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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse
Autoren: Stephanie Laurens
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weil sie ihn so genau beobachtete. Ein Blitzen, ein kurzes Zucken, das war alles.
    »In den letzten Jahren nicht. Früher einmal verbrachte ich einen Teil des Jahres dort, aber das ist eine Weile her.«
    Die letzten sechs Worte betonte er kaum merklich; er hatte sie definitiv erkannt. Ein Hauch von Erinnerung huschte über Helenas Haut. Und, als hätte er es gespürt, begann sein Blick zu wandern, senkte sich und streifte über ihre Schultern.
    »Ich gestehe, ich bin überrascht, dass wir uns nicht schon längst begegnet sind.«
    Sie wartete, bis er ihr wieder in die Augen sah. »Ich besuchte Paris nicht häufig. Meine Güter liegen im Süden Frankreichs.«
    Seine Mundwinkel zuckten nach oben, sein Blick hob sich zu ihrem Haar, dann kehrte er zu ihren Augen zurück. »Das hatte ich mir gedacht.«
    Die Bemerkung klang unverfänglich - ihr Teint war in der Tat typischer für den Süden Frankreichs als für den Norden. Aber sein Tonfall … fuhr ihr in die Glieder und glitt durch sie, schlug eine Saite in ihr an, ließ sie vibrieren.
    Sie warf Gaston, der immer noch sichtlich nervös neben ihnen stand, einen Blick zu. »Verzeiht, Euer Gnaden, aber ich glaube, es ist an der Zeit, aufzubrechen. Nicht wahr, Monsieur?«
    »In der Tat, in der Tat.« Gaston nickte wie eine mechanische Puppe. »Wenn Monsieur le Duc uns entschuldigen würde?«
    »Natürlich.« Die blauen Augen funkelten amüsiert, als sie zu Helenas Gesicht zurückkehrten. Sie ignorierte das und knickste abermals. Er verbeugte sich, zog sie hoch, bevor sie ihm ihre Hand entwinden konnte, und murmelte: »Ich nehme an, Ihr werdet in London bleiben, Comtesse - zumindest für den Augenblick.«
    Sie zögerte, neigte dann den Kopf. »Vorübergehend …«
    »Dann werden wir zweifellos Gelegenheit haben, unsere Bekanntschaft zu vertiefen.« Er hob ihre Hand, ohne sie aus den Augen zu lassen und strich mit den Lippen über ihre Knöchel. Ließ sie gewandt los und senkte den Kopf. »Noch einmal, Mademoiselle, au revoir !«
    Zu Helenas Erleichterung hörte Gaston dieses »noch einmal« nicht. Er und Marjorie waren so erregt über ihr Zusammentreffen mit St. Ives - und dass er darum gebeten hatte, vorgestellt zu werden -, dass sie Helenas Gedankenverlorenheit gar nicht bemerkten. Noch bekamen sie mit, wie ihre Finger über die Knöchel strichen, wo seine Lippen sie berührt hatten. Bis zu ihrer Ankunft in Green Street, als sie die geflieste Halle betraten, hatte sie ihre Reaktionen unter Kontrolle.
    »Wieder ein Abend vorbei«, seufzte sie, als die Zofe herbeieilte, um ihr den Umhang abzunehmen. »Vielleicht haben wir ja morgen mehr Erfolg.«
    Marjorie warf ihr einen Blick zu. »Morgen ist Lady Montgomerys Empfang - da werden sie sich bis zur Decke stapeln, die bedeutenden Persönlichkeiten.«
    »Bon!« Helena wandte sich zur Treppe. »Ein interessantes Revier zum Jagen, denke ich!«
    Sie wünschte Gaston eine gute Nacht. Marjorie stieg mit ihr die Treppe hoch.
    »Meine Liebe … Monsieur le Duc - er ist keine angemessene parti . Es schickt sich nicht, dass du ihn ermutigst, an deiner Seite zu verweilen. Ich bin mir sicher, du verstehst das.«
    »Monsieur le Duc de St. Ives?« Als Marjorie nickte, winkte Helena abfällig. »Er hat sich nur amüsiert - und bestimmt hat es ihm Spaß gemacht, Thierry aus der Fassung zu bringen.«
    » Eh bien - das wäre möglich, gebe ich zu. Solche wie er … na ja, gewarnt ist gewappnet!«
    »In der Tat.« Helena blieb vor ihrer Tür stehen. »Seid unbesorgt, Madame. Ich bin nicht so dumm, dass ich meine Zeit an einen Mann wie Seine Gnaden St. Ives verschwende!«

    »Endlich! Sie haben sich kennen gelernt!« Louis zerrte sich seine Krawatte vom Hals, warf sie dem wartenden Kammerdiener zu und lockerte seinen Kragen. »Ich hatte schon Sorge, ich selbst müsste sie miteinander bekannt machen, aber endlich haben sich ihre Wege von alleine gekreuzt. Es lief genau, wie Onkel Fabien prophezeit hatte - er kam zu ihr.«
    »In der Tat, Monsieur. Ihr Onkel hat eine geradezu unheimliche Nase für solche Dinge.« Villard half Louis aus dem Mantel.
    »Ich werde ihm morgen schreiben - er möchte sicher die gute Nachricht hören.«
    »Mein Wort, Monsieur, ich werde dafür sorgen, dass Eure Botschaft mit aller gebotenen Eile losgeschickt wird.«
    »Erinnere mich morgen daran«, murmelte Louis, während er seine Weste aufknöpfte. »Jetzt zum nächsten Schritt!«

    Helena traf Monsieur le Duc St. Ives auf Lady Montgomerys Empfang, auf Lady Furness
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