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Verfuehrung in Las Vegas

Verfuehrung in Las Vegas

Titel: Verfuehrung in Las Vegas
Autoren: Heidi Rice
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Bestimmt würde sie sofort die Vorteile eines solchen Arrangements erfassen und sich nicht mit Dummheiten wie wahrer Liebe aufhalten wollen. Ganz sicher brauchte sie nicht mehr von ihm, als er zu geben bereit war.
    „Hallo, Kate, wo bist du?“, rief er beim Betreten des Cottage.
    Er fühlte sich lebendiger als je zuvor und hatte sich noch nie so darauf gefreut, jemandem eine Stelle anzubieten. Seine Begeisterung erhielt jedoch einen Dämpfer, als er Kate weder im Wohnzimmer noch auf der Terrasse antraf.
    Ein kalter Schauer lief Nicolas über den Rücken, als er sich im Schlafzimmer umblickte. Wo war das seidene Trägerhemdchen, das er ihr am Morgen abgestreift hatte? Einem unguten Gefühl folgend, öffnete er den Kleiderschrank: Kates Kleidung und ihr Koffer waren verschwunden.
    In Nicolas’ Ohren begann es zu rauschen, und alles um ihn her schien sich zu drehen. Er fühlte sich so, als wäre er wieder acht Jahre alt und hätte morgens das leere Bett seines Vaters vorgefunden. Obwohl er diese schmerzliche Erinnerung mit aller Macht zu verdrängen versuchte, wurde er von Panik ergriffen.
    Ganz ruhig. Sie hat dich nicht verlassen. Das kann nicht sein.
    Nicolas knallte die Schranktür zu, stürmte mit geballten Fäusten auf die Terrasse – und hielt inne, als er unten in der Bucht einen blonden Schopf entdeckte.
    Er atmete tief durch und spürte, wie die furchtbare Panik langsam nachließ und er stattdessen von einer rasenden Wut erfüllt wurde. Zwei Stufen auf einmal nehmend, eilte er die Treppe zur Bucht hinunter.

18. KAPITEL
    Kate saß auf einem grauen Granitfelsen und blickte starr auf den Pazifik hinaus. Im ewig gleichen Rhythmus schlugen die schaumgekrönten Wellen an den Strand. Die Luft war feucht und kühl, und es bildeten sich Regenwolken.
    Kate schlang die Arme um ihre Knie und schluckte die Tränen hinunter, die immer wieder in ihr aufstiegen, seit sie beschlossen hatte, dass ihr Liebesabenteuer mit Nicolas enden musste. Sicher wäre er zunächst verärgert darüber, dass sie nicht mehr mit ihm schlafen wollte, aber er würde darüber hinwegkommen. Sie waren nur noch eine knappe Woche in Kalifornien, so lange würde sie ihm doch sicher standhalten können – jetzt, da ihr klar war, wie viel auf dem Spiel stand.
    Ich darf Nicolas gegenüber auf keinen Fall Schwäche zeigen, dachte Kate. Auch ihre Gefühle durfte sie ihm nicht offenbaren, sondern musste ihm gegenüber unbekümmert und flapsig auftreten. Denn ihr Stolz war das Einzige, was ihr noch geblieben war. Kate schloss die Augen, als ihr der erste Regentropfen auf die Wange fiel.
    „Was tust du hier draußen? Es wird gleich in Strömen regnen!“
    Sie machte die Augen auf und sah Nicolas auf sich zu laufen. In seiner schwarzen Hose und seinem offenen Hemd sah er wieder einmal unwiderstehlich aus. Es ist einfach nicht fair, dachte Kate.
    Sie rang sich ein Lächeln ab und kletterte vom Felsbrocken hinunter. „Ich hatte einfach Lust auf einen kleinen Spaziergang.“
    Nicolas kam näher und betrachtete prüfend ihr Gesicht. „Was ist los? Du siehst aus, als würdest du gleich weinen.“
    So viel also zu unbekümmert und flapsig. Kate brachte die Worte nicht heraus, die sie ihm sagen musste. „Wir sollten lieber reingehen, bevor wir ganz durchnässt sind“, stellte sie nur fest und
    wollte an ihm vorbeigehen, doch er hielt sie fest.
    „Wo sind deine Sachen?“
    Kate zitterte, was an seinem strengen Ton, aber auch am Regen lag, der ihren dünnen Pullover und ihren Rock durchnässte. „Ich habe beschlossen, von jetzt an im anderen Schlafzimmer zu übernachten.“ Sie senkte den Kopf, sodass ihr Blick auf seinen muskulösen Oberkörper fiel und sie sofort wieder von heftiger Sehnsucht erfüllt wurde. Genau aus diesem Grund musst du standhaft bleiben, ermahnte sie sich, hob den Kopf und fügte hinzu: „Ich bin der Meinung, dass wir nicht mehr miteinander ins Bett gehen sollten.“
    „Ach ja?“ Nicolas’ smaragdgrüne Augen drückten Verärgerung, aber auch noch etwas viel Explosiveres aus. „Und wenn ich nun anderer Meinung bin?“
    „Lass uns bitte ins Cottage gehen“, sagte Kate und versuchte, ruhig zu bleiben. „Wir sind schon ganz nass.“
    Nicolas schien ihr widersprechen zu wollen, doch in diesem Moment ertönte Donnergrollen. Es folgte ein Wolkenbruch, der sie beide innerhalb von Sekunden durchnässte. Während sie die Stufen hinaufeilten, hielt er Kate am Arm fest und ließ sie erst im Cottage wieder los.
    „Bleib hier, ich hole uns
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