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Verfuehrung in Las Vegas

Verfuehrung in Las Vegas

Titel: Verfuehrung in Las Vegas
Autoren: Heidi Rice
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die Nackenhaare zu Berge standen. Eins war sicher: Seine Leidenschaft für Kate war noch lange nicht vorbei. Und bis es so weit wäre, würde er sie auf keinen Fall loslassen.

17. KAPITEL
    Kate ging den mit Steinen bestreuten Weg zurück zum Cottage, genoss den Harzduft der Nadelbäume und gestand sich endlich die Wahrheit ein.
    Sie hatte sich unsterblich in den coolen, unverschämt selbstbewussten und atemberaubend sinnlichen Nicolas Boudreaux verliebt. In ihren Chef, ihren Geliebten – und in einen Mann, der sie niemals so brauchen würde wie sie ihn. Sie hatte in ihrem Leben schon so einige schlimme Fehler begangen, aber dies war mit Abstand der folgenschwerste.
    Wie folgenschwer, das war ihr eben erst klar geworden, als Nicolas sich von Hal hatte in die Arme schließen lassen und Kate von einer solchen heftigen Liebe erfüllt worden war, dass sie sich ganz benommen gefühlt hatte.
    Als sie eine plumpe Wachtel mit ihren Jungen durch das hohe Pampasgras watscheln sah, musste Kate bei diesem Anblick nicht wie sonst lächeln. Wie konnte ich nur so dumm sein?, fragte sie sich verzweifelt. Ich habe mir doch geschworen, mich nie in jemanden zu verlieben, der meine Gefühle nicht erwidert!
    Denn sie hatte selbst miterlebt, was ihre Mutter aus diesem Grund durchgemacht hatte. Natürlich war Nicolas im Gegensatz zu Kates Vater weder grausam, noch versuchte er, andere zu manipulieren. Er war äußerst großzügig und nahm sie sogar in den Arm, wenn sie es brauchte. Doch ihre Gefühle erwiderte er nicht. Es hatte nie auch nur das geringste Anzeichen gegeben, dass diese Beziehung für ihn mehr war als eine vorübergehende Affäre.
    Kate betrat das Cottage und ging ins Wohnzimmer, wobei sie bewusst den Blick vom Kamin abwandte, als ihr der Strippoker-Abend wieder einfiel. Als sie die Terrassentüren öffnete, strömte der süße Duft der Bougainvillea und der Trompetenwinden herein, sodass sie sich wie eine Prinzessin in einem Turm fühlte. Die von Frühlingsblumen gesäumten felsigen Abhänge und das tiefe Blau des Meeres verstärkten die verzauberte Atmosphäre noch.
    Hör auf zu träumen, ermahnte Kate sich. Sie war nicht Rapunzel, die auf ihren Prinzen wartete. Es würde sie zerstören, an diesen Traum zu glauben. Damit das nicht geschah, musste sie die letzten Reste ihrer Unabhängigkeit zusammensammeln.
    Ich muss mich schützen, dachte Kate und spürte förmlich, wie ihr Herz zersprang. Denn sie durfte Nicolas nicht um etwas anflehen, das er ihr nicht geben konnte. Diesen Fehler hatte sie gegenüber ihrem Vater begangen, mit schmerzlichen Folgen. Und bei Nicolas würde alles noch weitaus schmerzlicher sein.
    Sie gab sich einen Ruck und ging in das Schlafzimmer, das sie und Nicolas sich teilten. Dort begann sie, ihre Kleidungsstücke aus dem Schrank zu nehmen und in den Koffer zu packen.
    Sie durfte auf keinen Fall mehr mit Nicolas schlafen, denn schließlich war sie durch die heftige sexuelle Anziehung zwischen ihnen beiden überhaupt erst in diese Lage geraten. Kate schloss den Koffer und zog ihn in das andere Schlafzimmer, wo sie sich aufs Bett sinken ließ. Der Traum ist vorbei, dachte sie.
    Zwei Stunden später brachte Nicolas den Ferrari in der Auffahrt des Cottage zum Stehen. Trotz des kühlen Windes und der aufziehenden Wolken ließ er das Verdeck offen. Denn er war so aufgekratzt und voller nervöser Vorfreude darauf, was die Zukunft bringen würde, dass er sich von ein paar Regenwolken nicht die Laune verderben lassen wollte.
    Nachdem er und Hal sich eine Stunde lang unterhalten und die ersten Schritte unternommen hatten, zu ihrer früheren Verbundenheit zurückzufinden, war Nicolas eine Weile umhergefahren, um einen klaren Kopf zu bekommen – und sich zu überlegen, was er nun im Hinblick auf Kate tun sollte. Erst nach einer Weile hatte er sich so weit gefasst, dass er ruhig überlegen konnte. Doch dann war ihm sofort alles glasklar gewesen.
    Er liebte sie genauso wenig wie sie ihn, doch das zwischen ihnen war zu gut, um es einfach wegzuwerfen. Nicolas genoss Kates Gesellschaft und sogar ihr loses Mundwerk. Und sie beide waren ein tolles Team – bei der Arbeit ebenso wie im Bett. Die Lösung für sein Problem war also ganz einfach: Er würde Kate dauerhaft zu seiner Assistentin machen. Dann könnten sie weiterhin tagsüber zusammenarbeiten und sich nachts gemeinsam amüsieren – eine perfekte Beziehung ohne emotionale Verwicklungen.
    Nicolas kannte keine Frau, die so praktisch veranlagt war wie Kate.
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