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Verfuehrung in Las Vegas

Verfuehrung in Las Vegas

Titel: Verfuehrung in Las Vegas
Autoren: Heidi Rice
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ist alles.“
    Vielleicht würde dieser neugierige amerikanische Adonis sie nun endlich gehen lassen. Er hatte ihr einen so glühenden Blick zugeworfen, als könnte er durch den Bademantel hindurchsehen. Das war nicht gut für ihren Puls und ebenso wenig für ihren Seelenfrieden.
    Denn wie, um alles in der Welt, konnte sie diesen Mann nur attraktiv finden? Zugegeben, er sah einfach fantastisch aus, aber bisher hatte er sich als sehr von sich überzeugt und unsensibel erwiesen.
    „Verstehe“, sagte er jetzt mit leicht ironischem Tonfall. „Und das haben Sie ihm in Ihrer Unterwäsche mitgeteilt?“
    „Ich wollte gerade duschen und wusste nicht, dass er die Suite für uns beide zusammen gebucht hatte.“ Kate kämpfte gegen die Tränen an, die ihr in die Augen stiegen. Hätte sie früher begriffen, warum Andrew sie eingestellt hatte, dann hätte sie zumindest einen Teil ihres Stolzes retten können. Dass sie dumm genug gewesen war, ihm zu vertrauen, schmerzte sie mehr als alles andere.
    „Ich verstehe immer noch nicht, was Sie das alles angeht. Werden Sie mich anzeigen oder nicht?“
    „Eher nicht“, erwiderte ihr Gegenüber nach einem kurzen Moment, der ihr wie eine Ewigkeit vorkam.
    „Vielen Dank“, sagte Kate zutiefst erleichtert und stand auf.
    „Moment, noch sind wir nicht fertig.“ Zu ihrem Entsetzen stand er auf und kam auf sie zu.
    Er war sehr groß und schlank, und seine breiten Schultern zeichneten sich durch das feine Hemd aus teurem weißen Leinen ab. Sie selbst war nur ein Meter dreiundsechzig groß und musste also zu ihm aufschauen.
    „Ich wüsste nicht, was wir noch zu besprechen hätten“, erwiderte sie, doch ihre Stimme bebte leicht.
    „Ach, zum Beispiel …“, begann er langsam, hielt jedoch wieder inne, weil das Telefon klingelte. „Rühren Sie sich nicht von der Stelle.“ Er zeigte mit dem Finger auf sie, als wäre sie ein dressierter Beagle. Dann nahm er den Hörer ab und meldete sich barsch: „Boudreaux.“
    Kate war wütend, doch ohne die Erlaubnis des Sexgottes würde sie sich ihre Sachen nicht aus Andrews Zimmer holen können.
    „Hat er gesagt, wo er hinwollte?“, fragte der ‚Sexgott‘ ins Telefon und hörte dann aufmerksam zu, während er ihr Gesicht betrachtete. „Und was ist mit dem Pass?“ Er fluchte leise und strich sich durch die kurzen Locken.
    Schließlich knallte er den Hörer auf die Gabel und wies mit dem Kinn auf einen ledergepolsterten Stuhl. „Setzen Sie sich lieber hin.“
    Er klang gereizt, doch seine Augen drückten eine Wärme aus, die zuvor nicht da gewesen war. Kate setzte sich beklommen.
    Ihr Gegenüber lehnte sich an den Schreibtisch. Er war ihr so nahe, dass Kate seinen maskulinen Duft wahrnehmen konnte. Sie konzentrierte sich auf die perfekte Bügelfalte seiner Hose und ignorierte, wie sich der teure Stoff um seine schlanken, durchtrainierten Oberschenkel spannte.
    „Rocastle hat ausgecheckt.“
    Ruckartig hob sie den Kopf und atmete hörbar aus, weil sie diesen verachtenswerten Mistkerl nun nie wiedersehen musste. „Dann geben Sie mir bitte den Zimmerschlüssel, damit ich mich anziehen und ebenfalls abreisen kann.“
    „So einfach ist die Sache leider nicht. Er hat Ihr gesamtes Gepäck mitgenommen – bis auf Ihren Pass.“
    „Was?“ , fragte Kate fassungslos.
    „Rocastle lässt Ihnen ausrichten, dass Sie entlassen sind und dass er Ihre Sachen mitnimmt und Ihr Flugticket zurückgibt, um für seine Ausgaben aufzukommen.“
    Kate wurde von Panik ergriffen. „Wie soll ich denn jetzt zurück nach London kommen?“
    Nicolas hatte damit gerechnet, dass sie wieder wütend werden würde, und sich sogar darauf gefreut, das temperamentvolle Funkeln in ihren Augen zu sehen. Doch als ihr Gesicht nun Verzweiflung und Verwirrung ausdrückte, fand er ihre Lage alles andere als lustig.
    Ihr Liebhaber oder Chef, oder was auch immer er war, schien auch ziemlich anstrengend zu sein. Dass er einfach abgereist war und sie allein in einem fremden Hotel in einer fremden Stadt zurückgelassen hatte – noch dazu mit nichts am Leib als ihrer Unterwäsche –, das war schon eiskalt.
    Sie senkte den Blick auf ihre Hände, die in ihrem Schoß ineinander verkrampft waren. Als sie wieder aufblickte, wirkte sie nicht wütend, sondern am Boden zerstört. Nicolas stellte fest, dass das Blaugrün ihrer Augen von einem dünnen intensivgrünen Ring umgeben war. Die ungewöhnliche Farbe wurde noch dadurch betont, dass ihre Augen feucht glänzten. Sie setzte sich aufrecht hin
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