigen, doppelstöckigen Bereich, wo Stufen nach oben führten und ein weiterer Korridor hinter die Bühne. Er drückte die Flügeltüren auf und entdeckte Antoine in der Nähe, seine blassblauen Augen auf die Bühne fixiert.
    Der aristokratische Vampir warf ihm einen Blick zu, runzelte die Stirn und ging zu ihm hinüber. Callum betrat das Theater und schloss die Türen vorsichtig hinter sich. Antoine harkte lange Finger durch die Längen seines dunklen Haars und sein Stirnrunzeln verstärkte sich. Callum ignorierte die erotischen Geräusche, die von der Bühne kamen, und schaute ins Publikum. Es war nicht ausverkauft. Das allein war ungewöhnlich.
    Was Callum innehalten ließ, war der Anblick von dicken Stahlstäben, die die Bühne umrandeten, sie in einen riesigen Käfig verwandelnd. Welche Art von Darbietung veranstaltete Antoine heute Nacht vor diesem erlesenen Publikum? Es waren nur Aristokraten auf den Plätzen. Normalerweise war das Parkett voll von Elite Vampiren und die Aristokraten blieben oben in ihren Logen.
    „Was ist los?“ Callum schaute zu Antoine zurück.
    „Ich könnte dich dasselbe fragen“, fuhr ihn der Aristokrat an und sein Blick verfinsterte sich. „Wo zum Teufel bist du gewesen? Du bist doppelt solange fort gewesen, wie du solltest, und hast mich seit mehr als einer Woche nicht mehr kontaktiert. Habe ich nicht schon genug Sorgen ohne, dass du noch welche hinzufügst?“
    Callum murmelte seine Entschuldigung.
    Antoine schnaubte und schaute auf die Bühne zurück. „Es ist eine Sondervorstellung. Lord und Lady Hallebrand haben sie für den Geburtstag ihres jüngsten Sohnes bestellt. Abgesehen davon weiß ich nicht viel mehr. Sie baten uns, das Theater und die Darsteller zur Verfügung zu stellen. Das war alles. Wie sich herausstellt, haben sie sich entschieden einige eigene Darsteller zu besorgen ... und als du versäumt hast zurückzuberichten und weitere Werwölfe zum Vorsprechen zu liefern, haben sie es selber in Angriff genommen, einige zu beschaffen, damit die Vorstellung stattfinden konnte.“
    Callum blickte finster zur Bühne und zu den zwei Paaren, die auf der anderen Seite herumhurten. Es sah nicht viel anders aus als die normale Show, die sie jede Woche aufführten.
    Es gab lange Ketten und Fesseln, die auf dem Boden verschraubt waren und einer der Männer benutzte sie an seiner Frau, sie nach vorne beugend, mit ihren Knöcheln und Handgelenken sicher befestigt, sodass sie sich nicht bewegen konnte, während er sie von hinten fickte. Die Stellung brachte ihm Erinnerungen seines Moments mit Kristina im Badezimmer vor Augen zurück, und er holte tief Atem.
    Dabei geschah es, dass er den Geruch von Werwolf aufschnappte.
    Waren die Paare auf der Bühne Werwölfe? Er erkannte keinen von ihnen von seiner Erkundungsmission, aber andererseits schenkte er möglichen Darstellern kaum genug Aufmerksamkeit um sich an sie erinnern zu können, sobald sie es auf seine Bühne schafften und Antoine hatte erwähnt, dass das Paar ebenfalls Darsteller beschafft hatte.
    Er schaute zurück zu Antoine.
    Der aristokratische Vampir starrte wütend auf die Bühne, sein Missfallen in spürbaren Wellen von ihm ausgehend. Etwas hatte ihn verärgert und Callum hatte das Gefühl, dass es nichts mit seinem Verschwinden zu tun hatte. War es die Show, die ihn mehr als üblich aufgeregt hatte, oder war wieder etwas mit Snow passiert? Wann immer Snow eine schwere Zeit durchmachte, verwandelte sich Antoine in einen Bär mit einem verbohrten Verstand, versessen auf Mord und Totschlag. Callum bat normalerweise darum nach neuen Darstellern suchen zu dürfen, wann immer Antoine sich in eine dieser Stimmungen versetzte und überließ es Javier, mit ihm fertig zu werden.
    Die Darbietung endete, und als sich der Vorhang wieder hob, war in der Mitte der Bühne ein großes, kastenförmiges Objekt, eingehüllt in ein schwarzes Samttuch. Es
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