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Verirrte Herzen

Verirrte Herzen

Titel: Verirrte Herzen
Autoren: Julia Schoening
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aber langsam anfangen zu kochen. Du kannst entweder weiterspielen oder aber mir helfen«, sagte Anne. Caro hatte fest versprochen, um sechs Uhr zu Hause zu sein. Es blieb ihnen also noch genügend Zeit.
    »Ich will dir helfen«, stellte Lilly energisch klar. Anne schmunzelte ob des Tatendrangs ihrer Tochter. Sie war gespannt, wie viele Jahre dieser Eifer im Haushalt anhalten würde.
    Anne nahm ihre Tochter mit in die Küche und erklärte ihr ganz genau, wie sie die Salatblätter in kleine Stücke reißen sollte, nachdem sie sie zusammen gewaschen hatten. Das konnte Lilly ganz gut, auch wenn sie noch viel Zeit dafür benötigte.
    Unterdessen kochte Anne eine Suppe aus frischen Tomaten, schälte Kartoffeln und zauberte eine große Portion Schokoladenpudding. Auch dabei half Lilly eifrig, und sie durfte natürlich auch schon einen kleinen Löffel davon probieren. Nun fehlten nur noch die Schnitzel, Lillys Lieblingsessen. Das gemeinsame Panieren verursachte eine große Schweinerei, aber zumindest hatten beide jede Menge Spaß dabei.
    »Kannst du die Teller schon ins Esszimmer tragen? Du musst aber ganz vorsichtig sein«, sagte Anne, nachdem die Vorbereitungen weitgehend abgeschlossen waren und sie nur noch die Küche aufräumen musste.
    »Natürlich, Mama«, versicherte Lilly im Brustton der Überzeugung. Schließlich wurde sie bald fünf.
    Also drückte ihr Anne vertrauensvoll das weiße Geschirr in die Hand und blickte dem blonden Lockenschopf hinterher, wie er im Esszimmer verschwand.
    Wenig später hatte Anne die Küche aufgeräumt und den Tisch liebevoll gedeckt. Sie hatte extra ein paar Rosen zur Dekoration gekauft, die einen süßen Duft verströmten. Sie verteilte die dunkelroten Blüten auf der weißen Tischdecke rund um die Teller. Auch Kerzen, die den Raum in flackerndes Licht tauchten, durften selbstverständlich nicht fehlen. Nun noch ein wenig Musik. Anne entschied sich für Klassik, das mochten sie beide gern.
    »Magst du lieber rot oder weiß, Lilly?« fragte Anne ihre Tochter.
    Lilly wusste zwar nicht, was ihre Mutter meinte, aber sie antwortete wahrheitsgemäß: »Blau.«
    Das war Anne jetzt allerdings keine Hilfe bei der Auswahl des richtigen Weines, und deswegen entschied sie, bevor Lilly im Bett war, würde es am besten Wasser geben.
    »Das sieht aber schön aus. Caro wird sich bestimmt ganz doll freuen, dass wir das so toll gemacht haben, Mama«, sagte Lilly.
    Anne lächelte voller Vorfreude auf den Abend. Sie fand auch, dass ihnen das Essen und die Tischdekoration gut gelungen waren.
    Genau in diesem Augenblick hörte sie den Schlüssel im Schloss.
    Caro begrüßte ihre Freundin freudestrahlend. »Hm, das duftet aber lecker. Und ich bin sogar ganz pünktlich.« Sie grinste und zwinkerte Anne zu, denn sie wusste genau, dass Anne nichts mehr hasste als ihre ständigen Verspätungen, weil sie bei der Arbeit aufgehalten wurde. Heute hatte sie sich ganz besonders bemüht, rechtzeitig aus der Kanzlei zu kommen. Schließlich sollte es ein einzigartiger Abend für Anne werden.
    Wenig später hatte Anne die Mahlzeit fertig. Mit einem verliebten Lächeln auf den Lippen verkündete sie: »Es ist angerichtet. Ihr könnt euch setzen.«
    Genüsslich löffelten die drei ihre Suppe.
    »Das schmeckt hervorragend«, lobte Caro die Kochkünste ihre Freundin. Anne war wirklich eine gute Köchin, das hatte sie von ihrer Mutter gelernt.
    »Danke«, erwiderte Anne. Sie lächelte Caro zu und legte ihren Kopf ein wenig schief.
    Während des Hauptgangs sahen sich Anne und Caro die ganze Zeit tief in die Augen und erfreuten sich an ihrem Zusammensein. Auch ohne Worte wusste jede, was die andere dachte.
    Anne spürte das verliebte Kribbeln, das Caro immer noch in ihr auslöste. In Caros Blick konnte sie erkennen, dass es ihrer Freundin ebenso erging.
    Verführerisch fuhr sich Anne durch die langen Haare und ließ die Zunge über ihre Lippen gleiten. Gespannt beobachtete sie dabei Caros Reaktion.
    Mit halbgeöffnetem Mund starrte sie Anne an. Hätte Lilly nicht mit am Tisch gesessen, hätte sie sich nicht länger zurückhalten können und Anne auf der Stelle geliebt.
    Nach dem Nachtisch war es Zeit, Lilly ins Bett zu bringen.
    »Es ist schon spät, Lilly. Geh deine Zähne putzen. Du musst jetzt schlafen«, forderte Anne sie auf.
    Ausnahmsweise stand die Kleine ohne Murren auf und ging ins Bad. Anne folgte ihrer Tochter, um ihr zu helfen.
    Als sie fertig waren, bat Lilly Anne und Caro, ihr noch eine Geschichte vorzulesen. Die
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