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Verfuehrung in Las Vegas

Verfuehrung in Las Vegas

Titel: Verfuehrung in Las Vegas
Autoren: Heidi Rice
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„Du bist gerade eben in meinen Armen förmlich vergangen, und jetzt benimmst du dich wie eine empörte Jungfrau!“ Mit festem Griff umfasste er ihren Arm. „Was ist los mit dir?“
    Kate schleuderte ihm ihre Antwort entgegen. „Ich habe mich in dich verliebt.“
    „Was?“ Nicolas ließ ihren Arm los und sah sie so bestürzt und verwirrt an, dass Kates Wut wie weggeblasen war und sie nur noch tiefen Schmerz fühlte.
    „Ich liebe dich. Und deswegen kann ich nicht bei dir bleiben: weder als deine Assistentin, als deine praktische Bettgefährtin noch als irgendetwas anderes“, sagte sie leise. „Sonst passiert mir dasselbe wie meiner Mutter.“
    „Was redest du denn da, Kate?“ Nicolas strich ihr über den Arm.
    Bei seinem mitfühlenden Blick wäre sie beinah wieder schwach geworden. „Das verstehst du nicht. Weil du nicht weißt, wie das ist – jemanden zu lieben, der deine Gefühle nicht erwidert.“ Sie schniefte leise.
    „Dein Vater hat also deine Mutter nicht geliebt, aber was hat das mit uns zu tun?“
    „Sie war seine Geliebte, Nicolas. Sie hat sich von ihm aushalten lassen. Er bezahlte ihr die Kleidung, das Essen und das Haus, in dem wir wohnten. Meine Mutter hat ihn immer wieder angefleht, ihn zu heiraten und mich als seine Tochter anzunehmen, aber davon wollte er nichts wissen. Er wollte lediglich Sex von ihr, sonst nichts – weder ihre Liebe noch meine.“
    „Kate, das tut mir furchtbar leid.“ Nicolas schob ihr eine Strähne aus der Stirn. „Aber ich verstehe immer noch nicht, was das mit uns …“
    Verzweifelt angesichts der hoffnungslosen Situation legte Kate ihm den Finger auf den Mund. „Ich liebe dich, aber du liebst mich nicht. Es ist genau dasselbe wie bei meiner Mutter.“
    „Aber ich bin ganz anders als dein Vater. Ich biete dir eine gute Stelle an und versuche nicht, dich bloß zu meiner Geliebten zu machen.“
    „Beantworte mir einfach nur eine Frage, Nicolas. Brauchst du mich? Brauchst du mich wirklich?“
    Als Nicolas sich mit gerunzelter Stirn durchs Haar strich, verspürte Kate einen Stich im Herzen.
    „Du bist mir wichtig“, sagte er vorsichtig. „Und ich will dich.“
    „Das genügt mir nicht“, erwiderte Kate verzweifelt und wich ihm aus, als er sie berühren wollte.
    „Du willst mich, aber du brauchst mich nicht. Du liebst mich nicht.“ Sie schlang die Arme um sich, um das Zittern zu unterdrücken. „Jedes Mal, wenn du mich berührst, mich in die Arme nimmst und mit mir schläfst, verliere ich wieder ein Stück Respekt vor mir selbst, weil ich weiß, dass du mich nicht liebst. Irgendwann werde ich genau sein wie meine Mutter und um Essensreste bitten, obwohl ich ein Festmahl verdient hätte.“
    „Das ist doch einfach albern! Willst du wirklich wegen ein paar dummer Wörter all das wegwerfen, was wir haben?“
    Kates Herz schien in tausend Stücke zu zerspringen. „Bitte geh jetzt, Nicolas. Ich möchte jetzt duschen und mich umziehen. Und dann muss ich alles für meine Abreise vorbereiten.“
    Nein, Kate würde auf keinen Fall abreisen, weder heute noch sonst wann. Doch Nicolas bemerkte den Schmerz in ihren Augen, er sah, dass sie aufgewühlt war und zitterte. Im Moment würde er also ohnehin kein vernünftiges Gespräch mit ihr führen können. Und er wollte auch nicht, dass sie eine Lungenentzündung bekam.
    „Ich muss mir auch etwas Trockenes anziehen“, sagte er. „Lass uns weiterreden, wenn du geduscht hast.“
    „Es gibt nichts mehr zu besprechen“, erwiderte Kate erschöpft.
    Das werden wir sehen, dachte Nicolas und ging hinaus, frustriert und voller Panik.

19. KAPITEL
    „Gut, dann bis in zwanzig Minuten. Ja, zum Flughafen San Francisco.“ Als Kate den Hörer auflegte, hörte sie ein aufgebrachtes Schnauben hinter sich.
    Mit gerunzelter Stirn und vom Duschen feuchtem Haar stand Nicolas im Türrahmen. Er war barfuß und trug das T-Shirt und die verblichene Jeans, die er auch schon in Monterey getragen hatte – an dem Tag, als er ihr die Perlenkette geschenkt hatte. Dieser wunderschöne Tag war nur eine von vielen schmerzlichen Erinnerungen, mit denen sie in der nächsten Zeit würde fertig werden müssen.
    „Du wirst nicht abreisen“, stellte Nicolas so ausdruckslos fest, dass Kate am liebsten geschrien hätte. Denn seine Worte waren ein Befehl, keine Frage. Sie zwang sich jedoch, ruhig zu bleiben.
    „Doch“, entgegnete sie. „Ich habe mit Monty gesprochen, der mir bereits mein Gehalt überwiesen hat. Da ich nicht die zwei vollen Wochen
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