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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition)
Autoren: Shanna Swendson
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kann New York gar nicht gewesen sein, dass du unbedingt zurückkommen musstest.«
    Nita war schon seit einer Ewigkeit meine beste Freundin, und ich hasste es, sie anzulügen, aber die Existenz von Magie war ein Geheimnis, und ich durfte es ihr nicht verraten. »Ach, es gab einfach Komplikationen.«
    »Was hältst du denn dann davon, nach Dallas zu gehen, hm?«
    In meinem Hinterkopf hegte ich die Hoffnung, irgendwann zurück nach New York ziehen zu können. Es gab zwar keinen speziellen Grund, der mich zwang, mein Exil in Cobb zu nehmen, aber es wäre Nita gegenüber nicht fair gewesen, einem gemeinsamen Umzug nach Dallas zuzustimmen, nur um dann bei der erstbesten Gelegenheit nach New York abzuhauen.
    Glücklicherweise war sie schon wieder bei einem anderen Thema, bevor mir einfiel, wie ich es ihr sagen konnte, ohne ihre Gefühle zu verletzen. Aber leider war ich dieses andere Thema. »So, jetzt will ich das aber mal genauer wissen. Was war denn los? Gebrochenes Herz, eine schiefgegangene Liebesgeschichte? Nein, ich weiß! Du hattest eine heiße Affäre mit deinem Chef und musstest den Job hinschmeißen, als er dich für eine andere verlassen hat, wie bei Bridget Jones!« Dieses Gespräch führten wir seit meiner Rückkehr aus New York ungefähr einmal pro Woche, und ihre Theorien wurden immer abstruser. Allmählich klang ihre Version meines Lebens aufregender als die Wirklichkeit, trotz dieses ganzen magischen Krieges.
    Ich schaute weg und überlegte, wie ich sie erneut ablenken konnte. Dabei fiel mir auf, dass das Seitenfenster mit einer Kunststofffolie überspannt war. »Ist es das, was deinen Bruder gestern Abend so erschreckt hat?«, fragte ich.
    »Ja, das war total seltsam. Ich hatte gerade Schicht, und als ich um kurz vor Mitternacht nach hinten ging, um irgendetwas zu checken, war bei meiner Rückkehr plötzlich die Fensterscheibe verschwunden.«
    »Ist denn etwas gestohlen worden?«
    »Nicht dass ich wüsste. Der Computer, der Fernseher und auch das Bargeld waren noch da. Ich hab Ramesh angerufen, damit er herkommt, und er hat mich nach Hause geschickt. Er wollte nicht, dass ich alleine nachts arbeite, wenn so was passiert. Also haben wir die Schichten getauscht.«
    »Ich nehme an, es gab einiges aufzuräumen.«
    »Das war ja das Verrückte: Es lagen überhaupt keine Glasscherben herum. Und auch keine Steine oder so. Es war so, als hätte jemand einfach nur die Scheibe aus dem Fenster genommen. Ist das nicht gruselig?«
    »Allerdings.« Sie hatte ja keine Ahnung, wie gruselig das war. Ich hatte so etwas schon mal erlebt. Owen hatte die Glasscheiben aus den Fenstern eines brennenden Restaurants verschwinden lassen, in dem wir uns aufhielten. Damals hatte sich an der Tür ein Stau gebildet, weil alle Gäste zu fliehen versuchten. Aber irgendwie bezweifelte ich, dass hier etwas Ähnliches passiert war. Denn nicht nur gab es in diesem Teil der Welt keine Magier, sondern es fehlte ja auch nichts. Warum sich also überhaupt Gedanken machen? »Das war bestimmt ein Schülerstreich«, sagte ich, um sie zu beruhigen.
    »Ja, du hast recht, aber sag das nicht Ramesh. Ich hasse die Nachtarbeit, also passt mir diese neue Regelung ganz gut in den Kram. Na ja, ich hasse es, hier zu arbeiten, Punkt. Aber bis mein Dad im einundzwanzigsten Jahrhundert angekommen ist und mich wegziehen lässt oder bis irgendein netter junger Inder vorbeikommt und mich mitnimmt – oder bis du einwilligst, mit mir wegzugehen –, hänge ich hier fest.«
    Ich fürchtete schon, sie würde weiter nachbohren, warum ich New York verlassen hatte, aber sie tat es nicht. Wir plauderten noch eine Weile darüber, wie sehr uns unsere aktuellen Jobs nervten, bis es Zeit wurde, dass ich mich überwand und in den Laden zurückfuhr.
    Sherri hatte es nicht für nötig befunden, auf meine Rückkehr zu warten, bevor sie ihrerseits in die Pause verschwunden war, aber Beth, Teddys Frau, war netterweise eingesprungen und stand mit ihrem Baby auf der Hüfte hinter der Kasse. Sie lächelte mir kurz zu, als ich mich an ihr vorbeiquetschte, um ins Büro zu gelangen. Sobald ich meine Tasche abgestellt hatte, nahm ich ihr das Baby ab. Auf die Kleine aufzupassen war in meinen Augen momentan weitaus attraktiver, als mich im Laden nützlich zu machen.
    »Danke«, sagte ich, als der Andrang nachließ. »Sherri hatte Hunger, schätze ich.«
    Sie verdrehte die Augen. »Die Frau braucht einen Aufseher.«
    »Ach, was. Die Frau braucht einen Gefängniswärter.«
    »Ich soll dir
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