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Vergangene Zukunft

Vergangene Zukunft

Titel: Vergangene Zukunft
Autoren: Isaac Asimov
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ich zu wütend, um noch länger höflich zu sein. »Wenn Sie Sallys Motor abstellen, tun Sie ihr weh? Würde es Ihnen Spaß machen, bewußtlos geschlagen zu werden? Genau das haben Sie nämlich mit Sally gemacht, als sie den Motor abdrehten.«
    »Sie übertreiben, Jake. Die automatischen Busse werden jede Nacht abgestellt.«
    »Sicher, und deshalb will ich keinen von meinen Jungen oder Mädchen in einem Ihrer großartigen ‘57-Gestelle sehen. Ich kann mir schon ausmalen, wie man sie da behandeln würde. Die Elektronenmotoren der Busse müssen alle paar Jahre repariert werden. Der Elektronenmotor des alten Matthew ist seit zwanzig Jahren nicht einmal berührt worden. Können Sie ihm etwas Gleichwertiges bieten?«
    »Nun, Sie sind jetzt etwas aufgeregt. Vielleicht überlegen Sie sich meinen Vorschlag noch einmal, wenn Sie sich wieder beruhigt haben. Dann können Sie ja mit mir in Verbindung treten.«
    »Ich habe mir Ihr unverschämtes Angebot bereits zur Genüge überlegt. Wenn Sie noch einmal hier auftauchen, rufe ich die Polizei.«
    Sein Mund verzerrte sich.
    »Nun mal langsam, Oldtimer.«
    »Sie befinden sich auf Privatgrund. Und ich befehle Ihnen, augenblicklich zu verschwinden!«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Also dann … Auf Wiedersehen.«
    »Sagen Sie lieber ›Auf Nimmerwiedersehens«
     
    Aber es gab doch noch ein Wiedersehen, und zwar zwei Tage später. Genauer gesagt, zweieinhalb Tage später. Denn als ich ihm zum erstenmal begegnet war, war es Mittag gewesen, und als ich ihn wiedersah, war es etwas später als Mitternacht.
    Ich richtete mich im Bett auf, als er das Licht anknipste, und blinzelte. Die Situation war ziemlich eindeutig. Er hielt einen Revolver in der rechten Faust, einen dieser widerlichen kleinen Nadelrevolver, die man kaum zwischen den beiden Fingern sehen konnte, die ihn umspannten. Ich wußte, daß er nur den Druck dieser Finger zu verstärken brauchte, um mich ins Jenseits zu befördern.
    »Ziehen Sie sich an, Jake«, sagte er.
    Ich rührte mich nicht. Ich beobachtete ihn nur.
    »Hören Sie mal, Jake. Ich kenne die Lage hier. Wie Sie wissen, habe ich Sie vor zwei Tagen besucht. Ich habe mich genau umgesehen. Sie haben keine Wächter hier, keine elektrischen Zäune und keine Alarmanlage. Nichts.«
    »So etwas brauche ich nicht«, sagte ich. »Nichts wird Sie aufhalten, wenn Sie verschwinden. Das würde ich an Ihrer Stelle tun. Dieser Ort kann sehr gefährlich werden.«
    Er grinste.
    »Es ist viel gefährlicher, wenn jemand auf der falschen Seite von einem Revolver steht.«
    »Ich sehe, daß Sie so ein Ding in der Hand halten.«
    »Dann tun Sie gefälligst, was ich Ihnen gesagt habe. Meine Leute warten.«
    »Nein, Mr. Gellhorn. Nicht, bevor Sie mir gesagt haben, was Sie von mir wollen. Und dann tue ich es wahrscheinlich noch immer nicht.«
    »Ich habe Ihnen vorgestern einen Vorschlag gemacht.«
    »Die Antwort lautet nach wie vor ›Nein‹.«
    »Heute habe ich Ihnen einen etwas detaillierteren Vorschlag zu machen. Ich bin mit einigen Männern und einem Automatobus gekommen. Sie haben die Chance, mir zu folgen und fünfundzwanzig Elektronenmotoren auszubauen. Es ist mir gleichgültig, welche Motoren Sie sich aussuchen. Wir laden sie auf den Bus und bringen sie weg. Wenn sie wieder neu eingebaut sind, werde ich sehen, daß Sie einen fairen Anteil vom Gewinn bekommen.«
    »Ich nehme an, Sie geben mir Ihr Wort darauf.«
    Er schien meinen Sarkasmus nicht zu bemerken.
    »Sie haben mein Wort«, sagte er.
    Ich sagte: »Nein.«
    »Wenn Sie bei Ihrer Weigerung bleiben, werden wir die Angelegenheit auf unsere Weise erledigen. Ich werde die Motoren selbst ausbauen, und zwar alle einundfünfzig. Jeden einzelnen!«
    »Es ist nicht sehr leicht, Elektronenmotoren auszubauen, Mr. Gellhorn. Haben Sie Erfahrung mit Robotermaschinen? Selbst wenn das zutreffen sollte, vergessen Sie nicht, daß die Elektronenmotoren von mir modifiziert worden sind.«
    »Das weiß ich, Jake. Und um die Wahrheit zu sagen, ich bin kein Experte. Es könnte passieren, daß ich ein paar Motoren ruiniere, wenn ich versuche, sie auszubauen. Deshalb müßte ich alle einundfünfzig ausbauen, wenn Sie nicht mit mir zusammenarbeiten. Vielleicht werden dann von allen einundfünfzig nur fünfundzwanzig gebrauchsfähige übrigbleiben. Die ersten, an denen ich herumbastle, werden vermutlich am meisten zu leiden haben. Bis ich den Dreh heraushabe, verstehen Sie? Und wenn ich mich ohne Ihre Hilfe an die Arbeit machen muß, würde ich mir
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