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Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)
Autoren: Jeanne C. Stein
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Information aufspürt und mit weißglühender Präzision herausschneidet.
    Dann hört es auf.
    Avery lächelt. Seine Augen werden wieder zu denen eines Menschen. »Beso de la Muerte. Sehr einfallsreich.«
    Nein.
    »Und du hast dir sogar Culebras Unterstützung gesichert. Hm. Er könnte sich als gefährlicher Gegner erweisen. Aber unbesiegbar ist er nicht.«
    Lass David aus dem Spiel.
    Er beginnt mich zu umkreisen. »Ihn aus dem Spiel lassen? Er ist der Grund dafür, dass ich dich verloren habe. Ich hätte ihn einfach umbringen sollen.«
    Und dann? Hättest du dir als Nächstes meine Eltern vorgenommen, und dann Max?
    »Falls nötig. Offen gestanden hätte ich von dir erwartet, dass du schon längst begriffen hättest, was Sterbliche für uns sind: Nahrungsmittel, oder eher Vieh, weiter nichts. Ich habe David ausgewählt, um dir diese Lehre zu erteilen, weil er nur ein Freund ist, kein Blutsverwandter oder Geliebter. Wenn er erst aus dem Weg wäre, so dachte ich, könntest du dich weiterentwickeln. Er schien mir am entbehrlichsten zu sein.«
    Am entbehrlichsten?
    »Wie gesagt, eine Lektion. Du hättest um ihn getrauert, aber das wäre bald vorbei gewesen. Nach deinem Zuhause wäre damit eine weitere Fessel an dein Leben als Sterbliche aus dem Weg geräumt worden. Und wie nach deiner Konfrontation mit den Rächern und auch nach dem Brand, hättest du bei mir Trost gesucht, und ich hätte dich immer wieder daran erinnert, wie vergänglich Bindungen an Menschen sind. Wie ich dir schon sagte, ist das eine Lektion, die man am besten gleich zu Anfang lernt.«
    Und dann hätte ich ganz dir gehört.
    »Du gehörtest bereits ganz mir. Es bedurfte wirklich nur geringer Verführungskunst, dich in meinen Bann zu schlagen.«
    Er umkreist mich immer noch, spielt mit mir Katz und Maus und strahlt eine selbstzufriedene Überheblichkeit aus, die mich wissen lässt, wie unbedeutend ich doch im größeren Zusammenhang bin.
    Dein Bann? War das also wirklich ein Zauber? Die Gefühle, die du in mir geweckt hast?
    Er schnaubt und wirft die Hände in die Luft. »Bann? Ach, nur eine Redewendung. Es brauchte keine Zauberei, um dich für mich zu gewinnen. Du bist eine sehr erotische Frau, Anna. Ich habe dich in die befriedigendste Vereinigung von allen eingeführt – die Vermengung von Körper, Geist und Blut – und du hast darauf reagiert. Was glaubst du, warum ich David ausgesucht habe und nicht Max? Ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis du Sex mit Max als wenig erfüllend betrachten würdest. Selbst wenn du von ihm getrunken hättest, wäre es nicht dasselbe gewesen. David hingegen hält dich im stärkeren Griff der Freundschaft fest. Diesen Griff musste ich lockern.«
    Diese Worte wecken Schuldgefühle in mir, denn ich weiß, dass er recht hat. Ich wollte glauben, dass Avery mich irgendwie verzaubert hatte und ich machtlos dagegen gewesen sei. Doch die Wahrheit ist: Er war der aufregendste Mann, mit dem ich je geschlafen hatte. Sogar jetzt noch kribbelt es am ganzen Körper, wenn ich nur daran denke, wie es mit ihm war.
    Er lacht über meine Reaktion. »Siehst du?«
    Nein. Ich kann dagegen ankämpfen. Ich muss. Ich schüttele den Kopf und zwinge diese Gefühle zu verschwinden. Er hat mich falsch eingeschätzt. Sex wäre nie genug, um mich alles andere vergessen zu lassen, das er getan hat. Und ich hätte es herausgefunden, so oder so. Er hätte mich meinen Weg selbst wählen lassen sollen.
    Avery fängt diesen letzten Gedanken auf.
    »Du klingst wie ein quengeliges Kind«, sagt er mit einer wegwerfenden Geste. »Dich deinen Weg selbst wählen lassen. Warum sollte ich? Ich habe dreihundert Jahre lang nach meinem eigenen Willen gelebt. Ich habe stets darüber bestimmt, zwischen welchen Möglichkeiten meine Frauen wählen konnten, nicht umgekehrt.«
    Das lässt einen Funken in mir aufglühen. »Was vielleicht auch erklärt, warum Marianna sich das Leben genommen hat.«
    Er verhält sich, als hätte ich ihm ins Gesicht geschlagen. Er fährt zurück, seine Zähne blitzen, seine Augen funkeln vor Wut. »Erwähne ihren Namen nie wieder.«
    Habe ich einen wunden Punkt getroffen, Avery? Was wolltest du von Marianna, das sie dazu getrieben hat, sich das Leben zu nehmen? Hast du versucht, sie zu verwandeln? Hast du sie mit Gewalt genommen wie Dena? Hat sie sich geweigert, dir ihr Blut zu geben?
    Avery stürzt sich auf mich und drückt mich mit dem Rücken auf den Tisch, bevor ich seinen Angriff abwehren kann. »Ich habe
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