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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht
Autoren: Jennifer Blake
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noch den linken Scheinwerfer.
    Bremsen quietschten. Der Landrover schlingerte wild auf dem schlammigen Weg, Lehm und kleine Steinchen flogen hoch. Der rechte vordere Reifen blockierte in der Spurrinne, und der Wagen rutschte halb herum. Mit aufheulendem Motor schlitterte er in den Graben neben dem Weg, und man hörte das Knirschen von Metall, als er gegen einen Baum stieß. Dann war alles still.
    Cammie ließ den Revolver sinken und ging langsam rückwärts bis zu ihrem Wagen. Aber dann blieb sie abrupt stehen, als sie sah, dass Keith über dem Lenkrad zusammengesunken war.
    Er machte ihr etwas vor, das wusste sie. Es konnte nicht anders sein. Doch es sah aus, als bilde sich ein roter Fleck vorn auf seinem Hemd.
    Sie konnte ihn nicht einfach hier zurücklassen, auch wenn er ihr noch so schlimme Dinge angetan hatte, auch wenn sie ihn kannte und wusste , wie schwach und hinterhältig er war.
    »Idiot«, murmelte sie und meinte sich selbst damit. Dann biß sie die Zähne zusammen und ging langsam auf den Landrover zu.
    Vorsichtig öffnete sie die Tür der Fahrerseite. Keith atmete noch, sie sah es am leichten Heben und Senken seiner Brust. Ein paar Blutstropfen rannen aus seiner Nase. Noch immer hielt sie die Magnum in der rechten Hand, mit der anderen Hand rüttelte sie ihn sanft an der Schulter.
    Mit einem Satz fuhr Keith hoch und umklammerte ihr Handgelenk. Sein Gesicht verzog sich zu einem teuflischen Grinsen, und seine gelbbraunen Augen blitzten befriedigt. »Wieder mal reingefallen«, sagte er und lachte hämisch, als er aus dem Wagen kletterte. »Du hattest schon immer ein mitfühlendes Herz für alles, was verletzt ist.«
    Der Ausdruck, mit dem sie ihn bedachte, war nicht gerade ein Kompliment.
    »Ach ja?« Er zog ein Taschentuch hervor und wischte sich das Blut von der Nase. »Nun, ich bin noch immer dein Mann, und ich denke, es ist an der Zeit, dass du dich daran erinnerst. Mir scheint, das hier ist gerade der richtige Ort dafür. Das sollte diese dumme Scheidungsklage aus der Welt schaffen und mir außerdem noch dabei helfen, den Schaden am Rover zu verschmerzen.«
    Cammie fühlte sich ganz krank, ihr Herz hämmerte gegen ihre Rippen. Der Regen war plötzlich eisig kalt. Sie machte gar nicht erst den Versuch, sich aus Keiths Griff zu befreien. Nervös leckte sie sich über die Lippen. »Wenn dein Rover jetzt kaputt ist, ist das ganz allein deine Schuld«, meinte sie.
    »Ach, wirklich?« Verächtlich verzog er das Gesicht, und in seinen Augen erkannte sie einen Anflug perverser Erregung. »Ich würde sagen, es ist deine Schuld. Wenn du nicht so störrisch wärst, dann hätten wir unsere Versöhnung in einem hübschen weichen Bett feiern können. Aber wie es aussieht...«
    Er spreizte die Beine und schob seine Hüften vor, damit sie seine Erregung sehen konnte. Gleichzeitig umfasste er ihren Arm fester und zog sie näher zu sich.
    » Lass mich los«, befahl sie. Sie hob die Pistole und drückte den Lauf gegen seine Brust.
    Er schnaufte verächtlich. »Glaubst du etwa, du kannst mir damit angst machen? Du bist viel zu sanftmütig, um eine Klapperschlange zu erschießen, geschweige denn einen Menschen.«
    »Sei nicht so sicher«, warnte sie ihn leise.
    Ein Anflug von Unsicherheit huschte über sein Gesicht, doch dann lachte er und griff nach dem Revolver.
    Im gleichen Augenblick zog Cammie ihr Knie hoch, um es ihm zwischen die gespreizten Schenkel zu stoßen. Er sah es und versuchte hastig, auszuweichen. Doch es gelang Cammie trotzdem, ihm einen gehörigen Stoß zu versetzen. Keith stöhnte auf, er ließ sie los und krümmte sich vor Schmerzen.
    Sie wich ein paar Schritte zurück, dann wirbelte sie herum und lief auf den Cadillac zu.
    Keith schrie ihr etwas nach. Sie hörte seine Schritte, zögernd zuerst, dann immer rascher. Das Wasser der Pfützen spritzte auf. Sie lief schneller, ihr Atem ging keuchend. Er kam näher. Er würde sie eingeholt haben, noch ehe es ihr gelang, die Autotür zu öffnen. Es gab nur einen Ausweg.
    Cammie schlug einen Haken und sprang in den Graben neben dem Weg. Als sie die ersten Bäume erreicht hatte, hob sie den Revolver. Die Kugeln flogen, als seien sie lebendig, die Rückschläge rissen ihr den Arm hoch und ließen ihre Zähne klappern. Lehm und Wasser spritzten vor Keiths Füßen empor.
    Er schrie, dann warf er sich zur Seite und fiel der Länge nach hin. Sie blickte nicht zurück, ob sie ihn getroffen hatte, sondern kletterte aus dem Graben und rannte los.
    Der Wald nahm sie
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