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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten
Autoren: Karen Robards
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und er blickte rasch auf die Preisliste hinunter.
    »Ich habe ihr auch gesagt, dass das zu viel ist«, warf Erin entschuldigend ein. Sie trug kurze weiße Shorts, die nach Matts Ansicht viel zu viel von ihren sonnengebräunten Beinen sehen ließen, und ein lindgrünes rückenfreies Top, das sich an ihre prallen Brüste schmiegte. Er betrachtete sie mit gerunzelter Stirn und nahm sich vor, bei Gelegenheit einmal mit ihr darüber zu reden, dass es durchaus seine Vorteile hatte, wenn man auch noch etwas der Phantasie überließ. Sie hatte offenbar seine Gedanken oder seinen Gesichtsausdruck gelesen, denn plötzlich lächelte sie wieder und wackelte neckisch mit dem Oberkörper, bis ihre Brüste auf und ab hüpften.
    Er sah sie vorwurfsvoll an, doch sie rümpfte nur die Nase, so dass sie sich eine Art stummen Meinungsaustausch lieferten. Schließlich kam ihm zu Bewusstsein, wie lächerlich die ganze Situation war. Bestimmt lachten sich die Engel im Himmel schief darüber, dass ausgerechnet er es sich zur Aufgabe gemacht hatte, drei nicht gerade pflegeleichten Mädchen beizubringen, wie man sich als Frau benahm. Es war wirklich absurd.
    »Ich gebe ja zu, es ist viel Geld«, räumte Shelby ein und legte ihre überraschend kräftige Hand um seinen Ellbogen. »Aber ich finde das Angebot des Floristen durchaus akzeptabel. Du musst bedenken, dass wir außer dem Brautstrauß noch Sträuße für die Brautjungfern brauchen, außerdem Knopflochblumen für Collin und die Brautführer, Blumen für die Kirche und für die Tische beim Fest, und dann noch ...«
    »Wie du meinst«, fiel ihr Matt ins Wort. Er trug eine Khaki-Uniform mit langer Hose und kurzärmeligem Hemd, und Shelby nützte diesen Umstand aus, um ihre Hand unter den Hemdsärmel schlüpfen zu lassen und zärtlich über seinen Oberarm zu streichen. Als er ihre weiche, makellos gepflegte Hand auf seiner überhitzten Haut spürte, kam ihm nur zu deutlich zu Bewusstsein, dass er nicht mehr mit einer Frau geschlafen hatte, seit er die Affäre mit ihr Ende März beendet hatte. Er war sich ziemlich sicher, dass sie ihn genau daran erinnern wollte.
    Antonio verschränkte dj£ Arme vor der Brust und machte ein nachdenkliches Gesicht. »Als Rose geheiratet hat...« - Rose war die Jüngere seiner beiden Töchter - »... da hab ich zu ihr gesagt, sie kann sich aussuchen, ob sie lieber die Blumen haben will, die sie sich wünscht, oder die Anzahlung für ein neues Auto. So viel haben nämlich die Blumen gekostet.«
    »Und wofür hat sie sich entschieden?«, fragte Matt ohne allzu großes Interesse.
    »Für die Blumen. Unglaublich, nicht wahr?«, antwortete Antonio und schüttelte den Kopf über die Verrücktheit der Frauen.
    »Mein Vorschlag wäre, dass wir uns um die Blumen selbst kümmern«, sagte Erin und sah Matt mit einem schelmischen Lächeln an, das ihm sagte, dass sie genau wusste, wo Shelby ihre Hand gerade hatte. »Wir kämen dann mit fünfhundert Dollar aus und hätten praktisch das gleiche Ergebnis.«
    »Wie du meinst«, sagte Matt noch einmal, in der Hoffnung, dieses Gespräch so rasch wie möglich beenden zu können. Es war schon schlimm genug, dass er mit jedem kleinen Detail der Hochzeitsvorbereitungen seiner Schwester konfrontiert wurde - aber dass das für Shelby ein willkommener Vorwand war, um ihn nicht mehr in Ruhe zu lassen, machte das Ganze unerträglich. In der Zeit, als er mit Shelby zusammen gewesen war, hatte er gar nicht bemerkt, wie hartnäckig sie sein konnte. Diese Frau hatte die Zähigkeit einer Bulldogge; wenn sie einmal etwas zwischen den Zähnen hatte, dann ließ sie es so schnell nicht wieder los. Umso dümmer war es von ihm gewesen, dass er sich überhaupt von ihr hatte erwischen lassen.
    In diesem Augenblick klingelte das Handy an Matts Gürtel. Er hatte auch einen Pager, der aber nur von seinen Mitarbeitern aktiviert werden konnte. Viele seiner Freunde, Nachbarn, Verwandten und Bekannten zogen es aber vor, diese offizielle Prozedur zu umgehen, und riefen ihn lieber direkt an. Der Anruf verschaffte ihm wenigstens einen Vorwand, um sich ein paar Schritte von Shelby zu entfernen, ohne dass es auffiel, wie unbehaglich ihm angesichts ihres Verhaltens zumute war. Sie blickte ihm sichtlich enttäuscht nach.
    Gott sei Dank waren es nur noch etwas mehr als drei Wochen bis zu Erins Hochzeit, dachte Matt. Das Ganze ging ihm mittlerweile mächtig auf die Nerven. Was ihn vor allem nervte, war dieses ständige Katz-und-Maus-Spiel mit Shelby, zumal er nichts
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